Die Akelei in der Natur und Heilkunde
Die Akelei bezaubert mit ihren romantisch verspielten Blüten und ist ein Blickfang. Die Blüten wachsen lang gestielt und leicht nickend. Bereits im Mittelalter wusste man um die heilkräftige Wirkung der Akelei und sie war eine geschätzte Heilpflanze. Heutzutage ist sie weitgehend unbekannt, doch sollte man ihre Wirkung nicht unterschätzen.

Mit botanischem Namen heißt sie Aquilegia vulgaris und sie gehört zu der Familie der Hahnenfußgewächse. Man kennt man sie auch unter den Namen Gemeine Akelei, Gewöhnliche Akelei und Waldakelei. Volkstümlich bezeichnet man sie als
- Elfenhandschuh
- Frauenhandschuh
- Kapuzinerhütli
- Pfaffenkäpple und
- Venuswagen.
Merkmale
Die mehrjährige krautige Pflanze kann eine Wuchshöhe bis zu einem Meter erreichen. Im zeitigen Frühjahr treibt aus dem kräftigen Wurzelstock eine Blattrosette aus, daraus wachsen verzweigt die Stängel. Die gefiederten Laubblätter sind dreizählig gezähnt.
Ab April erscheinen die endständigen blauen oder violetten Blüten; seltener gibt es weiße und rosafarbene Farbvariationen. Die Blütezeit dauert bis Ende Juli. Die märchenhaft wirkenden und glockigen Blüten besitzen hinten Sporen. Die Samen reifen zwischen Juli und August und verbreiten sich in der Umgebung.

Arten
Neben der Gewöhnlichen Akelei gibt es zahlreiche weitere Arten, dazu zählen:
- die Alpen-Akelei
- die Schwarzviolette Akelei
- die Dinarische Akelei
- die Spornlose Akelei
- die Kleinblütige Akelei und
- die Kaukasische Akelei.
Standorte
Die Akelei ist
- in fast ganz Europa
- Nordafrika und
- dem Kaukasus
beheimatet. Wegen ihrer schönen Blüten wird sie gerne in Gärten angepflanzt, wild wächst sie bevorzugt
- auf Waldlichtungen.
Die Akelei besiedelt gerne
- sonnige bis halbschattige Standorte
und gedeiht am besten
- auf einem kalkreichen und lockeren Boden.
In einigen Gebieten Deutschlands wird sie geschützt, da der Bestand zurückgehend ist.
Inhaltsstoffe
Zu ihren Hauptbestandteilen gehören unter anderem
- Blausäure
- Blausäureglykosid
- Linolsäure
- Myristinsäure und
- Magnoflorin.
Medizinische Verwendung
Zur medizinischen Verwendung kommen die Blätter, die Samen und die Wurzel.
Wirkung und Anwendungsgebiete
Die Akelei wirkt
- adstringierend
- blutreinigend
- harntreibend und
- schweißtreibend.
Sie
- regt den Stoffwechsel an und
- lindert Verdauungsbeschwerden
- hilft bei Appetitlosigkeit
- Gicht
- rheumatischen Beschwerden und
- lindert Nervenirritationen.
Äußerlich angewendet wirkt sie sich positiv bei
aus, auch
- Ekzeme und
- Geschwüre
können gelindert werden.
Anwendungsart
In der Regel wird die Akelei
- als Teezubereitung
eingenommen. Sie ist leicht giftig, aber durch Erhitzung und Trocknung verlieren sich die Giftstoffe. Man kennt auch
- eine Urtinktur,
die zur Verwendung kommt. Beim Verzehr von frischen Pflanzenteilen sollte jedoch ein Notarzt verständigt werden und um die Schwere der Symptome abzuklären, kann man die Giftnotrufzentrale kontaktieren.
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- Aquilegia vulgaris - die Akelei. Ein weiteres Mitglied der Familie der Hahnenfußgewächse, Documenta homoeopathica, 2006, Band, Nr. 20
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