Die Bärentraube in der Natur und Heilkunde
In ihrem Aussehen erinnert die Bärentraube ein bisschen an die Preiselbeere. Die Bärentraube ist hauptsächlich für ihre Heilwirkung bei Harnwegserkrankungen bekannt.
Die Echte Bärentraube heißt mit botanischem Namen Arctostaphylos uva-ursi und sie gehört zu der Familie der Heidekrautgewächse. Volkstümlich kennt man sie unter den Namen
- Bärentraubenblatt
- Mehlbeere
- Moosbeere
- Sandbeere
- Steinbeere
- Wilder Buchsbaum
- Wolfsbeere und
- Wolfstraube.
Merkmale
Erscheinungsbild
Der immergrüne Strauch wächst niederliegend. Die Äste sind weitkriechend und sehr dicht beblättert. Bärentrauben können als
- Zwergstrauch
- Strauch oder
- kleiner Baum
wachsen. Die Borke der Zweige kann ebenso unterschiedliche Erscheinungsbilder aufweisen: entweder ist sie
- rötlich, dünn und löst sich schnell ab
oder sie ist
- grau, rau, rissig, aber dabei sehr haltbar.
Blätter
Die eher kleinen Laubblätter
- haben eine ovale Form
- sind saftig dunkelgrün
- sind dickledrig sowie
- ganzrandig oder fein gezähnt.
Ihre Fläche kann
- kahl oder behaart
sein.
Blüten
ie Bärentraube blüht von März bis Juni, die
- kleinen krugförmigen Blüten sind
- weiß bis rosa und
- stehen in traubenartigen Blütenständen.
Aus ihnen entwickeln sich die etwa erbsengroßen leuchtend roten Beeren.
Sorten
Zu den Sorten der Bärentrauben gehören mitunter:
- die Alpen-Bärentraube
- Arctostaphylos manzanita oder
- die Echte Bärentraube.
Standorte
Die Bärentraube findet man
- auf trockenen und sonnigen Zwergstrauchheiden
- in Bergwäldern und
- in Felsnischen.
Sie bevorzugt einen
- trockenen
- humosen und
- eher sauren Boden.
Sie ist in den kühleren Zonen der nördlichen Hemisphäre beheimatet. In Deutschland ist die Bärentraube geschützt und darf nicht gesammelt werden.
Inhaltsstoffe
Zu ihren Hauptbestandteilen gehören unter anderem
- Alantoin
- Flavone
- Gerbsäure
- Gerbstoffe
- Glykoside
- Salizylsäure und
- Vitamin C.
Medizinische Verwendung
Zur medizinischen Verwendung kommen die Blätter.
Wirkung
Die Bärentraube wirkt
- adstringierend
- antibakteriell
- harntreibend und
- tonisierend.
Anwendungsgebiete
Sie findet hauptsächlich Verwendung bei Erkrankungen der ableitenden Harnwege wie
und auch bei
soll sie sich als hilfreich erwiesen haben. Anwendung findet sie aber auch bei
- Bronchitis
- Vitamin C Mangel
- Gallenbeschwerden und
- Kopfschmerzen.
In der Regel wird die Bärentraube als Teezubereitung eingenommen. Bärentraubenblätter sind Bestandteil von einigen Fertigarzneien wie Blasen- und Nierentees.
Die Bärentraube eignet sich aber zur Selbstmedikation nur bei unkomplizierten Harnwegsinfekten. Massive und andauernde Beschwerden gehören immer in ärztliche Behandlung.
Mögliche Nebenwirkungen
Bärentraubenblätter sollten nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, da eine
- leberschädigende
- krebserregende und sogar
- erbgutschädigende Wirkung
vermutet wird. Daher sollten schwangere Frauen, stillende Mütter und kleine Kinder auf Bärentraubenblätter verzichten.
Unter der Behandlung mit Bärentraubenblättern kann es zu einer
- unbedenklichen Grünfärbung des Harns
kommen. Durch den hohen Gehalt an Gerbstoffen kann es bei empfindlichen Menschen zu
kommen. Deshalb ist eine Zubereitung als Kaltmazerat empfehlenswert.
Passend zum Thema
- Pflanzenheilkunde: Heilpflanzen und deren Wirkung
- Phytopharmaka - Wann können sie helfen und welche Nebenwirkungen sind möglich?
- Naturheilmittel - Anwendung, Wirkung und Nebenwirkungen
- Wissenswertes über Blasen- und Nierentees - Herstellung, Inhaltsstoffe und Anwendungshinweise
- Prostatavergrößerung - Ursachen, Symptome und Behandlung
- Nierenentzündung - Ursachen, Symptome und Behandlung
- Blasenentzündung und Brennen beim Waserlassen - Ursachen, Symptome, Behandlung und Vorbeugung
- Brennesseln und Bärentraube, Steinkopf Verlag, 1991, ISBN 3798406790
- Altes Kräuterwissen aus dem Harz, Bussert u. Stadeler, 2015, ISBN 3942115964
- Article: Versuche zur Inkulturnahme von Bärentraube (Arctostaphylos uva-ursi (L.) Spreng.) Experiments on the domestication of bearberry (Arctostaphylos uva-ursi (L.) Spreng.), Zeitschrift für Arznei- und Gewürzpflanzen, 2012, Band 17, Nr. 3
- Das große Lexikon der Heilpflanzen: 550 Pflanzen und ihre Anwendungen, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2017, ISBN 3831032327
- Das neue Handbuch der Heilpflanzen: Botanik, Drogen, Wirkstoffe, Anwendungen, Kosmos, 2004, ISBN 3440093875
- Das große Buch der Heilpflanzen: Gesund durch die Heilkräfte der Natur, Nikol Verlagsgesellschaft, 2013, ISBN 3868201912
- Die Natur-Apotheke: Das überlieferte und neue Wissen über unsere Heilpflanzen, Servus, 2019, ISBN 9783710401718
- HEILPFLANZEN - Das Naturheilkunde Buch, 2019, ISBN 1713160064
- Alles über Heilpflanzen: Erkennen, anwenden und gesund bleiben Kindle Ausgabe, Verlag Eugen Ulmer, 2007, ISBN 3800149796
- Heilpflanzenrezepte: Die besten aus der Freiburger Heilpflanzenschule, Verlag Eugen Ulmer, 2014, ISBN 3800179962
- Kräuter-Rezeptbuch: Hausmittel & Salben, Säfte & Marmeladen, Kräuterwein & Liköre, Essig & Öl, Freya, 2014, ISBN 3902540001
- Kurzcharakteristik Die Kraft der Heilpflanzen, Weg zur Gesundheit, 2017, ISBN 3925207317
- Handbuch der Klosterheilkunde: Neues Wissen über die Wirkung der Heilpflanzen. Vorbeugen, behandeln und heilen, Zabert Sandmann, 2008, ISBN 3898832260
- Das BLV Heilkräuter-Buch: Gesundheit aus der Natur, BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2013, ISBN 3835409751
Unsere Artikel werden auf Grundlage fundierter wissenschaftlicher Quellen sowie dem zum Zeitpunkt der Erstellung aktuellsten Forschungsstand verfasst und regelmäßig von Experten geprüft. Wie wir arbeiten und unsere Artikel aktuell halten, beschreiben wir ausführlich auf dieser Seite.