Bockshornklee in der Natur, Heilkunde, Küche und Kosmetik
Der Bockshornklee hat als Arznei- und Gewürzpflanze eine lange und alte Tradition, er war schon in der Antike und im Altertum bekannt. Man fand ihn als Grabbeigabe in ägyptischen Grabdenkmälern, im alten Rom war er bekannt und begehrt. In China wurde er als schleimlösendes Mittel eingesetzt. Auch in Deutschland war die Kultur von Bockshornklee im Mittelalter schon weit verbreitet.
Bockshornklee heißt mit botanischem Namen Trigonella foenum-graecum und ist auch unter anderen Namen bekannt, wie
- Bockshornsamen
- Griechisch Heu
- Kuhhornklee und
- Siebengezeit.
Merkmale
Der Bockshornklee wächst aufrecht auf einem Stängel und wird bis zu 60 cm hoch. Die einjährige, krautige Pflanze gehört zu der Familie der Schmetterlingsblütler. Seine aufrechten Äste, die wenig verästelt sind, tragen dreispaltige Blätter, die eine Länge von bis zu 4 cm aufweisen können. Die Form der Blätter kann eiförmig, aber auch länglich-elliptisch sein.
Blütezeit ist zwischen April und Juli. Die gelb-weißen Schmetterlingsblüten sitzen in den Blattachseln, sie bilden die flach gedrückten Samen aus, etwa 10 bis 20 an der Zahl, die in einer Hülse stecken. Beim Zerreiben strömen sie einen intensiven Geruch aus. Die Samen werden im Hochsommer reif.
Bockhornklee liebt Sonne und einen vorwiegend lehmigen Boden. Die Pflanze verströmt im Gesamten einen starken und aromatischen Duft.
Medizinische Verwendung
In der Naturheilkunde rangiert der Bockhornklee in vorderster Reihe, als Arzneipflanze erlebte er zur vorletzten Jahrhundertwende eine Renaissance. Man schreibt ihm eine Wirkung bei einer Vielzahl an Leiden zu, doch nur wenige sind belegt.
Anwendungsart
Der Bockshornklee kann
- als Pulver (z.B. zum Anlegen eines Breiumschlags)
- Tee sowie
- in homöopathischer Zubereitung
zur Anwendung kommen.
Wirkung und Anwendungsgebiete
Der zu feinem Pulver geriebene Samen kam in Form von Breiumschlägen zur Anwendung und soll hier wahre Wunder gewirkt haben, zum Beispiel bei
- schlecht heilenden Wunden.
Schon Hildegard von Bingen und später auch Pfarrer Kneipp verwendeten Bockshornklee in ihren Rezepturen. In der Phytotherapie wird Bockshornklee bei
eingesetzt, man schreibt ihm
- blutzucker- und blutfettsenkende Wirkungen
zu. Allgemein wird er
- als kräftigendes Mittel in der Rekonvaleszenz
eingesetzt, da er auch appetitanregend wirkt. In der Homöopathie ist der Bockshornklee ein großes Arzneimittelbild mit breitem Wirkungsspektrum. Als Tee wirkt er
- hustenstillend und schleimlösend.
Verwendung in der Kosmetik
In der Kosmetik hat der Bockshornklee sowohl
- als nahrungsergänzende Schönheit von innen
einen Stellenwert, als auch
- in Präparaten, die zur äußerlichen Anwendung kommen.
Wirkung und Anwendungsgebiete
Shampoos werden Auszüge aus Bockshornklee zugesetzt, sie wollen
- das Haar kräftigen und
- Haarausfall entgegenwirken.
Auch in Haarwasser kommt Bockshornklee zur Anwendung und soll
- Schuppen entgegenwirken.
Bockshornklee in der Küche
In der orientalischen und asiatischen Küche findet der Bockshornklee vielseitige Verwendung. Als Würzmittel benutzt man hauptsächlich den gemahlenen Samen.
Inhaltsstoffe
Neben anderen wichtigen Inhaltsstoffen enthält Bockshornklee
und außergewöhnlich viel
Wenn man Bockshornklee gegessen hat, kann man einen typischen Geruch über die Körperausdünstung wahrnehmen.
"Philosophenklee" ist sein Spitzname, weil er von eben diesen in der Antike geröstet geknuspert wurde. Sein intensives, herzhaftes und würziges Aroma machen ihn zu einer schmackhaften Zutat.
Kombinationsmöglichkeiten
Bockshornklee ist Bestandteil von
- Chutneys und Currys
- Fisch- und Fleischgerichten,
sowie Bestandteil von vielen
- Eintopfrezepten.
Man benutzt ihn zum Würzen von
- Gemüsegerichten und
- Suppen.
In der ökologisch-biologischen Küche
In der ökologisch-biologischen Küche verwendet man ihn auch für
- Brot und Backwaren;
auch
wird mit ihm verfeinert. Gerade in der kalten Jahreszeit bietet er eine vitaminreiche Ergänzung, wenn man ihn in speziellen Keimgläsern oder Keimtonschalen keimen lässt, um mit diesen Sprossen das Essen zu verfeinern oder auch einfach nur
- als Brotauflage
genießt. Die neue deutsche Küche arbeitet vermehrt mit Gewürzen, die in der gutbürgerlichen Küche nicht bekannt waren; da hat auch der Bockshornklee einen festen Platz. Bockshornklee kommt in vielen Gewürzmischungen vor.
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- Das BLV Heilkräuter-Buch: Gesundheit aus der Natur, BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2013, ISBN 3835409751
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