Hibiskus in der Natur und Heilkunde
Hibiskus, der auch unter dem Namen Eibisch bekannt ist, gehört zu den Malvengewächsen und ist die Nationalblume Malaysias. In unseren Breitengraden gedeiht er nur als Kübelpflanze, da er nicht winterhart ist. Die Blüten sind sehr dekorativ, malaysische Frauen stecken sie sich gerne an Feiertagen ins Haar, und sie sind in allen Farbschattierungen zwischen weiß und rot zu sehen. Die wunderschönen Blüten sind eine Bereicherung für jeden Garten. Der Hibiskustee oder auch Malventee genannt hat heilkräftige Wirkung.
Der Hibiskus heißt mit botanischem Namen Hibiscus und er gehört zu der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Der Hibiscus sabdariffa ist eine einjährige krautige Pflanze und erreicht eine Wuchshöhe von bis zu fünf Metern. Man kennt ihn auch unter den Namen
- Afrikanische Malve
- Karkade
- Rama
- Roselle und
- Sabdariff Eibisch.
Seine Blüten werden nach dem Verblühen rot und fleischig.
Merkmale
Die ein- oder mehrjährigen krautigen Pflanzen wachsen als Halbstrauch, Strauch oder kleine Bäume. Die einfachen Laubblätter sind gestielt und teilweise gelappt. Nebenblätter sind vorhanden.
Die großen schönen Blüten sitzen zumeist einzeln in den Blattachseln, seltener stehen sie in Blütenständen zusammen. Die fünf Kronblätter weisen die verschiedensten Farben auf. Es werden Kapselfrüchte gebildet.
Arten
Es gibt über zweihundert Arten, manche nennt man auch Eibisch. Zu ihnen gehören:
- Hibiscus arnottianus
- Kenaf
- Hibiscus fragilis
- Hibiscus insularis
- Sumpfeibisch
- Hibiscus physaloides
- Chinesischer Roseneibisch
- Roselle
- Straucheibisch
- Lindenblättriger Eibisch und
- Stundenblume.
Standorte
Der Hibiskus ist vorwiegend in den wärmeren Gebieten der Welt verbreitet. Der Straucheibisch (Hibiscus syriacus) ist der einzige seiner Art der in günstigen Lagen auch in Mitteleuropa überwintern kann.
Man findet den Hibiskus
- in Parks und
- in Gärten;
einige Sorten werden als Zimmerpflanze gehalten. Hibiskus wird in warmen Ländern auch kommerziell kultiviert, um Tee zu produzieren.
Bei uns wird die Pflanze normalerweise als Zierpflanze in Kübeln gehalten und im Herbst ins Haus geholt. Auch über Winter im Haus sollte die Pflanze immer eine Temperatur von mindestens fünfzehn Grad haben. Die Pflanze blüht bei der richtigen Pflege vom Frühjahr bis in den Herbst hinein. Der Hibiskus sollte dazu immer an einem warmen sonnigen Platz stehen und auch immer schön feucht gehalten werden. Temperaturschwankungen verträgt die Pflanze überhaupt nicht, sie reagiert darauf mit dem abwerfen der Blätter.
Inhaltsstoffe
Zu ihren Hauptbestandteilen gehören unter anderem
- Apfel-, Wein- und Zitronensäure
- Anthocyane
- Flavonoide
- Phytosterole
- Schleimstoffe und
- Pektine.
Medizinische Verwendung
Zur medizinischen Verwendung kommen die Blüten. Man erntet die getrockneten Kelche und Außenkelche. Sie dienen der Teezubereitung und charakteristisch ist der leicht säuerliche Geschmack. Früchtetees verleihen die Hibiskusblüten die tiefrote Farbe. Durch den säuerlichen Geschmack ist der Tee stark durstlöschend.
Wirkung und Anwendungsgebiete
In größeren Mengen wirkt er
weiterhin hat er
- antibakterielle
- krampflösende und
- harntreibende
Eigenschaften. Er
- regt den Kreislauf und den Gallefluss an.
Auch bei
findet er Anwendung.
Der Hibiskus kommt ursprünglich aus den Tropen. Importiert wird die Droge aus Ägypten, China, Mexiko, dem Sudan und Thailand. In seinen Heimatländern wird er von der Volksmedizin auch zur äußerlichen Behandlung von Ekzemen verwendet.
Wirkungsweisen des Tees
Die schönen dunkelroten Blüten sind ein beliebter Farbgeber in Früchtetees, reiner Hibiskustee ist auch unter dem Namen Malventee bekannt. Dass die Pflanze auch ausgesprochen gute heilende Wirkungen bei allerlei Beschwerden aufweist ist in Europa gar nicht so bekannt. Hibiskusblüten enthalten die Pflanzensäuren Zitronensäure, Apfelsäure und Weinsäure, die dem Tee den typischen Geschmack verleihen. Weiterhin enthalten die getrockneten Blüten Anthocyane, sie sind zuständig für die rote Färbung, sowie Phytosterole, Schleimstoffe und Pektine.
Der Tee wirkt krampflösend, harntreibend und bringt auch den Gallenfluss in Gang. In Afrika wird der Aufguss äußerlich auch sehr wirksam gegen nässende Ekzeme eingesetzt, ein Konzentrat aus Hibiskustee soll wohl eine ähnliche Wirkung wie Teebaumöl zeigen.
Hibiskustee wirkt sich hilfreich sowohl bei Husten und Heiserkeit als auch bei Verdauungsbeschwerden aus. Er hat wohl auch eine leicht abführende Wirkung. Am besten ist die Heilwirkung, wenn er warm getrunken wird. Als Konzentrat wirkt sich Hibiskustee schützend auf die Gefäße aus, ähnlich wie Rotwein oder grüner Tee. Im Hibiskus sind Antioxidantien enthalten, die sich positiv auf das Cholesterin auswirken und damit die Gefäße elastisch halten.
Während der Schwangerschaft sollte Hibiskustee nur in ganz geringen Mengen getrunken werden.
In Pflanzenhaarfarben wird Hibiskus ebenfalls eingesetzt, er verleiht dem Haar einen schönen Glanz.
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