Geißraute in der Natur und Heilkunde

Die Geißraute spielte früher eine wichtigere Rolle als heutzutage. Die Geißraute wurde früher als Futterpflanze angebaut, aber sie hat auch heilkräftige Wirkung.

Von Claudia Rappold

Sie heißt mit botanischem Namen Galega officinalis und gehört zu der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Volkstümlich nennt man sie auch

  • Bockskraut
  • Fleckenkraut
  • Geißklee
  • Galei
  • Pockenraute
  • Suchtkraut und
  • Ziegenraute.

Merkmale

Die mehrjährige krautige Pflanze kann eine Wuchshöhe von bis zu einem Meter erreichen. Sie hat eine dicke und rübenartige Wurzel, die tief in die Erde greift. Im zeitigen Frühjahr treiben aus ihr die hohlen und gerieften Stängel aus.

Die wechselständigen Laubblätter sind unpaarig gefiedert. Die Geißraute blüht vom Sommer bis in den Herbst hinein. Ihre rosafarbenen bis fliederfarbenen Blüten stehen in kerzenförmigen Trauben. Später bilden sich Hülsenfrüchte, die einen flachen und braunen Samen enthalten.

Standorte

Früher wurde sie in Gärten und auf Feldern kultiviert, heute kann man sie auch verwildert antreffen. Sie gedeiht besonders gut

  • auf feuchten und lehmigen Wiesen;

man findet sie

  • in Auenwäldern und
  • an Bachufern.

Sie bevorzugt ein mildes Klima.

Ursprünglich ist sie im östlichen Mittelmeergebiet, im südlichen Mitteleuropa, Süd- und Osteuropa bis Vorderasien beheimatet. Die Droge wird zumeist aus Osteuropa importiert.

Wurde sie früher als Futterpflanze genutzt, so weiß man heute, dass sie für Weidetiere, auch im getrockneten Zustand, giftig sein kann.

Inhaltsstoffe

Zu ihren Hauptbestandteilen gehören unter anderem

  • Allantoin
  • Bitterstoffe
  • Flavonoide
  • Galegin
  • Galuteolin
  • Gerbstoffe
  • Kampferol
  • Phytosterole und
  • Saponine.

Medizinische Verwendung

Zur medizinischen Verwendung kommt das blühende Kraut.

Wirkung und Anwendungsgebiete

Die Geißraute wirkt

  • antibiotisch
  • harntreibend
  • milchbildend und
  • schweißtreibend.

Sie findet Anwendung bei

Sie soll

und kann

  • eine Diabetestherapie unter ärztlicher Aufsicht begleiten;

eine Wirkung ist jedoch nicht belegt.

Anwendungsart

In der Regel wird die Geißraute

eingenommen. Die Droge nennt man Galegae herba, Herba Galegae oder Herba Rutae capriariae. Von stillenden Müttern wird ihre milchbildenden Eigenschaften genutzt. Die Geißraute findet auch

Verwendung. Da ihre Wirkungen und Nebenwirkungen nicht genau nachgewiesen sind, ist es ratsam auf die homöopathische Behandlung zurückzugreifen.

  • Andrew Chevallier Das große Lexikon der Heilpflanzen: 550 Pflanzen und ihre Anwendungen, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2017, ISBN 3831032327
  • Ingrid Schönfelder, Peter Schönfelder Das neue Handbuch der Heilpflanzen: Botanik, Drogen, Wirkstoffe, Anwendungen, Kosmos, 2004, ISBN 3440093875
  • Mannfried Pahlow Das große Buch der Heilpflanzen: Gesund durch die Heilkräfte der Natur, Nikol Verlagsgesellschaft, 2013, ISBN 3868201912
  • Karin Buchart, Miriam Wiegele, Andreas Leitner Die Natur-Apotheke: Das überlieferte und neue Wissen über unsere Heilpflanzen, Servus, 2019, ISBN 9783710401718
  • Vital Experts HEILPFLANZEN - Das Naturheilkunde Buch, 2019, ISBN 1713160064
  • Ursel Bühring Alles über Heilpflanzen: Erkennen, anwenden und gesund bleiben Kindle Ausgabe, Verlag Eugen Ulmer, 2007, ISBN 3800149796
  • Ursel Bühring Heilpflanzenrezepte: Die besten aus der Freiburger Heilpflanzenschule, Verlag Eugen Ulmer, 2014, ISBN 3800179962
  • Siegrid Hirsch Kräuter-Rezeptbuch: Hausmittel & Salben, Säfte & Marmeladen, Kräuterwein & Liköre, Essig & Öl, Freya, 2014, ISBN 3902540001
  • Peter Emmrich Kurzcharakteristik Die Kraft der Heilpflanzen, Weg zur Gesundheit, 2017, ISBN 3925207317
  • Bernhard Uehleke, Johannes Mayer, Kilian Saum Handbuch der Klosterheilkunde: Neues Wissen über die Wirkung der Heilpflanzen. Vorbeugen, behandeln und heilen, Zabert Sandmann, 2008, ISBN 3898832260
  • Peter Spiegel Das BLV Heilkräuter-Buch: Gesundheit aus der Natur, BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2013, ISBN 3835409751

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