Der Sonnenhut (Echinacea) in der Natur und Heilkunde
Der Sonnenhut bezaubert mit seinen verschiedenen Blütenvarietäten und ist eine Zierde für jeden Garten. Der Sonnenhut wurde schon von den Indianern Nordamerikas zu Heilzwecken eingesetzt.
Der Sonnenhut heißt mit botanischem Namen Echinacea und er gehört zu der Familie der Korbblütler. Umgangssprachlich nennt man ihn auch
- Igelkopf
- Kegelblume oder
- Rudbeckie.
Merkmale
Es gibt verschiedene Arten, je nach Art wird er bis zu 180 cm hoch. Ein untrügliches Merkmal sind die nach unten geschlagenen Blütenblätter, welche die Röhrenblüten überragen. Die Laubblätter der mehrjährigen Pflanze sind oval oder oval-lanzettlich und manchmal rau gesägt.
Arten
Zu den unterschiedlichen Arten des Sonnenhuts zählen
- Echinacea angustifolia
- Echinacea pallida und
- Echinacea purpurea.
Standorte
Der Sonnenhut kommt ursprünglich aus Nordamerika, als Standort bevorzugt er
- einen trockenen Sandboden und
- einen sonnigen bis halbschattigen Platz.
Wild wachsend trifft man ihn Mitteleuropa nicht an, aber er wird in Gärten und Parks gepflanzt.
Zu kommerziellen Zwecken und der medizinischen Verwendung wird er teilweise auch großflächig kultiviert. Die meisten Importe der Droge kommen aber aus den Wildbeständen Nordamerikas.
Inhaltsstoffe
Zu seinen Hauptbestandteilen gehören unter anderem
- ätherisches Öl
- Betain
- Echinacosid
- Fermente
- Glukose
- Hazstoffe
- Inulin und
- Vitamin C.
Medizinische Verwendung
Zur medizinischen Verwendung kommen der Wurzelstock und das Kraut.
Anwendungsart
Der Sonnenhut ist Bestandteil von zahlreichen
die man in der Apotheke und im Reformhaus erwerben kann. Man findet ihn
- in Tablettenform
- als Tee und
- als Tinktur.
Man kennt
und Echinacea ist in einigen
enthalten. Die Tinktur eignet sich auch zur äußerlichen Anwendung.
Anwendungsgebiete
Echinacea ist vor allen Dingen dafür bekannt, die körpereigene Abwehr anzuregen und damit das Immunsystem zu stärken. Das macht ihn zu einem beliebten Mittel mit bei
- Infektneigung.
Der Sonnenhut findet Verwendung bei
- Erkältungskrankheiten und
- grippalen Infekten.
Teilweise wird er auch prophylaktisch gegen Infektionen eingenommen. Er hilft bei
- Husten
- Schnupfen und
- Bronchitis,
aber auch bei
Echinacea kann auch äußerlich angewendet werden bei
- Abszessen
- Geschwüren,
bei
- leichten Verbrennungen und
- schlecht heilenden Wunden.
Anwendungshinweise und mögliche Nebenwirkungen
Sonnenhutpräparate sollten jedoch nicht über einen längeren Zeitraum und auch nicht ohne ärztlichen Rat eingenommen werden. Kleine Kinder sollen nicht mit dem Sonnenhut behandelt werden, auch in der Schwangerschaft und Stillzeit ist es ratsam darauf zu verzichten.
In seltenen Fällen kann eine Allergie oder Überempfindlichkeit gegenüber Korbblütlern bestehen.
Lesen Sie im folgenden Exkurs wie Echinacea-Präparate und andere Methoden die körpereigenen Abwehrkräfte trainieren.
Für ein leistungsstarkes Immunsystem: Echinacea und andere Abhärtungsmaßnahmen
Gerade im Herbst und Winter besteht ein besonders hohes Infektionsrisiko für Erkältungskrankheiten. Schon ein Händedruck reicht, und die hartnäckigen Erkältungsviren stürzen sich auf ihr nächstes Opfer. Ein leistungsstarkes Immunsystem ist der beste Schutz. Mit natürlichen Abhärtungsmaßahmen lassen sich die Abwehrkräfte trainieren.
Die größten Ansteckungsgefahren
Durchschnittlich erkranken Erwachsene etwa zweimal pro Jahr an einem Erkältungsinfekt. Rund 50 verschiedene Viren lösen Symptome wie Husten, Schnupfen, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Heiserkeit aus.
Der Arbeitsplatz gilt als einer der größten Ansteckungsgefahren. Durch Berühren von Türklinken, Tastatur oder Telefon werden Erkältungsviren in Windeseile verbreitet. Schon ein Gespräch mit dem Kollegen oder ein Händedruck öffnet den Viren Tür und Tor. Auch bei großen Menschenansammlungen wie im Supermarkt, auf Konzerten oder im Wartezimmer ist die Ansteckungsgefahr besonders hoch.
