Bischofskraut in der Natur und Pflanzenheilkunde

Das Bischofskraut heißt mit botanischem Namen Ammi visnaga und gehört zu der Familie der Doldenblütler. Volkstümlich kennt man es auch unter den Namen

• Khella
• Khellakraut
• Visnaga
• Zahnstocherkraut und
• Zahnstocherammei.

Merkmale

Die ein- bis zweijährige Pflanze kann eine Wuchshöhe von bis zu einem Meter erreichen. Der aufrecht wachsende Stängel ist im oberen Bereich verzweigt. Die gefiederten und farnartigen Blätter weisen eine graugrüne Farbe auf.

Die weißen Blüten stehen in Doppeldolden und erscheinen zwischen Juni und August. Die Doldenstrahlen verholzen während der Reife und haben einen würzigen Geschmack.

Standorte

Das Bischofskraut ist

• im gesamten Mittelmeergebiet und
• in Südamerika

beheimatet. Kommerziell wird das Bischofskraut vorwiegend in

• Ägypten
• Marokko und
• Tunesien

angebaut.

Inhaltsstoffe

Zu seinen Inhaltstoffen gehören unter anderem

• Furanochromone
• Khellin
• Visnadin und
• Visnagin.

Medizinische Verwendung

Zur medizinischen Verwendung kommen die getrockneten Früchte, die so genannten Khellafrüchte oder Ammeifrüchte.

Wirkung

Die Droge bezeichnet man als Ammeos visnagae fructus. Deren Inhaltsstoffe wirken krampflösend

• im Magen-Darmtrakt
• in den Bronchien
• der Gallen- und Harnwege und
• den Herzkranzgefäßen sowie
• blutdrucksenkend.

Anwendungsart und -gebiete

Aus den Früchten des Bischofskrautes werden Inhaltsstoffe isoliert, die zur Herstellung von

• Fertigarzneien

dienen. Diese khellinhaltigen Fertigpräparate finden Anwendung bei

• Keuchhusten
• Asthma sowie bei
• Gallen-, Darm-, oder Nierenkoliken.

Visnadinhaltige Arzneien sollen die

• Durchblutung des Herzens

anregen. In homöopathischer Zubereitung findet Ammi visnaga auch hauptsächlich bei Koliken und Krämpfen Anwendung.

Früher wurde das Bischofskraut auch als Teezubereitung eingenommen, die Wirksamkeit ist jedoch nicht belegt und unerwünschte Nebenwirkungen nicht abgeklärt. Daher ist diese Anwendung heute nicht mehr zu empfehlen.

Anwendungshinweise und Nebenwirkungen

Bischofskraut enthält phototoxische Stoffe, welche die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen, daher müssen ausgedehnte Sonnenbäder und Solarien gemieden werden wenn man bischofskrauthaltige Präparate einnimmt. Außerdem vermutet man eine leberschädigende Wirkung bei vorgeschädigter Leber oder im Zusammenhang mit anderen leberschädigenden Substanzen.

Bei längerer Anwendung oder in hoher Dosierung können unangenehme Nebenwirkungen auftreten wie

• Appetitlosigkeit
• allergische Reaktionen
• Kopfschmerzen
• Schlafstörungen
• Schwindel
• Übelkeit und
• Verstopfung.

In der Schwangerschaft und Stillzeit dürfen Medikamente, die Bischofskraut beinhalten, nicht angewendet werden.