Johanniskraut in der Natur und Heilkunde
Das Johanniskraut hat seinen Namen dem Johannis-Tag zu verdanken der am 24. Juni ist. Somit ist sie eine Mittsommerpflanze, in den Tagen um die Sommersonnenwende öffnet es seine Blüten.
Hypericum perforatum ist der botanische Name des echten Johanniskrautes, man kennt es auch unter den volkstümlichen Namen
- Blutkraut
- Frauenkraut
- Hergottsblut
- Jesuswundenkraut
- Johannisblut
- Johanniswurz
- Tüpfel-Johanniskraut und
- Wundkraut.
Merkmale
Es kann eine Wuchshöhe von bis zu einem Meter erreichen, der aufrecht stehende Stängel ist zweikantig und markig ausgefüllt. Oben am Stängelteil verzweigt sich die Pflanze buschig. Das Johanniskraut ist eine ausdauernde Pflanze, die stark verästelte Wurzel reicht tief in den Boden.
Rund um den Stängel sitzen kleine ovale Blätter, diese wirken perforiert und haben rötlich-braune Punkte in denen das rote Öl enthalten ist. Viele kleine Einzelblüten die je 5 Blütenblätter haben, leuchten goldgelb, wenn sie im Hochsommer blühen. Mit dunkelroten Drüsenpunkten sind die braunen Staubblätter übersät.
Arten
Zu den verschiedenen Arten des Johanniskrauts zählen beispielsweise
- das Blut-Johanniskraut
- das Balearen-Johanniskraut
- das Großkelchige Johanniskraut
- das Quirlblättriges Johanniskraut
- das Zierliche Johanniskraut
- das Sumpf-Johanniskraut
- das Krähenbeerenblättrige Johanniskraut
- das Bocks-Johanniskraut
- das Berg-Johanniskraut und
- das Geflügelte Johanniskraut.
Standorte
Das Johanniskraut ist in Europa, Nordafrika und Nordasien beheimatet, in anderen Ländern wurde es eingebürgert. Es bevorzugt
- sonnige und trockene Stellen
und wächst hauptsächlich
- an Weg- und Waldrändern
- an Böschungen
- Steinbrüchen
und sogar
- auf Schutthalden.
Es gedeiht besonders auf kalkhaltigen Böden. Zum einen wird es kultiviert, um den Bedarf zu decken und zum anderen wird es teilweise als Unkraut verschmäht.
Inhaltsstoffe
Von Juni bis September werden das blühende Kraut und die Blüten gesammelt. Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen gehören
- ätherisches Öl
- Bitterstoffe
- Beta-Sitosterol
- Flavonoide
- Gerbstoffe
- Hyperforin
- Hypericin
- Hyperinrot
- Myristinsäure
- Phytosterin
- Phytosterole
- Stearin
- Taraxasterol und
- Violaxanthin.
Medizinische Verwendung
Schon in der Antike war das Johanniskraut als geschätzte Heilpflanze bekannt. Paracelsus lobte ihre Wirksamkeit, die Klostermedizin nutzte ihre Heilwirkung und heutzutage hat sie sowohl in der Naturheilkunde, als auch in der Schulmedizin einen festen Platz.
Wirkung
Johanniskraut wirkt
- abschwellend
- adstingierend
- antibakteriell
- beruhigend
- blutbildend und
- entzündungshemmend.
Es hat
- harntreibende
- krampflösende
- schleimlösende und
- schmerzstillende
Eigenschaften. Es wirkt
- harmonisierend und tonisierend
- sich günstig auf die Atemwege, auf den Stoffwechsel und auf das gesamte Verdauungssystem aus.
Anwendungsgebiete
Das Johanniskraut steht in engem Zusammenhang mit Sonne und Licht, das es zur Sommerzeit aufnimmt und dieses scheint es direkt in unser Gemüt zu bringen. Deshalb wird Johanniskraut sowohl in der Schulmedizin, als auch in der Naturheilkunde hauptsächlich bei
eingesetzt, wo es eine aufhellende Wirkung hat. Das Johanniskrautöl wird zudem bei
- Schmerzen und Verletzungen des Bewegungsapparates
sowie bei
- Hautverletzungen und Hautproblemen
verwendet.
Anwendungsart
Es gibt
- Johanniskraut-Öl zum Einreiben
- Johanniskraut-Tee
- Kapseln und Dragees
- Salben und Tinkturen.
Johanniskraut kann innerlich und äußerlich angewendet werden, da es die Lichtempfindlichkeit steigert, ist dieses vor Sonnenbädern zu beachten.
Johanniskraut in der Homöopathie, im Volksbrauchtum und der Kosmetik
In der Homöopathie ist Hypericum ein großes Mittel und wird vorrangig bei
- Nervenverletzungen, etwa Quetschungen
eingesetzt, womit das Wirkungsspektrum nicht erschöpft ist. In der Schulmedizin ist es ein oft verordnetes pflanzliches Antidepressivum bei leichten bis mittelschweren Depressionen, da ist es aber hoch dosiert und apothekenpflichtig. Nebenwirkungen treten nur selten auf, es kann aber zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen.
Aufgrund seiner Vielfältigkeit ist das Johanniskraut eine wertvolle Heilpflanze. Im Volksbrauchtum sollte das Johanniskraut vor Dämonen und bösen Geistern schützen, im Mittelalter wollte man gar den Teufel damit austreiben.
In der Kosmetik macht man sich seine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung zu nutze, hier wird Johanniskraut etwa in
verwendet.
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- HEILPFLANZEN - Das Naturheilkunde Buch, 2019, ISBN 1713160064
- Alles über Heilpflanzen: Erkennen, anwenden und gesund bleiben Kindle Ausgabe, Verlag Eugen Ulmer, 2007, ISBN 3800149796
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- Kräuter-Rezeptbuch: Hausmittel & Salben, Säfte & Marmeladen, Kräuterwein & Liköre, Essig & Öl, Freya, 2014, ISBN 3902540001
- Kurzcharakteristik Die Kraft der Heilpflanzen, Weg zur Gesundheit, 2017, ISBN 3925207317
- Handbuch der Klosterheilkunde: Neues Wissen über die Wirkung der Heilpflanzen. Vorbeugen, behandeln und heilen, Zabert Sandmann, 2008, ISBN 3898832260
- Das BLV Heilkräuter-Buch: Gesundheit aus der Natur, BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2013, ISBN 3835409751
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Johanniskraut, Gondrom-Vlg., Bindlach, 2002, ISBN 3811220268
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Wenn die Nerven verrückt spielen - Johanniskraut, Midena, 1998, ISBN 331000483X
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Johanniskraut, Kava-Kava & Co., Ludwig, München, 1999, ISBN 3778737880
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Trost für die Seele, Mosaik Verlag, Mchn., 1998, ISBN 3576111581
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Johanniskraut, Goldmann, 1998, ISBN 3442161525
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Johanniskraut, Mosaik Verlag, Mchn., 1998, ISBN 3576111190
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