Ginkgo in der Natur und Heilkunde
Der Ginkgo ist ein Symbol für ein langes Leben. Der Ginkgo war schon in der Zeit vor Christus als Heilpflanze bekannt, im Mittelalter wurde er für eine Vielzahl von Leiden benutzt.
Er heißt mit botanischem Namen Ginkgo biloba und er gehört zu der Familie der Ginkgogewächse (Ginkgoaceae). Man kennt ihn auch unter den Namen
- Elefantenohrbaum
- Ginko
- Fächerbaum
- Fächerblattbaum
- Japanischer Tempelbaum
- Tempelbaum und
- Silberpflaume,
oft wird er auch als
- lebendes Fossil
bezeichnet, denn er ist der einzige Baum seiner Familie, der aus der Urzeit stammt.
Merkmale
Der sommergrüne Baum erreicht eine Wuchshöhe von bis zu vierzig Metern und er kann ein Alter von stolzen tausend Jahren erreichen. Junge Bäume bilden eine tief greifende Pfahlwurzel aus, bei älteren Bäumen dominieren die Seitenwurzeln.
Die Rinde ist braun und bildet eine dicke korkähnliche Schicht. Im Alter bildet er eine ausladende und mächtige Baumkrone. Die Äste bilden Langtriebe und Kurztriebe.
Charakteristisch sind seine außergewöhnlichen Laubblätter, diese sind fächerförmig und breit, in der Mitte haben sie Einkerbungen und sie sitzen auf einem Blattstiel. Die Blattform variiert und kein Blatt gleicht dem anderen.
Die jungen Blätter sind hellgrün, dunkeln den Sommer über nach und bekommen im Herbst eine schöne hellgelbe oder goldgelbe Färbung, bis sie schließlich zum Winter hin abfallen. Im März blüht der Ginkgo, wobei die männlichen kätzchenförmigen Blüten mehr auffallen als die weiblichen. Die weiblichen Blüten reifen nach der Befruchtung zu einem Samen mit essbarem Kern.
Standorte
Luftschadstoffen gegenüber reagiert er unempfindlich weshalb er gerne
- in Parkanlagen und
- an Straßen
angepflanzt wird. Auch Schädlingen gegenüber ist er relativ resistent. Ursprünglich stammt der Baum aus China und Japan, er wurde seiner Samen wegen oder als Tempelbaum kultiviert. Seefahrer brachten ihn nach Europa und hier wird er seit dem 18ten Jahrhundert als Zierbaum gepflanzt.
Verwendung
Der Ginkgo wird nicht ausgesprochen zur Holzgewinnung angebaut, aber sein leichtes und weiches Holz eignet sich hervorragend zu Schnitzarbeiten oder es wird zu Paneelen verarbeitet. Auch die Kosmetikindustrie benutzt Ginkgo, zum Beispiel für Shampoos und andere Kosmetika.
Inhaltsstoffe
Zu seinen Hauptbestandteilen gehören unter anderem
- Alkohole
- ätherisches Öl
- Capronsäure
- Essigsäure
- Flavonoide
- Ginkgolsäure
- Ginkgolid
- Harz
- Pinit
- Shikmisäure und
- Stärke.
Medizinische Verwendung
Zur medizinischen Verwendung kommen in der Regel die Blätter.
Anwendungsart
Der Ginkgo wird
- als Teezubereitung
eingenommen, es gibt
- einen Extrakt
- eine Tinktur
und Ginko ist auch
- in Tabletten- und Kapselform
erhältlich.
In der traditionellen chinesischen Medizin werden auch die Samenkerne verwendet. Ginkgo gibt es auch
In Asien wird der Kern des Samens gegessen, er muss aber vorher gegart werden und dient als Beilage oder Zutat zu vielen Gerichten.
Gesalzen und geröstet dienen sie als Knabberei. Die Kerne dürfen aber nicht im Übermaß genossen werden, da sie sonst zu Vergiftungserscheinungen führen können.
Anwendungsgebiete und Wirkung
Sein Hauptanwendungsgebiet liegt bei
wie keine andere Heilpflanze hilft er, das Gefäßsystem zu durchbluten und dadurch gegen vielerlei Krankheiten. So spricht man ihm antioxidative und neuroprotektive Eigenschaften zu. Er soll die Gedächtnisleistung entschieden verbessern und findet deshalb bei
- Hirnleistungsstörungen
Anwendung. Ginkgo kommt zudem bei
- Ohrensausen
- Bluthochdruck
- Schwindel
- der Höhenkrankheit und
- zur Vorbeugung von Schlaganfällen
zur Anwendung. Ginkgo soll allgemein zur Steigerung der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit beitragen und auch gegen altersbedingte Beschwerden helfen.
Anwendungshinweise
Um eine optimale Dosierung zu gewährleisten, sollte er unter ärztlicher Aufsicht oder eines Heilpraktikers eingenommen werden und es sollte auf Fertigarzneien zurückgegriffen werden.
Besonders praktisch und preiswert ist Ginkgo-Tee. Doch die Wirkung der Teemischungen ist umstritten. Der Knackpunkt ist hierbei die enthaltene Ginkgolsäure.
Ginkgo-Tee: Gut für die Gesundheit oder gefährlich?
