Erdrauch in der Natur und Heilkunde
Der Erdrauch gehört nicht zu den bekanntesten Heilpflanzen, beeindruckt aber durch sein außergewöhnliches Erscheinungsbild. Bereits in alten Kräuterbüchern wird der Erdrauch erwähnt, zu früheren Zeiten setzte man in bei Leber- und Gallenleiden ein.
Der Gewöhnliche Erdrauch heißt mit botanischem Namen Fumaria officinalis, man nennt ihn auch Gemeiner Erdrauch und er gehört zu der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae). Volkstümlich kennt man ihn auch unter den Namen
- Ackerraute
- Echter Erdrauch
- Erdgalle
- Erdraute
- Grindkraut
- Kratzheil
- Taubenkerbel
- Taubenkropp und
- Traubenkerbel.
Merkmale
Die einjährige krautige Pflanze bildet einen aufrecht wachsenden Stängel, der eine Wuchshöhe bis zu einem halben Meter erreicht. Die gefiederten Laubblätter sind relativ schmal, zudem kahl und blau-grün. Aus der Ferne wirkt ihr Anblick rauchähnlich; dieser Tatsache hat die Pflanze ihren Namen zu verdanken.
Die Blüten sitzen in dichten Trauben und haben eine rosa bis purpurrote Farbe, die Spitzen und die Innenseiten sind dunkelrot bis schwarz gefärbt. Die kleinen Früchte erscheinen während der Blütezeit, diese ist von Mai bis Oktober.
Standorte
Der Erdrauch gedeiht besonders gut auf
- einem nährstoffreichen, stickstoffhaltigen Boden mit einer gleichmäßigen Feuchte.
Er bevorzugt
- halbschattige Standorte.
Man findet ihn
- auf Äckern
- in Gärten und
- in Weinbergen.
Der Erdrauch ist in
beheimatet. Die Droge wird vorwiegend aus Osteuropa eingeführt.
Inhaltsstoffe
Zu seinen Hauptbestandteilen gehören
- Alkaloide
- Flavonoide
- Fumarin
- Fumarsäure
- Gerbsäure
- Protopin und
- Schleim.
Medizinische Verwendung
Zur medizinischen Verwendung kommt das blühende Kraut.
Wirkung
Der Erdrauch besitzt
- krampflösende
Eigenschaften; weiterhin wirkt er
- blutreinigend
- harntreibend und
- schweißtreibend.
Anwendungsgebiete
Der Erdrauch findet bei krampfartigen Schmerzen
- der Gallenblase
- der Gallenwege und
- des Verdauungstraktes
sowie bei
Anwendung. Er soll auch
lindern.
Eine äußerliche Anwendung, die Ekzeme und Hautentzündungen lindern soll, ist nicht belegt.
Anwendungsform
In der Regel wird der Erdrauch
- als Teezubereitung
eingenommen, wobei eine bestimmte Tagesdosis nicht überschritten werden soll. Am besten lässt man sich fachkundig beraten. Erdrauch ist
- in einigen Fertigarzneien
enthalten, die zu der Gruppe der Gallenwegstherapeutika gehören und es gibt ihn auch
- in Tablettenform.
Mögliche Risiken
Der Erdrauch soll nicht in hoher Dosierung oder über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Eine Aufnahme größerer Mengen an Alkaloiden kann zu toxischen Erscheinungen führen. Auch in der Schwangerschaft und in der Stillzeit ist von einer Anwendung abzuraten, da nicht genügend Erfahrungen über die Sicherheit vorliegen.
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