Boldo in der Natur und als Heil- und Gewürzpflanze
Die Blätter duften angenehm nach Minze und Kampfer. Bei uns ist er als Heil- und Gewürzpflanze noch wenig bekannt.
Der Boldo heißt mit botanischem Namen Peumus boldus und gehört zu der Familie der Monimiengewächse. Man kennt ihn auch unter den Namen
- Boldi
- Boldu und
- Boldus.
Merkmale
Der Boldo ist ein immergrüner Strauch oder kleiner Baum, der eine Wuchshöhe bis zu sechs Metern erreichen kann.
Die eiförmigen, graugrünen Laubblätter sind ganzrandig und lederartig sowie brüchig. Ihre Oberseite ist mit vielen kleinen hellen Höckerchen besetzt. Die Blätter riechen leicht nach Minze und Kampfer. Die weißen oder gelben Blüten verströmen einen intensiven Duft, sie wachsen traubenartig. Später bilden sich kleine gelbgrüne Beeren, die Früchte.
Standorte
Er bevorzugt einen trockenen Boden. Ursprünglich ist der Boldo in Chile beheimatet, gelegentlich findet man ihn auch im Mittelmeergebiet wild wachsend, vor allem in Nordafrika. Im Mittelmeergebiet und an der Westküste Nordamerikas wird der Boldo auch kultiviert.
Inhaltsstoffe
Zu seinen Hauptbestandteilen gehören unter anderem
- Ascaridol
- Alkaloide
- Linalool
- Flavonoidglycoside und
- Cineol.
Medizinische Verwendung
Zur medizinischen Verwendung kommen die getrockneten Blätter.
Wirkung und Anwendungsgebiete
Diese helfen bei
- Darmkoliken
- Magenkrämpfen
- regen den Gallefluss an
- wirken harntreibend
- krampflösend und
- fördern die Magensaftproduktion.
In der Volksheilkunde von Argentinien, Chile und Peru werden die Boldoblätter hauptsächlich zur Behandlung von
eingesetzt.
Anwendungsart
Boldo wird auch
- als Lösung
angeboten und findet Anwendung
Die Boldoblätter sind zudem
- Bestandteil von zahlreichen Schlankheitsmitteln.
Nebenwirkungen
Die Boldoblätter sollte man nicht überdosieren oder über einen längeren Zeitraum einnehmen, da sonst ungewünschte Nebenwirkungen und Beschwerden auftreten können.
Wann sollte auf eine Einnahme verzichtet werden?
Bei
- Lebererkrankungen
- Verschluss der Gallenwege und
- Gallensteinleiden
sollen Boldoblätter nicht angewendet werden.
Verwendung in der Küche
In der Küche südamerikanischer Ureinwohner sind die Boldoblätter ein fester Bestandteil. Bei uns sind sie noch weitgehend unbekannt und schwer zu bekommen. Sie schmecken stark aromatisch, bitter und würzig und können
- für indische Gerichte verwendet werden oder
- ein Ersatz für Lorbeerblätter
sein, wobei Boldoblätter viel stärker und intensiver schmecken. Sie eignen sich für
sowie für
- würzige Soßen,
passen zu
Seine Blätter werden auch
- zum Aromatisieren von alkoholischen Getränken
benutzt.
Passend zum Thema
- Die große Enzyklopädie der Arzneipflanzen und Drogen, area verlag, 2006, ISBN 3899965086, Seite: 898
- Das große Lexikon der Heilpflanzen: 550 Pflanzen und ihre Anwendungen, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2017, ISBN 3831032327
- Das neue Handbuch der Heilpflanzen: Botanik, Drogen, Wirkstoffe, Anwendungen, Kosmos, 2004, ISBN 3440093875
- Das große Buch der Heilpflanzen: Gesund durch die Heilkräfte der Natur, Nikol Verlagsgesellschaft, 2013, ISBN 3868201912
- Die Natur-Apotheke: Das überlieferte und neue Wissen über unsere Heilpflanzen, Servus, 2019, ISBN 9783710401718
- HEILPFLANZEN - Das Naturheilkunde Buch, 2019, ISBN 1713160064
- Alles über Heilpflanzen: Erkennen, anwenden und gesund bleiben Kindle Ausgabe, Verlag Eugen Ulmer, 2007, ISBN 3800149796
- Heilpflanzenrezepte: Die besten aus der Freiburger Heilpflanzenschule, Verlag Eugen Ulmer, 2014, ISBN 3800179962
- Kräuter-Rezeptbuch: Hausmittel & Salben, Säfte & Marmeladen, Kräuterwein & Liköre, Essig & Öl, Freya, 2014, ISBN 3902540001
- Kurzcharakteristik Die Kraft der Heilpflanzen, Weg zur Gesundheit, 2017, ISBN 3925207317
- Handbuch der Klosterheilkunde: Neues Wissen über die Wirkung der Heilpflanzen. Vorbeugen, behandeln und heilen, Zabert Sandmann, 2008, ISBN 3898832260
- Das BLV Heilkräuter-Buch: Gesundheit aus der Natur, BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2013, ISBN 3835409751
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