Bärlapp in der Natur und Heilkunde
Bärlapp ist ein Moos und wächst bevorzugt in lichten Nadelwäldern. Schon die Indianer wussten um die heilkräftige Wirkung des Bärlapps und benutzten ihn für allerlei Hautkrankheiten.
Der Bärlapp heißt mit botanischem Namen Lycopodium clavatum und er gehört zu der Familie der Bärlappgewächse. Man kennt ihn auch unter den Namen
- Blitzpulver
- Drudenfuß
- Felsschwefel
- Denkraut
- Gichtmoos
- Harnkraut
- Hexenmehl
- Hexenkraut
- Kolbenbärlapp
- Krampfkraut
- Schlangenmoos
- Teufelsklauen
- Weingrün
- Wolfsranke und
- Zigeunerkraut.
Merkmale
Die Stängel des Bärlapps kriechen auf dem Boden entlang und können bis zu einem Meter lang werden. An ihnen wachsen schuppenartig kleine gelbgrüne Blätter, die wie Moos aussehen. Kleine verzweigte Ästchen wachsen aufrecht und an ihnen bilden sich anstatt Blüten die so genannten Fruchtähren, die einen kolbenartigen Fruchtstand bilden. Diese besitzen dachziegelartige Blättchen; dazwischen befinden sich die Sporenbehälter.
Ab August sind die gelblichen Sporen reif, die aus der Ähre geschüttelt werden können. Der Bärlapp kann leicht mit anderen sehr giftigen Bärlappgewächsen verwechselt werden, deshalb sollte man seinen Bedarf in Apotheken decken. Außerdem ist der Bärlapp geschützt und darf nicht gesammelt werden.
Standorte
Der Bärlapp wächst bevorzugt
- in Nadelwäldern
- auf felsigen Abhängen
- in Mooren und
- in Heiden.
Er gedeiht besonders gut
- auf einem trockenen und schattigen Waldboden.
Der Bärlapp ist in
beheimatet; zum Teil wächst er noch
Inhaltsstoffe
Zu seinen Hauptbestandteilen gehören unter anderem
- Apfelsäure
- Arachin
- Clavatin
- Clavotoxin
- Glycerin
- Hydrokaffeesäure
- Lycopodin
- Palmitin und
- Stearin.
Medizinische Verwendung
Zur medizinischen Verwendung kommen das Kraut, die Samen und die Sporen.
Anwendungsgebiete
Der Bärlapp ist vor allen Dingen ein Wundheilmittel und findet Anwendung bei
- schlecht heilenden Wunden und
- Hautproblemen.
Viele Naturheilkundler berichten über die guten Heilwirkungen des Bärlapps, unter anderen Maria Treben. Hier wird er hauptsächlich für
- Erkrankungen der Harnorgane
gepriesen. Andere Stimmen hingegen warnen, dass der Gehalt an toxischen Alkaloiden und fehlende Wirksamkeitsnachweise eine Selbstmedikation nicht vertretbar machen. Sein Einsatz als Heilpflanze bleibt also umstritten.
In homöopathischer Zubereitung allerdings ist der Bärlapp als "Lycopodium" ein großes Mittel mit einem breiten Wirkungsspektrum. In der Volksmedizin der Naturvölker fand der Bärlapp immer wieder Anwendung.
Weitere Anwendungsgebiete
Bei der Herstellung von Arzneipillen dienten Bärlappsporen dazu, das Zusammenkleben zu verhindern. Bärlappsporen werden schon seit ältester Zeit im Schamanismus dazu verwendet um pyrotechnische Effekte zu erzielen, denn wenn man sie ins Feuer bläst sprühen sie Funken.
- Bärlapp, Naturheilpraxis mit Naturmedizin, 2002, Band 55, Nr. 5
- Die Bärlapp-Dynastie, Verlag für Internationalen Kulturaustausch, 1960
- Kreuzers Gartenpflanzen-Lexikon. Bd.2, Stauden, Gräser, Farne, Wasserpflanzen, Thalacker Medien, 1999, ISBN 3878151217
- Kryptogamen II Moose. Farne: Praktikum und Lehrbuch, Springer Verlag, 1991, ISBN 3540536515
- Die Farne, VerlagsKG Wolf, 2005, ISBN 389432614X
- Farne und Gräser: Bds-Handbuch IIIb, Cadmos, 2012, ISBN 3840482038
- Lycopodium clavatum L., der Kolben-Bärlapp., Die Pharmazie, 1951, Band 6, Nr. 2
- Die Bärlappe Europas, Die Neue Brehm-Bücherei, 2003, ISBN 3894327855
- Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands, Verlag Eugen Ulmer, 2000, ISBN 3800133644
- Das große Lexikon der Heilpflanzen: 550 Pflanzen und ihre Anwendungen, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2017, ISBN 3831032327
- Das neue Handbuch der Heilpflanzen: Botanik, Drogen, Wirkstoffe, Anwendungen, Kosmos, 2004, ISBN 3440093875
- Das große Buch der Heilpflanzen: Gesund durch die Heilkräfte der Natur, Nikol Verlagsgesellschaft, 2013, ISBN 3868201912
- Die Natur-Apotheke: Das überlieferte und neue Wissen über unsere Heilpflanzen, Servus, 2019, ISBN 9783710401718
- HEILPFLANZEN - Das Naturheilkunde Buch, 2019, ISBN 1713160064
- Alles über Heilpflanzen: Erkennen, anwenden und gesund bleiben Kindle Ausgabe, Verlag Eugen Ulmer, 2007, ISBN 3800149796
- Heilpflanzenrezepte: Die besten aus der Freiburger Heilpflanzenschule, Verlag Eugen Ulmer, 2014, ISBN 3800179962
- Kräuter-Rezeptbuch: Hausmittel & Salben, Säfte & Marmeladen, Kräuterwein & Liköre, Essig & Öl, Freya, 2014, ISBN 3902540001
- Kurzcharakteristik Die Kraft der Heilpflanzen, Weg zur Gesundheit, 2017, ISBN 3925207317
- Handbuch der Klosterheilkunde: Neues Wissen über die Wirkung der Heilpflanzen. Vorbeugen, behandeln und heilen, Zabert Sandmann, 2008, ISBN 3898832260
- Das BLV Heilkräuter-Buch: Gesundheit aus der Natur, BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2013, ISBN 3835409751
Unsere Artikel werden auf Grundlage fundierter wissenschaftlicher Quellen sowie dem zum Zeitpunkt der Erstellung aktuellsten Forschungsstand verfasst und regelmäßig von Experten geprüft. Wie wir arbeiten und unsere Artikel aktuell halten, beschreiben wir ausführlich auf dieser Seite.