Faulbaum in der Natur und Heilkunde
Er hat seinen Namen seiner faulig stinkenden Rinde zu verdanken. Der Faulbaum wurde schon in alten Kräuterbüchern beschrieben und man nutzte vor allem seine abführende Wirkung.
Der Faulbaum heißt mit botanischem Namen Frangula alnus oder Rhamnus frangula und er gehört zu der Familie der Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae). Man kennt ihn auch unter den Namen
- Gewöhnlicher Faulbaum
- Amselbaum
- Bauchberste
- Brechwegdorn
- Buckbeere
- Buckstrauch
- Buckthorn
- Faulkersch
- Faulkirsche
- Gichtholz
- Glatter Wegdorn
- Hexendorn
- Hundsbeere
- Pulverholz
- Stinkbaum
- Stinkboom und
- Schusterholz.
Seinen Namen verdankt er der Tatsache, dass seine Rinde einen fauligen Geruch hat.
Merkmale
Der Faulbaum wächst als Strauch, seltener als kleiner Baum, der eine Wuchshöhe bis zu sechs Metern erreichen kann. Die Rinde ist graubraun und weist flache Längsrisse auf.
Die eiförmigen Laubblätter weisen eine ausgeprägte Nervatur auf. Sie sind zur Blattspitze hin leicht gebogen. Die Blätter wachsen vermehrt an den Enden der Zweige. Obwohl er zu den Kreuzdorngewächsen gehört, trägt er keine Dornen.
Von Mai bis August blüht der Faulbaum mit eher unscheinbaren grünlichweißen Blüten die sich in den Blattachseln gruppieren. Die Blüten verströmen einen intensiven Duft, der in der Regel als angenehm empfunden wird.
Später von Juli bis Oktober entwickeln sich beerenartige Steinfrüchte, diese sind zuerst grün, dann rot und schließlich schwarz. Da die Beeren nicht gleichzeitig reifen, können sich zeitgleich rote und schwarze Beeren auf dem Strauch befinden, was ein ganz charakteristisches Merkmal ist. Die Früchte sind giftig.
Standorte
Der Faulbaum gedeiht besonders gut auf
- einem sauren Lehm- oder Tonboden.
Man findet ihn
- in Wäldern
- an Wasserläufen und
- in Mooren
oder als beliebte Zierpflanze
- in Gärten und
- Parkanlagen.
Er ist noch in Höhenlagen bis zu tausend Metern anzutreffen.
Verwendungsmöglichkeiten
Die aus Faulbaumholz hergestellte Holzkohle wurde früher zur Herstellung von Schwarzpulver verwendet, heute beschränkt es sich auf die
- Produktion von Jagdschwarzpulver.
Früchte und Rinde dienten auch als
- Färberrohstoff für Textilien und Haare.
Früher nutzte man das leichte und weiche Faulbaumholz auch zu
- Drechselarbeiten oder zur
- Herstellung von Spazierstöcken.
Inhaltsstoffe
Zu den Hauptbestandteilen gehören unter anderem
- Anthrachinone
- Bitterstoffe
- Gerbstoffe
- Glukofrangguline
- Glykoside und
- Saponine.
Medizinische Verwendung
Zur medizinischen Verwendung kommt die Rinde. Diese muss ein Jahr lang gelagert werden, bevor sie genutzt werden kann, da sie sonst Giftstoffe enthält.
Anwendungsgebiete und Wirkung
In der Regel wird die Rinde als Teezubereitung eingenommen. Das Hauptanwendungsgebiet ist die
da die Rinde abführend wirkt. Man geht davon aus, dass sie nur sehr langsam zur Gewöhnung führt und die Darmschleimhäute besonders schont. In der Volksheilkunde schreibt man der Rinde neben der
- abführenden Wirkung
- kreislaufstärkende
- schleimlösende und
- wurmtötende
Eigenschaften zu.
Wann eine Einnahme vermieden werden sollte
Der Tee der Faulbaumrinde darf nicht
- während der Schwangerschaft
- in der Stillzeit
- bei Entzündungen im Magen- Darmbereich
- bei Herzschwäche
- von Kleinkindern oder
- bei einem Darmverschluss
eingenommen werden.
Dosierungshinweise
Abführende Mittel dürfen nicht in hoher Dosierung und nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, da sonst ein Kaliumverlust eintreten kann. Auch kann sich der Darm daran gewöhnen und träge werden.
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