Huflattich in der Natur und Heilkunde
Der Huflattich erfreut im Frühjahr, denn da gehört er zu den ersten Blühern. Seine leuchtend gelben Blüten verkünden, dass die Winterzeit zu Ende ist.
Tussilago farfara ist der botanische Name des Huflattichs, er gehört zu der Familie der Korbblütler. Volkstümlich kennt man den Huflattich auch unter den Namen
- Bachblümlein
- Berglatschen
- Brandlattich
- Brustlattich
- Hufblatt
- Lehmblümel
- Märzblume
- Rosshuf
- Sandblümel und
- Tabakkraut.
Merkmale
Seine sonnengelben Blüten erinnern ein bisschen an Löwenzahn und erst nach der Blüte erscheinen die Laubblätter. Diese sind langgestielt und werden bis zu 20cm breit, an der Unterseite sind sie behaart. Die Laubblätter sind gezahnt und ihre hufartige Form verleiht der Pflanze ihren Namen; ein kräftiges Adernetz durchzieht die Blätter.
Der Huflattich blüht von März bis April und bildet korbförmige Blütenstände. Es gibt weibliche Zungenblüten und männliche Röhrenblüten. Die Stängel sind zu dieser Zeit nur mit braunrötlichen und haarigen Schuppenblättern besetzt. Aus dem Wurzelstock treiben unterirdisch bis zu 2m lange Wurzelausläufer aus.
Standorte
Die Pflanze ist in
beheimatet; in Nordamerika wurde der Huflattich eingebürgert.
Er ist anspruchslos und genügsam und wächst bevorzugt an
- trockenen und warmen Plätzen
wie
- Böschungen
- in Steinbrüchen
- am Wegrand in den Bergen oder
- an Bahndämmen.
Er bevorzugt einen
- ton- und lehmhaltigen durchlässigen Boden.
Im Gebirge wächst er in Höhen bis über 2.000 Meter. Wichtig ist allerdings
- ein sonniger Standort,
damit er seine volle Wirksamkeit entfalten kann. Der Huflattich hat einen leichten balsamischen und angenehmen Duft.
Inhaltsstoffe
Als Arzneipflanze hat der Huflattich eine lange Tradition, seine hochwirksamen Inhaltsstoffe versprechen bei einer Vielzahl von Beschwerden Linderung. Schon bei den alten Römern war er bekannt.
Er enthält unter anderem
- ätherische Öle
- Bitterstoffe
- Gerbstoffe
- Insulin
- Mineralstoffe
- Salpeter
- Saponine
- Tannine und
- Zink.
Medizinische Verwendung
Gesammelt wird der Huflattich im Mai, man verwendet die Blätter und die Blüten. Die Blätter haben einen leicht bitteren Geschmack und eine adstringierende, das heißt zusammenziehende Wirkung. Die Blüten duften etwas nach Honig und schmecken süßer als die Blätter.
Wirkung und Anwendungsgebiete
Der Huflattich ist hauptsächlich als Hustenmittel bekannt, aber damit ist sein Wirkungsspektrum noch lange nicht erschöpft. Er hilft bei
- Magen-Darmproblemen
- wirkt stärkend auf das Nervensystem
und bringt Linderung bei allen
Neben der
- adstringierenden
Wirkung hat er
- entzündungshemmende
- blutstillende
- antibakterielle und
- anregende
Eigenschaften. Als Hustenmittel ist er
- schleimlösend;
er wird bei
- Bronchitis und
- Reizhusten
eingesetzt. Äußerlich wendet man ihn bei
- schlecht heilenden Wunden
- entzündeten Wunden und
- leichten Verbrennungen
sowie bei
an.
Anwendungsart
Der Huflattich wird
- als Tee
getrunken oder ist
- Bestandteil von Hustenteemischungen;
es gibt ihn als
- Tinktur oder
- Sirup.
In der Volksheilkunde kennt man den
- frisch gepressten Saft des Huflattichs,
der bei Ohrenschmerzen ins Ohr geträufelt wird. Die Blätter des Huflattichs verwendet man auch
- als Kräutertabak,
wo die Blätter dem normalen Tabak beigemischt werden. Huflattich findet sich
- als Inhaltsstoff bei Naturkosmetikshampoos,
da soll er hauptsächlich bei Schuppen helfen. Es gibt
- Bein- und Fußsprays
- Gesichtswasser sowie
- Salben,
die Huflattich beinhalten. Auch in der Wildkräuterküche gibt es einige Rezepte mit Huflattich.
Passend zum Thema
- Das große Lexikon der Heilpflanzen: 550 Pflanzen und ihre Anwendungen, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2017, ISBN 3831032327
- Das neue Handbuch der Heilpflanzen: Botanik, Drogen, Wirkstoffe, Anwendungen, Kosmos, 2004, ISBN 3440093875
- Das große Buch der Heilpflanzen: Gesund durch die Heilkräfte der Natur, Nikol Verlagsgesellschaft, 2013, ISBN 3868201912
- Die Natur-Apotheke: Das überlieferte und neue Wissen über unsere Heilpflanzen, Servus, 2019, ISBN 9783710401718
- HEILPFLANZEN - Das Naturheilkunde Buch, 2019, ISBN 1713160064
- Alles über Heilpflanzen: Erkennen, anwenden und gesund bleiben Kindle Ausgabe, Verlag Eugen Ulmer, 2007, ISBN 3800149796
- Heilpflanzenrezepte: Die besten aus der Freiburger Heilpflanzenschule, Verlag Eugen Ulmer, 2014, ISBN 3800179962
- Kräuter-Rezeptbuch: Hausmittel & Salben, Säfte & Marmeladen, Kräuterwein & Liköre, Essig & Öl, Freya, 2014, ISBN 3902540001
- Kurzcharakteristik Die Kraft der Heilpflanzen, Weg zur Gesundheit, 2017, ISBN 3925207317
- Handbuch der Klosterheilkunde: Neues Wissen über die Wirkung der Heilpflanzen. Vorbeugen, behandeln und heilen, Zabert Sandmann, 2008, ISBN 3898832260
- Das BLV Heilkräuter-Buch: Gesundheit aus der Natur, BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2013, ISBN 3835409751
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