Teepflanze Jiaogulan, das "Kraut der Unsterblichkeit" - Anbau, Pflege und Wirkungsweise
Die chinesische Heilpflanze Jiaogulan wird in China selbst auch "Xiancao" genannt, was übersetzt in etwa "Kraut der Unsterblichkeit" heißt. Unsterblich wird man durch diese Pflanze zwar nicht, doch tatsächlich ist ihre Wirkung auf den menschlichen Körper derart positiv, dass man damit viele Risikofaktoren für einen frühzeitigen Tod umgeht und dadurch sehr alt werden kann. Menschen, die in China täglich einen Tee aus dieser Pflanze zubereiten und trinken, werden statistisch auffallend sehr häufig 100 Jahre und älter. Informieren Sie sich über Anbau, Pflege und Wirkungsweise der Teepflanze Jiaogulan.
Jiaogulan wurde im 14 Jahrhundert zum ersten Mal als Heilpflanze schriftlich erwähnt. Seit dem gehört sie zur Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Bereits damals beobachtete man die gute Wirkung auf den Menschen.
Seit es moderne Forschungsmethoden gibt, konnte man auch die Wirkstoffe der Pflanze analysieren und damit wissenschaftlich erklären, warum sie so heilsam ist. Vor allen Dingen die enthaltenen Gypenoside sind gesundheitsfördernd.
Sie gehören zur Gruppe der Saponine, sind also organische Verbindungen, die im Menschen wirken. Die vielen Inhaltsstoffe, die Jiaogulan bereit hält, ermöglichen die breite Palette der Anwendungsgebiete.
Anbau und Pflege
Die heilende Pflanze kann man im Garten anbauen oder auch als Zimmerpflanze halten. Sie gilt als sehr pflegeleicht.
Standort
Die Jiaogulan-Pflanze ist äußerst robust und kann Temperaturen von - 18 bis + 40 Grad Celsius trotzen. Ihr bevorzugter Standort im Garten ist geschützt, gerne an einer Hauswand. Generell fühlt sie sich im Schatten wohler; dies gilt zumindest für den Bereich der Wurzeln.
Auch bei der Innenhaltung gilt: die Pflanze verträgt Sonnenlicht nur in Maßen. Sie sollte hell stehen, jedoch keinesfalls in der direkten Sonne. Ein nach Osten oder Westen gerichtetes Fenster bietet einen guten Standort.
Die optimale Temperatur beträgt zwischen 15 und 30 Grad Celsius. Zudem ist etwas mehr Platz erforderlich, da sie sich bei gutem Wuchs ein paar Meter in die Länge entwickeln kann.
Die Erde sollte nährstoffreich sein; im Garten fühlt sich die Pflanze in durchlässigem Humusboden, welcher tiefer als 30 Zentimeter und zudem gut durchlüftet ist, wohl. Der Blumentopf sollte ausreichend groß sein; die Wurzeln benötigen etwas Platz, um sich auszubreiten. In dieser Hinsicht kann man auch ruhig auf ein Modell aus Kunststoff zurückgreifen; ein Tontopf führt oftmals zur Auskühlung der Wurzeln, wodurch das Pflanzenwachstum gehemmt wird.
Gießen und Düngen
Man sollte darauf achten, den Boden stets feucht zu halten. Dabei darf man dies nicht übertreiben; genauso wenig darf die Erde jedoch austrocknen. Besonders Phosphor und Stickstoff sind für ein gesundes Wachstum wichtig. Diese Nährstoffe sollten der Pflanze mittels Kompost oder Hornmehl verabreicht werden; ein Kunstdünger wird nicht empfohlen, da Jiaogulan als Tee verwendet wird.
Bei der Haltung im Topf kann man die Pflanze mit organisch-mineralischem Dünger in Flüssigform versorgen. Mindestens alle zwei Monate sollte gedüngt werden, jedoch nicht, wenn die Pflanze in frische Blumenerde umgetopft wurde; diese enthält meist einen Nährstoffgehalt für etwa drei Monate.
Anwendungsgebiete
Durch die Einnahme von Jiaogulan lassen sich zahlreiche Beschwerden lindern; zudem kann man auch einigen Leiden vorbeugen.
1. LDL-Cholesterin senken
Bereits frühe Studien aus den 70er Jahren haben gezeigt, dass ein regelmäßiger Konsum von Jiaogulan das böse LDL-Cholesterin senkt und auch regulierend auf den Blutzucker wirkt. Daher können übergewichtige Menschen und Diabetiker hervorragend von dieser Heilpflanze profitieren
2. Thrombosenrisiko senken
Die chinesische Heilpflanze hält auf gewisse Weise das Blut flüssig, denn sie kann Blutplättchen davon abhalten, ungesunde Verbindungen einzugehen und dabei zu verklumpen. In Studien konnte daher das Risiko für Thrombosen messbar gesenkt werden. Indem die Gefahr für den Verschluss von Blutgefäßen sinkt, wird automatisch auch das Risiko auf einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall verringert.
3. Stressabbau
Auch Sportler oder jene, die vom Arbeitsalltag gestresst werden, können Jiaogulan zu sich nehmen, denn die natürlichen Pflanzenstoffe helfen beim Stressabbau und lindern leichte Nervosität. Der Kopf wird klarer und man bekommt neue Energie für die Konzentration und für die Reflexe. Durch die beruhigende Wirkung hilft ein Tee am Abend zudem gegen stressbedingte Schlafprobleme.
4. Stärkung des Herzens
Menschen mit einer Schwächung des Herzmuskels können ebenfalls regelmäßig auf die Pflanze zurückgreifen und damit ihrem Herzen etwas Gutes tun. Sie wirkt nämlich positiv auf die Pumpkraft des Muskels und kann so eine schlechte Durchblutung des Körpers verbessern.
5. Bluthochdruck senken
Auch wer an niedrigem oder hohem Blutdruck leidet, wird Jiaogulan als homöopathischen Helfer lieben lernen, denn die Wirkstoffe können hohen Blutdruck senken und niedrigen Blutdruck ansteigen lassen. Diese regulierende Wirkung, die in beide Richtungen funktioniert, ist für Mediziner besonders interessant.
6. Stärkung des Immunsystems
Wie viele Heilpflanzen, so wirkt auch Jiaogulan antioxidativ, indem es Enzyme in uns anregt, damit diese besser gegen freie Radiale vorgehen. Der Körper wird also gegen schädliche Stoffe geschützt. Zusätzlich wird das Immunsystem gestärkt, da die Bildung der Lymphozyten angeregt wird.
7. Anregung der Leukozytenbildung
Studien zeigten außerdem, dass sogar Krebspatienten stark von Jiaogulan profitieren. Die Pflanze regt nämlich die Bildung der Leukozyten an, also unserer weißen Blutkörperchen.
Diese gehen meist im Zuge einer Chemotherapie zurück, was für den Patienten gefährlich werden kann. Regelmäßiger Konsum von Jiaogulan hilft schonend, den Rückgang auszugleichen.
Anwendungsweise
Die Blätter der Heilpflanze können frisch gezupft aber auch getrocknet als Tee getrunken werden. Bei frischen Blättern reichen fünf Stück auf einen halbem Liter, die mit kochendem Wasser übergossen werden und dann circa zehn Minuten ziehen sollten.
Bei getrockneten Blättern darf es etwas mehr sein, da die Inhaltsstoffe leicht verfliegen, je länger die Pflanzenteile aufbewahrt werden. Als Dosierungshilfe setzt man hier zwei Teelöffel für einen halben Liter an.