Studien belegen, dass die Extrakte der Ginkgo-Blätter einen positiven Gesundheitseffekt haben, jedoch sind Ginkgo-Kapseln relativ teuer, zudem führen nur spezielle Dosierungen und deren Kombinationen zu einem spürbaren Erfolg. Als preiswerte Alternative bieten die Hersteller daher Ginkgo-Tee in
- Supermärkten
- Reformhäusern
- Drogerien und
- im Internet
an. Meistens sind die Teeprodukte in praktischen Beuteln verpackt, die der Konsument nur noch mit heißem Wasser übergießen und ziehen lassen muss.
Auch die Teemischungen sollen laut Herstellerangaben die allgemeine Leistungsfähigkeit des Hirns erhöhen und das Gedächtnis pushen. Den Tees oder anderen Nahrungsmitteln sind bestimmte Mengen an Ginkgo-Extrakten zugesetzt, die die gleiche gesundheitliche Positiv-Wirkung wie ginkgohaltige Arzneimittel erzielen sollen.
Verschiedene Untersuchungen zeigen jedoch andere Ergebnisse. Die Teemischungen enthalten potenziell gesundheitsschädliche Substanzen wie Ginkgolsäure, weshalb viele Experten vor dem Trinken von Ginkgo-Tees warnen.
Ginkgolsäure ist nicht ungefährlich
Der phenolische Inhaltsstoff aus der Gruppe der Anacardsäuren ist zwar nur schwer in Wasser löslich, dennoch ist er noch in großen Mengen in einem fertig gebrühten Tee vorhanden. Dabei ist es nicht entscheidend, wie hoch die Säurekonzentration ursprünglich war oder wie lange der Tee gezogen hat.
Ginkgolsäure ist nicht ungefährlich und kann
Im Europäischen Arzneibuch ist die zulässige Ginkgolsäure-Menge mit 5 ppm (parts per million) festgelegt. Untersuchungsergebnisse zeigen, dass die Ginkgolsäure-Konzentration in Teeprodukten deutlich über der Akzeptanzgrenze lag.
Arzneimittel unbedenklich
Die Warnung gilt allerdings nicht für Arzneimittel aus der Apotheke. Diese müssen grundsätzlich den Anforderungen des Arzneibuches entsprechen und enthalten daher nur einen stark verringerten Anteil an Ginkgolsäure. Sie unterliegen dabei strengen Kontrollen und sind exakt dosiert.
Verbraucher sollten deshalb darauf achten, nur gereinigte Ginkgo-Trockenextrakte in Bioqualität zu kaufen, die den Richtlinien des Arzneibuchs entsprechen. Für den täglichen Gebrauch oder zur Daueranwendung sind Ginkgo-Teemischungen nicht geeignet.
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- Die Heilkraft des Ginkgo, Heyne, Mchn., 1998, ISBN 3453140605
- Ginkgo, natürliche Energie für Ihr Gehirn, Trias, 1998, ISBN 3893734678
- Mythos Ginkgo, Buchverlag für die Frau, 2003, ISBN 3897980304
- Vorbeugen und heilen mit der Kraft des Ginkgo, Urania, Stuttgart, 1997, ISBN 3332006169
- Das große Lexikon der Heilpflanzen: 550 Pflanzen und ihre Anwendungen, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2017, ISBN 3831032327
- Das neue Handbuch der Heilpflanzen: Botanik, Drogen, Wirkstoffe, Anwendungen, Kosmos, 2004, ISBN 3440093875
- Das große Buch der Heilpflanzen: Gesund durch die Heilkräfte der Natur, Nikol Verlagsgesellschaft, 2013, ISBN 3868201912
- Die Natur-Apotheke: Das überlieferte und neue Wissen über unsere Heilpflanzen, Servus, 2019, ISBN 9783710401718
- HEILPFLANZEN - Das Naturheilkunde Buch, 2019, ISBN 1713160064
- Alles über Heilpflanzen: Erkennen, anwenden und gesund bleiben Kindle Ausgabe, Verlag Eugen Ulmer, 2007, ISBN 3800149796
- Heilpflanzenrezepte: Die besten aus der Freiburger Heilpflanzenschule, Verlag Eugen Ulmer, 2014, ISBN 3800179962
- Kräuter-Rezeptbuch: Hausmittel & Salben, Säfte & Marmeladen, Kräuterwein & Liköre, Essig & Öl, Freya, 2014, ISBN 3902540001
- Kurzcharakteristik Die Kraft der Heilpflanzen, Weg zur Gesundheit, 2017, ISBN 3925207317
- Handbuch der Klosterheilkunde: Neues Wissen über die Wirkung der Heilpflanzen. Vorbeugen, behandeln und heilen, Zabert Sandmann, 2008, ISBN 3898832260
- Ginkgo, Herrenkamp, 2010, ISBN 9783000301728
- Pharmakognosie. Phytopharmazie, Springer Medizin Verlag, 2010, ISBN 9783642009624
- Lexikon der Nadelbäume, Nikol-Verlag, 2008, ISBN 9783933203809
- Das BLV Heilkräuter-Buch: Gesundheit aus der Natur, BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2013, ISBN 3835409751
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Ginkgo Botschaften Berlin, Der Baum bist Du, Jovis, 2002, ISBN 3931321096
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Ginkgo, DTV, Mchn., 1998, ISBN 3423360690
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Pu-Erh, Kombucha, Ginkgo. Asiatische Wege zur Idealfigur., Bassermann, Niedernhsn., 1999, ISBN 3809408689
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Ginkgo, Hirzel, Stuttgart, 2001, ISBN 3777610658
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Goethe und der Ginkgo, Insel, Frankfurt, 1998, ISBN 3458191887
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Dieses Baums Blatt, Schnell Buch & Druck, 2000, ISBN 3877168167