Andorn in der Natur und Heilkunde
Optisch erinnert der Andorn ein bisschen an die Taubnessel und wird bestimmt öfters mit dieser verwechselt. Schon im Altertum war der Andorn als Arzneipflanze bekannt auch in der Klostermedizin fand er oft Verwendung.
Der Gewöhnliche Andorn heißt mit botanischem Namen Marrubium vulgare und er gehört zu der Familie der Lippenblütler. Man kennt ihn auch unter den Namen Andorn, Gemeiner Andorn und Weißer Dorant. Volkstümlich nennt man ihn
- Berghopfen
- Gottvergessen
- Helftkraut
- Mariennessel
- Mutterkraut und
- Weißleuchtkraut.
Merkmale
Er ist eine ausdauernde krautige Pflanze und kann eine Wuchshöhe von fast einem Meter erreichen. Die Stängel sind vierkantig und sehr stark verzweigt. Die Laubblätter wachsen gegenständig und sind gezähnt, sie weisen eine ausgeprägte Nervatur auf. Bis zum Stängelende werden die Blätter immer kurzstieliger und sie sind behaart.
Die weißen kleinen Blüten stehen in dichten Scheinquirlen in den Blattachseln. Charakteristisch für den Andorn sind die dornigen Spitzen der Kelchblätter. Der Andorn blüht von Mai bis August.
Arten
Zu den Arten, die in Europa vorkommen, gehören neben dem Gewöhnlichen Andorn mitunter:
- Ungarischer Andorn
- Marrubium alysson
- Marrubium velutinum
- Marrubium leonuroides
- Marrubium supinum und
- Marrubium thessalum.
Standorte
Er ist in fast ganz Europa verbreitet und wächst
- auf Hängen
- an Wegrändern
- auf Wiesen
und ist sogar noch auf Schuttplätzen anzutreffen. Er bevorzugt
- einen trockenen und mageren Boden
und ist eine anspruchslose Pflanze.
Inhaltsstoffe
Zu seinen Hauptbestandteilen gehören unter anderem
- der Bitterstoff Marrubiin
- ätherische Öle
- Gerbstoffe
- Harze
- Schleim und
- Wachs.
Medizinische Verwendung
Anwendungsart
Zur medizinischen Verwendung kommt das blühende Kraut, welches in der Regel
- als Teezubereitung
eingenommen wird. Man kennt auch eine
- Andorn-Tinktur;
beides kann sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden. Äußerliche Anwendungen macht man in Form von
- Umschlägen
- Waschungen und
- Bädern.
Im Frühjahr kann der Andorn
- als Pressfrischsaft
kurativ eingenommen werden.
Wirkung und Anwendungsgebiete
Der Andorn wirkt blutbildend und entzündungshemmend, zu seinen Hauptanwendungsgebieten gehören
er hilft aber auch bei
Andorn
- steigert die körpereigenen Abwehrkräfte und
- stärkt das Immunsystem.
Er hilft bei
- Kreislaufbeschwerden
- Gallenleiden
- nervösen Herzstörungen
und findet Anwendung bei
- Husten und
- Bronchitis
- Entzündungen und
- organischen Funktionsschwächen.
Andorn fördert die Menstruation und äußerlich wendet man ihn bei
- schleicht heilenden Wunden und
- Geschwüren
an.
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- Handbuch der Klosterheilkunde: Neues Wissen über die Wirkung der Heilpflanzen. Vorbeugen, behandeln und heilen, Zabert Sandmann, 2008, ISBN 3898832260
- Das BLV Heilkräuter-Buch: Gesundheit aus der Natur, BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2013, ISBN 3835409751
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