Besonders leichtes Spiel haben die Krankheitserreger bei Personen mit geschwächtem Immunsystem. Trockene Raumluft, unausgewogene Ernährung und mangelnde Bewegung können die Immunabwehr schwächen. Doch jeder kann etwas tun, um seinen Abwehrkräften auf die Sprünge zu helfen.
Echinacea-Präparate - Roter Sonnenhut mit stimulierender Wirkung
Schon die nordamerikanischen Indianer nutzten den Roten Sonnenhut (Echinacea purpurea) als Heilpflanze zur Behandlung von Entzündungen und Wunden. Zur Wirkweise der Purpursonnenhuts gibt es weltweit etliche Studien. Einige Wissenschaftler schreiben Echinacea keinerlei positive Eigenschaften bei Erkältungen zu, doch neuste Studienergebnisse beweisen, dass Echinacea-Präparate eine stimulierende Wirkung auf die Immunabwehr haben.
Der Apotheker Dr. Gerhard Madaus erforschte den Roten Sonnenhut in den 30er Jahren und brachte 1938 einen Echinacea-Presssaft auf den deutschen Markt. Der Purpursonnenhut ist für seine virenabwehrende Wirkung bekannt und wird vor allem bei chronischen Infekten angewendet. Echinacea kann nicht nur das Immunsystem stärken, sondern hat sich auch bei Harnwegserkrankungen bewährt. Der Rote Sonnenhut wird innerlich zur Reduzierung von Krankheitserregern und äußerlich zur Unterstützung der Wundheilung eingesetzt.
Echinacea-Präparate sind als Tropfen, Liquid, in Tablettenform und als Lutschpastillen erhältlich.
Wechselduschen, Sauna und kalte Güsse
Saunieren hat einen Trainingseffekt für den Körper. Eigentlich löst ein Saunagang eine Stressreaktion aus, doch dadurch lernt der Körper schnell, mit dem Wechsel zwischen Hitze und Kälte fertig zu werden. Menschen, die regelmäßig in die Sauna gehen, leiden nachweisbar seltener an Erkältungen. In der kalten Jahreszeit sind zwei Saunabesuche pro Woche empfehlenswert.
Auch Wechselduschen und kalte Güsse schützen vor Erkältungsviren. Kneipp'sche Arm- und Beingüsse mit kühlem Wasser helfen dem Körper, sich besser an Temperaturreize anzupassen. Beim Wechselduschen sollte immer mit warmem Wasser begonnen werden, anschließend folgt der Kältereiz, am Schluss das Aufwärmen.
Bei Wechselduschen, Saunagängen und kalten Güssen gilt: der Körper darf am Ende der Behandlung nicht auskühlen und muss warmgehalten werden.
Bewegung erhöht Aktivität der Immunzellen
Studien belegen, dass Menschen, die sich regelmäßig sportlich betätigen, seltener an Erkältungsinfekten leiden. Sportwissenschaftler haben herausgefunden, dass Bewegung die Aktivität der körpereigenen Immunzellen erhöht. Besonders bewährt hat sich Ausdauersport wie Nordic-Walking, Schwimmen, Skilanglauf und Fahrradfahren.
Ideal sind Trainingseinheiten von etwa zwanzig bis dreißig Minuten drei- bis fünfmal pro Woche. Allerdings ist bei der Trainingsintensität Vorsicht geboten. Untrainierte sollten grundsätzlich langsam anfangen, denn sonst kann es zur Schwächung der Immunabwehr kommen. Auch regelmäßige Erholungsphasen sind wichtig. Bei älteren und chronisch Kranken ist vor dem Trainingsstart außerdem ein Gesundheitscheck beim Arzt ratsam.
Zink stärkt das Abwehrsystem
Bei Laborversuchen hat sich gezeigt, dass das Spurenelement Zink das Abwehrsystem stärkt und darüber hinaus die Ausbreitung von Rhinoviren, die typischen Erkältungserreger, eindämmt. Zink kommt vor allem in Fleisch und Milchprodukten vor. Die Einnahme von Zinkpräparaten kann eine Erkältung zwar nicht komplett verhindern, aber Dauer und Krankheitssymptome reduzieren.
Auch Vitamin C wirkt stärkend auf die körpereigene Immunabwehr. Zwar zeigt sich bei gesunden Menschen kaum eine vorbeugende Wirkung, die Infektdauer lässt sich aber verkürzen. Viel Vitamin C steckt in Paprika, Orangen und Zitronen, auch einige Kohlsorten enthalten besonders hohe Dosen des Vitamins.
Auch die
fungieren als Mikronährstoffe, die das Immunsystem positiv beeinflussen.
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