Herbstzeitlose in der Natur und Heilkunde
Im Aussehen erinnert sie stark an den Frühlingsblüher Krokus. Die Herbstzeitlose ist eine Arzneipflanze, aber auch eine Giftpflanze.
Die Herbstzeitlose heißt mit botanischem Namen Colchicum autumnale und sie gehört zu der Familie der Zeitlosengewächse (Colchicaceae). Volkstümlich kennt man sie auch unter den Namen
- Butterwecken
- Giftblume
- Giftkrokus
- Hennengift
- Herbstblume
- Herbstlilie
- Hundsblume
- Hundszwiebel
- Nackte Jungfer
- Kathrinenblume
- Kuckucksbrot
- Lausblume
- Laustaschen
- Leichenblume
- Lichtblume
- Mönchskappen
- Wiesen Safran
- Schulblume
- Spinnblume
- Teufelsbrot
- Teufelstabakbeutel
- Teufelswurz
- Wiesenlilie und
- Wilde Zwiebel.
Merkmale
Die ausdauernde krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe bis zu dreißig Zentimetern. Im Sommer wird eine braunschuppige Sprossknolle ausgebildet. Die Laubblätter stehen in einer grundständigen Rosette, sie sind länglich und schmal. Pro Pflanze entwickeln sich ein bis drei Blüten, sie haben eine rosafarbene bis violette Färbung.
Die Blütezeit ist von September bis Oktober. Die braune, längliche und eiförmige Kapselfrucht enthält die schwarzbraunen Samen.
Standorte
Ursprünglich stammt sie aus Westasien und dem östlichen Mittelmeergebiet, heute ist die Herbstzeitlose auch in Süd-, West- und Mitteleuropa verbreitet. Man findet sie
Sie bevorzugt
- einen feuchten und nährstoffreichen Boden sowie
- einen eher halbschattigen bis sonnigen Standort.
Deshalb sollte man ihr mit dem nötigen Respekt begegnen.
Inhaltsstoffe
Zu ihren Hauptbestandteilen gehören unter anderem
- Colchicin
- weitere Alkaloide
- Gerbstoffe
- Proteine und
- Öl.
Medizinische Verwendung
Zur medizinischen Verwendung kommen die Knolle und die Samen. Der Giftigkeit wegen darf die Herbstzeitlose
- nur in Form von ärztlich verordneten Fertigpräparaten oder
- in homöopathischer Zubereitung
eingenommen werden.
Anwendungsgebiete
Als Fertigarznei ist sie ein hervorragendes Mittel bei
Einige Quellen sprechen davon, dass sie bei
Therapie begleitend eingesetzt werden kann. Als homöopathisches Mittel wirkt sie unter anderem bei
- Durchfall
- Magen-Darm-Entzündung
- Reizhusten
- neuralgischen Schmerzen sowie
- bei Übelkeit und
- Erbrechen.
Vergiftungsgefahr
Die Herbstzeitlose ist in allen Pflanzenteilen stark giftig. Bei Verdacht einer Vergiftung ist unverzüglich ein Notarzt zu verständigen und Kontakt mit der Giftnotrufzentrale aufzunehmen. Mögliche Symptome einer Vergiftung sind
- Übelkeit und Erbrechen
- Durchfall
- Krämpfe
- Blutungen
- Lähmungserscheinungen
- Angst
- Schwindel bis hin zum
- Herzversagen.
Bei schweren Vergiftungen kann es zum Tode kommen.
Geschichtlich wurde die Herbstzeitlose in der Volksmedizin immer wieder angewendet; bedingt durch den schwankenden Wirkstoffgehalt war aber eine solche Behandlung immer lebensgefährlich oder konnte schädliche Nebenwirkungen haben.
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- Das neue Handbuch der Heilpflanzen: Botanik, Drogen, Wirkstoffe, Anwendungen, Kosmos, 2004, ISBN 3440093875
- Das große Buch der Heilpflanzen: Gesund durch die Heilkräfte der Natur, Nikol Verlagsgesellschaft, 2013, ISBN 3868201912
- Die Natur-Apotheke: Das überlieferte und neue Wissen über unsere Heilpflanzen, Servus, 2019, ISBN 9783710401718
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- Giftpflanzen in Natur und Garten, Paul Parey, 1988, ISBN 3489552229
- Die Herbstzeitlose - Eine Pflanzenbetrachtung, Der Merkurstab, 2018, Band 71, Nr. 2
- Herbstzeitlose - Colchicum autumnale, Der Heilpraktiker, 2013, Band 80, Nr. 9
- Das BLV Heilkräuter-Buch: Gesundheit aus der Natur, BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2013, ISBN 3835409751
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