Ehrenpreis in der Natur und Heilkunde

Der Ehrenpreis, mit botanischem Namen Veronica, gehört nach neuestem Wissensstand zu der Familie der Wegerichgewächse. Volkstümlich gibt man ihm Namen wie

• Wundkraut
• Allerweltsheil
• Männertreu
• Frauenlist
• Wundheilkraut und
• Viehkraut.

Man findet den Ehrenpreis in Afrika, Australien, Neuseeland, Amerika, Asien und Europa.

Merkmale

Es sind ein- oder mehrjährige Pflanzen. An den kriechenden oder aufsteigenden Stängeln wachsen gegenständige Blätter; diese sind eiförmig, kurzgestielt und behaart. Die Blätter sind am Rand fein gezähnt.

Die meist hellblauen, seltener rosa oder weißen Blüten sind eher klein und wachsen aufrecht in Trauben zu Blütenkerzen, sie haben vier Blätter. Die robuste Staude ist in der Regel winterhart.

Arten

Der bei uns am bekanntesten ist

• der Wald-Ehrenpreis (Echter Ehrenpreis)

mit lateinischem Namen Veronica officinalis. Des Weiteren zählen auch

• der Acker-Ehrenpreis
• der Steinquendel-Ehrenpreis
• der Alpen-Ehrenpreis
• der Felsen-Ehrenpreis
• der Berg-Ehrenpreis
• der Frühlings-Ehrenpreis und
• der Wiener Gamander-Ehrenpreis

zu den unterschiedlichen Arten.

Standorte

Der Ehrenpreis bevorzugt

• lehmige Böden

und wächst auch als Unkraut

• auf Wiesen
• Weiden und
• in Gärten.

Inhaltsstoffe

Zu den Inhaltsstoffen des Ehrenpreis gehören unter anderem

• Bitterstoffe
• Gerbstoffe und
• Saponine.

Diese sind mit verantwortlich, dass es bei Rindern zu Vergiftungserscheinungen kommen kann, wenn sie auf Weiden von großen Ehrenpreisbeständen fressen.

Medizinische Verwendung

Heute verwendet man zumeist die Blüten, die im Mai und Juni gesammelt werden; sie werden getrocknet und Teemischungen hinzugefügt, da der Ehrenpreis allein sehr bitter schmeckt. Er hat eine ausgesprochene blutreinigende Wirkung und hilft deshalb ausgezeichnet bei

• juckenden Hautkrankheiten.

Er findet aber auch Anwendung bei

• den Begleiterscheinungen von Erkältungskrankheiten
• Gicht und
• Rheuma;

er regt den Stoffwechsel an und soll bei

• Müdigkeit
• Mattigkeit und
• Kopfschmerzen

helfen. Ehrenpreis soll helfen

• Übergewicht zu reduzieren

und wirkt generell harmonisierend auf den Organismus. Bei dem Verzehr der rohen Blüten kann es auch schon bei kleinen Mengen zu halluzinogener Wirkung kommen. Aber getrocknet kommen auch das Kraut und die Wurzel als Naturheilmittel zum Einsatz. Hier hilft der Ehrenpreis bei

• Gallenentzündung und bei
• Leberbeschwerden.

Ein Ehrenpreistee hilft auch bei

• Verstopfung

und wirkt krampflösend. Auch in der klassischen Homöopathie findet der Ehrenpreis Verwendung. In der Kosmetik kennt man eine Creme, bei ihr werden die hautheilenden Eigenschaften von Ehrenpreis genutzt und mit pflegenden Stoffen kombiniert.