Alkanna in der Natur und Heilkunde
Alkanna ist eine Färberpflanze, die schon seit alters her Verwendung findet. Die Alkannawurzel ist als Arzneimittel und in der Lebensmittelindustrie nicht mehr zugelassen.
Sie heißt mit botanischem Namen Alkanna tinctoria und gehört zu der Familie der Borretschgewächse und der Rauhaargewächse. Man kennt sie auch unter den Namen
- Alkermeswurzel
- Färberkraut und
- Schminkwurzel.
Merkmale
Die ausdauernde krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe bis zu einem halben Meter. Die grauhaarigen und zahlreichen Sprossen der Staude können niederliegend oder aufrecht wachsen. Ihre Laubblätter sind einfach; der Blütenstand erscheint im Juni. Die dunkelvioletten und endständigen kleinen Blüten haben fünf Blütenblätter und blühen bis zum Frost.
Arten
Es gibt etwa 30 bis 40 Arten, darunter:
- Alkanna sieberi
- Alkanna sieberi
- Alkanna lutea
- Alkanna pulmonaria und
- Alkanna viscidula.
Standorte
Die Alkannapflanze gedeiht an jedem Standort, bei schattigen Plätzen wächst sie aber langsamer, sie braucht
- einen gleichmäßig feuchten Boden.
Die Pflanze ist hauptsächlich
beheimatet.
Inhaltsstoffe
Zu ihren Hauptbestandteilen gehören unter anderem
- Alkannin
- Alkannan
- Anchusasäure und
- Alkannasäure.
Als Arzneipflanze nicht zu empfehlen
Früher verwendete man die Alkannawurzel bei Durchfällen und äußerlich fand sie Anwendung bei Hautkrankheiten und schlecht heilenden Wunden.
Alkanna enthält Pyrrolizidinalkaloide, bei denen man
- eine leberschädigende Wirkung
bei längerer Anwendung nachweisen konnte; auch
- eine krebserzeugende Wirkung sowie
- eine fruchtschädigende Wirkung
wird vermutet. Daher sollten besonders schwangere Frauen und stillende Mütter Alkanna meiden. Auch von einer äußeren Anwendung wird abgeraten, da die Alkaloide über die Haut, besonders bei Verletzungen, aufgenommen werden können. Zudem wurde
- das Auftreten von Venenthrombosen
mit einer längeren Einnahme von Alkanna in Verbindung gebracht. In der Lebensmittelindustrie und auch als Arzneimittel ist die Alkannawurzel heute somit wegen ihrer toxischen Stoffe nicht mehr zugelassen. Alles in allem ist die Alkannawurzel als bedenklich einzustufen und kann als Arzneipflanze nicht empfohlen werden.
Für die Leiden, für welche sie Verwendung fand, gibt es zahlreiche nebenwirkungsfreie und deshalb unbedenkliche Heilpflanzen.
Verwendung als Färbemittel
Die Wurzel enthält hauptsächlich in der Rinde rote Farbstoffe, diese werden in der Kosmetikindustrie als Färbemittel eingesetzt, das so genannte Alkannin. Sie findet Verwendung bei
- Ölen
- Wachsen
- Pomaden und
- als Färbemittel in der Lederindustrie.
Passend zum Thema
- Das große Lexikon der Heilpflanzen: 550 Pflanzen und ihre Anwendungen, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2017, ISBN 3831032327
- Das neue Handbuch der Heilpflanzen: Botanik, Drogen, Wirkstoffe, Anwendungen, Kosmos, 2004, ISBN 3440093875
- Kurzcharakteristik Die Kraft der Heilpflanzen, Weg zur Gesundheit, 2017, ISBN 3925207317
- Das große Buch der Heilpflanzen: Gesund durch die Heilkräfte der Natur, Nikol, 2013, ISBN 3868201912
- Handbuch der Klosterheilkunde: Neues Wissen über die Wirkung der Heilpflanzen. Vorbeugen, behandeln und heilen, Zabert Sandmann, 2008, ISBN 3898832260
- Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis, Springer Verlag, ISBN 3540526315
- Zur Kenntnis der europäischen Arten der Gattung Alkanna, Annalen des Naturhistorischen Museums Wien
- Die Natur-Apotheke: Das überlieferte und neue Wissen über unsere Heilpflanzen, Servus, 2019, ISBN 9783710401718
- HEILPFLANZEN - Das Naturheilkunde Buch, 2019, ISBN 1713160064
- Alles über Heilpflanzen: Erkennen, anwenden und gesund bleiben Kindle Ausgabe, Verlag Eugen Ulmer, 2007, ISBN 3800149796
- Heilpflanzenrezepte: Die besten aus der Freiburger Heilpflanzenschule, Verlag Eugen Ulmer, 2014, ISBN 3800179962
- Kräuter-Rezeptbuch: Hausmittel & Salben, Säfte & Marmeladen, Kräuterwein & Liköre, Essig & Öl, Freya, 2014, ISBN 3902540001
- Das BLV Heilkräuter-Buch: Gesundheit aus der Natur, BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2013, ISBN 3835409751
Unsere Artikel werden auf Grundlage fundierter wissenschaftlicher Quellen sowie dem zum Zeitpunkt der Erstellung aktuellsten Forschungsstand verfasst und regelmäßig von Experten geprüft. Wie wir arbeiten und unsere Artikel aktuell halten, beschreiben wir ausführlich auf dieser Seite.