"Gedächtnispflanze" Brahmi - Wirkung, Anwendung und Pflegehinweise

Dass es Pflanzen gibt, die eine heilkräftige Wirkung haben, ist unumstritten. Dass es aber sogar eine Pflanze gibt, die das Kurz- und Langzeitgedächtnis fördert, dürfte nur den wenigsten Menschen bekannt sein: es handelt sich um die "Gedächtnispflanze" Brahmi, auch Fettblatt oder Feenkraut genannt. Informieren Sie sich über die Wirkungsweise des Feenkrauts und holen Sie sich Tipps zur richtigen Pflege.

Von Claudia Rappold

Merkmale und Pflegehinweise

Brahmi ist eine Pflanze, die im Ayurveda, der indischen Heilkunst, eine lange Tradition hat. Ihr botanischer Name lautet Bacopa monniera.

Es handelt sich um eine Sumpfpflanze, die maximal 15 Zentimeter hoch wird. Sie kann auch zu Hause kultiviert werden und verträgt sowohl einen sonnigen, als auch einen schattigen Platz.

Das kleine Feldblatt, wie die Pflanze auch genannt wird, ist sehr anspruchslos und besonders pflegeleicht. Im Untersetzer darf ruhig immer ein wenig Wasser stehen und es verzeiht auch Pflegefehler.

Die Blätter sind sehr dick und fleischig, im Frühjahr treibt das Gewächs kleine weiße Blüten aus. Brahmi ist mehrjährig, aber nicht winterhart.

Als Zimmerpflanze ist sie bestens geeignet. Man kann sie über Gärtnereien beziehen.

Generell bevorzugt die Pflanze hohe Temperaturen, kommt aber auch mit solchen unter 19 Grad Celsius aus. Der Boden sollte möglichst nährstoffreich sein.

Für die Überwinterung sollte die Pflanze an einen warmen und hellen Ort gestellt werden. Räume mit einer hohen Luftfeuchtigkeit sind besonders zu empfehlen; Badezimmer sind also ideal. Auch die Haltung in Aquarien, bei denen Temperaturen bis zu 30 Grad Celsius herrschen, verträgt Brahmi.

Die Blätter können über das ganze Jahr hinweg geerntet werden; während der Winterzeit sollte jedoch möglichst darauf verzichtet werden, um die Pflanze nicht zusätzlich zu stressen. Wer die Blätter trocknen und anschließend lagern möchte, sollte für die Aufbewahrung einen dunklen Platz wählen, wie etwa Flaschen aus braunem Glas.

Wirkungsweise

Da sich Brahmi auf die Hirnleistung auswirkt und in biochemische Prozesse eingreift, gab man ihr den Beinamen Gedächtnispflanze. Weiterhin sagt man der Pflanze nach, dass sie angstlösende und antidepressive Eigenschaften besitzt. Auch ist sie fester Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).

Sie verfügt über ein breites Wirkungsspektrum und wird bei vielen unterschiedlichen Leiden und Beschwerden eingesetzt, zum Beispiel auch als Nerventonikum oder gegen Asthma.

werden verbessert. Weiterhin wirkt sie

  • diuretisch
  • cardiotonisch
  • antirheumatisch und
  • beruhigend bei nervösen Kindern.

Außerdem wird sie gegen Frigidität, Vergesslichkeit und Epilepsie eingesetzt.

Sie soll auch bei

helfen. Zu ihren wichtigsten Inhaltsstoffen zählen die Saponine Hersaponin und Monnierin, die Bacoside A und B sowie die Alkaloide Herpestine und Brahmine.

Verwendungsmöglichkeiten

Zur medizinischen Verwendung kommt das ganze Kraut. Man kann es frisch und auch getrocknet verwenden. Wenn man sich die Pflanze nicht selbst ziehen will, kann man das getrocknete Kraut auch über Apotheken oder über das Internet beziehen.

