Harongabaum in der Natur und Heilkunde
Bei uns ist der Harongabaum nicht so bekannt. Haronga ist die Kurzbezeichnung für Extrakte aus den Blättern und der Rinde.
Der Harongabaum heißt mit botanischem Namen Harungana madagascariensis und er gehört zu der Familie der Johanniskrautgewächsen (Clusiaceae). Man kennt ihn auch unter dem Namen Drachenblutbaum. Der immergrüne Baum oder Strauch erreicht eine Wuchshöhe bis zu zehn Metern und hat eine stark verzweigte und ausladende Krone.
Merkmale
In den sehr großen und glänzenden Blättern sowie in der Rinde befinden sich Sekretdrüsen mit einem orangen Milchsaft, der sich an der Luft rot färbt. Die gegenständigen Laubblätter sind dunkelgrün, schwarz getüpfelt und ganzrandig; sie haben eine elliptisch-ovale Form und weisen an der Unterseite rotbraune Haare auf.
Die eher unscheinbaren kleinen weißen Blüten sitzen an den Enden der Zweige und stehen in doldenartigen Blütenständen. Es bilden sich kleine rundliche Steinfrüchte mit einer rötlichen Farbe.
Standorte
Der Harongabaum ist ursprünglich in Madagaskar sowie in Ost- und Zentralafrika beheimatet. Inzwischen ist die Pflanze im gesamten tropischen Afrika zu finden.
Zu Anfang des letzten Jahrhunderts wurden Forscher in Madagaskar darauf aufmerksam, dass die Einheimischen nach fetten und schweren Speisen eine Baumrinde kauten. Diese schien die Verdauung günstig zu beeinflussen. Nach Untersuchungen wurde die heilkräftige Wirkung des Harongabaumes entdeckt.
Inhaltsstoffe
Zu den Hauptbestandteilen gehören unter anderem
- Hypericin
- Pseudohypericin
- Flavonole
- Gerbstoffe und
- ätherisches Öl.
Medizinische Verwendung
Wirkung
Zur medizinischen Verwendung kommen die Blätter und die Rinde. Sie wirken
- stimulierend auf die Magen-, Gallen- und Bauspeichelsekretion
- verdauungsfördernd
- Fettverdauung stärkend und
- blähungswidrig.
Anwendungsgebiete
Anwendung finden sie bei
- Verdauungsbeschwerden
- Völlegefühl und
- leichter Bauchspeicheldrüsenschwäche.
Ferner vermutet man
Anwendungshinweise
Extrakte sind in Fertigarzneien, auch Kombinationspräparaten zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden enthalten. Wegen bestimmter Inhaltsstoffe kann eine photosensibilisierende Wirkung nicht ausgeschlossen werden, deshalb muss während der Behandlung auf ausgedehnte Sonnenbäder und Solariumbesuche verzichtet werden.
Wann das Heilmittel nicht eingenommen werden sollte
Präparate mit Harongaextrakten sollen nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Auf keinen Fall dürfen sie eingenommen werden bei
- einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung
- wiederkehrenden Beschwerden
- Leberfunktionsstörungen
- einem Verschluss der Gallenwege
- Gallensteinleiden
- Gallenblasenempyem oder
- Ileus.
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