Teezubereitung

Für die Teezubereitung übergießt man einen Teelöffel Kraut mit heißem Wasser und lässt den Tee einige Minuten ziehen. Der Tee sollte mindestens dreimal täglich getrunken und kurativ angewendet werden. Allerdings hat der Tee einen bitteren Geschmack, der aber mit Fruchtsaft oder Früchtetee gemildert werden kann.

Man kann auch im Handel erhältliches Brahmi Pulver für die Zubereitung eines Tees verwenden. Dafür nimmt man einen gehäuften Teelöffel davon und übergießt ihn mit heißem Wasser.

Diesen Tee lässt man 10 Minuten ziehen und seiht ihn dann ab. Bei der sonstigen Einnahme von Brahmi-Pulver sollten 6-9 Gramm täglich mit Wasser vermischt eingenommen werden.

Verzehr und Tinkturen

Die Blätter der Brahmipflanze können auch roh gegessen werden. Man kann es beispielsweise einem Salat beigeben. Um das Kraut zu trocknen, wird es entweder auf einem Blech ausgebreitet und an einen warmen Ort gestellt, oder man hängt das Kraut einfach auf.

Übergießt man das frische Kraut mit Alkohol, kann man eine Kräutertinktur herstellen. Auch der frisch gepresste Saft wird eingenommen.

Brahmi-Extrakte, -Tabletten und -Kapseln

Tabletten und Kapseln sind einfach zu dosieren
Tabletten und Kapseln sind einfach zu dosieren

Der Hauptwirkstoff der Pflanze ist in Brahmi-Extrakten in hoher Konzentration vorhanden; sie wirken besser als Präparate, die neben dem Extrakt auch noch Brahmi-Kraut enthalten.

Brahmi-Extrakte sollte man nicht länger als sechs bis acht Wochen einnehmen. Die tägliche eingenommene Menge sollte 300 mg nicht überschreiten.

Am einfachsten ist die Einnahme als Tabletten und Kapseln. Auch hier sollte man sich in Sachen Dosierung exakt an die Angaben in der Packungsbeilage halten.

Brahmi-Butter

Brahmi-Butter findet man unter der Bezeichnung Pirami Ney. Neben Brahmi zählen Galant und Kalmus zu den Hauptbestandteilen.

Brahmi-Creme und -Haarmaske

Auch im Bereich der Hautpflege kommt Brahmi zur Anwendung. Man verwendet das Kraut dort in Anti-Falten-Cremes oder solchen gegen Augenringe und -ränder.

Möchte man seine Haare kräftigen, kann man daraus auch eine Haarkur herstellen. Dafür benötigt man

  • 8 Esslöffel Brahmi-Pulver
  • 3 Esslöffel Alma-Pulver
  • eine Tasse Henna-Pulver
  • Kokos- oder Olivenöl und
  • Wasser

Aus diesen Zutaten mischt man eine Paste und massiert diese gleichmäßig ins Haar ein. Nach einer halben Stunde wäscht man sie mit lauwarmem Wasser aus. Die Maske sollte ein mal pro Woche aufgetragen werden.

Mögliche Risiken und Nebenwirkungen

Bestimmte in Brahmi enthaltene Alkaloide können in höherer Dosierung toxisch wirken. Bei Anwendung der Kapseln und des Pulvers sollte man sich daher genau an die Dosierungsangaben halten.

Bei empfindlichen Menschen kann es zu Nebenwirkungen wie

kommen. Während der Schwangerschaft sowie der Stillzeit sollte Brahmi nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden. Gleiches gilt für Menschen mit einer Schilddrüsenerkrankung, Geschwüren, einem Harnwegsverschluss oder Lungenerkrankungen.

Wechselwirkungen sind möglich mit:

  • Schilddrüsenmedikamenten
  • Beruhigungsmitteln
  • Kalziumblockern
  • Alzheimermedikamenten
  • Glaukommedikamenten