Katzenpfötchen in der Natur und Heilkunde

Bei uns ist das Katzenpfötchen nur noch selten anzutreffen und steht deshalb unter Naturschutz. Das Katzenpfötchen ist als Arzneipflanze nicht sehr bekannt und im Vergleich zu anderen Heilpflanzen ist sein Anwendungsgebiet eher begrenzt.

Von Claudia Rappold

Das Gewöhnliche Katzenpfötchen heißt mit botanischem Namen Antennaria dioica und es gehört zu der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Man kennt es auch unter dem Namen

  • Himmelfahrtsblümchen
  • Immortelle
  • Ruhrkraut
  • Strohblume und
  • Sandstrohblume.

Merkmale

Die ausdauernde krautige Pflanze erreicht nur eine geringe Wuchshöhe von bis zu zwanzig Zentimetern. Das Katzenpfötchen bildet flache und dichte Teppiche, es ist ein niedriger Bodendecker. Im ersten Jahr bildet sich lediglich eine Blattrosette, diese grundständigen Blätter sind spatelförmig. Erst im zweiten Jahr fängt es an zu blühen. Die lilafarbenen Blüten stehen in kleinen Trugdolden.

Die endständigen Blüten weisen eine weiche Behaarung auf; dieser Tatsache hat das Katzenpfötchen seinen Namen zu verdanken. Die Blütezeit ist von Mai bis Juni. Der Stängel wächst aufrecht und verzweigt sich nur im oberen Bereich, er ist seidig behaart und am Grund leicht verholzt. Die Laubblätter sind lanzettlich, eng an den Stängel gedrückt und die Unterseite ist silbrig-filzig behaart.

Arten

Zur Gattung des Katzenpfötchens gehören etwa 45 Arten, darunter:

  • das Gewöhnliche Katzenpfötchen
  • das Karpaten-Katzenpfötchen
  • das Wollige Katzenpfötchen
  • das Kleinblättrige Katzenpfötchen sowie
  • das Traubige Katzenpfötchen.

Standorte

Es gedeiht

  • auf trockenen, kalk- und nährstoffarmen Böden und
  • bevorzugt einen sonnigen Standort.

Man findet es

  • auf Magerrasen
  • in Wäldern und
  • Gebüschen.

Das Katzenpfötchen ist in den gemäßigten und kalten Gebieten

verbreitet. Bei uns ist es sehr selten und steht daher unter Naturschutz.

Bestandteile

Zu den Hauptbestandteilen gehören unter anderem

  • Gerbstoffe
  • Flavonoide
  • Cumarine und
  • Bitterstoffe.

Medizinische Verwendung

Zur medizinischen Verwendung kommt das blühende Kraut, die Droge nennt man dann Antennariae dioicae flos.

Wirkung und Anwendungsgebiete

Das Katzenpfötchen wirkt

  • antibiotisch
  • auswurffördernd
  • entzündungshemmend und
  • harntreibend.

Es findet Anwendung bei

Anwendungsart

In der Regel werden die getrockneten Blüten

eingenommen. Es ist auch Bestandteil von Fertigarzneien in der Gruppe der

  • Ingrid Schönfelder, Peter Schönfelder Das neue Handbuch der Heilpflanzen: Botanik, Drogen, Wirkstoffe, Anwendungen, Kosmos, 2004, ISBN 3440093875
  • Mannfried Pahlow Das große Buch der Heilpflanzen: Gesund durch die Heilkräfte der Natur, Nikol Verlagsgesellschaft, 2013, ISBN 3868201912
  • Andrew Chevallier Das große Lexikon der Heilpflanzen: 550 Pflanzen und ihre Anwendungen, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2017, ISBN 3831032327
  • Bernhard Uehleke, Johannes Mayer, Kilian Saum Handbuch der Klosterheilkunde: Neues Wissen über die Wirkung der Heilpflanzen. Vorbeugen, behandeln und heilen, Zabert Sandmann, 2008, ISBN 3898832260
  • Karin Buchart, Miriam Wiegele, Andreas Leitner Die Natur-Apotheke: Das überlieferte und neue Wissen über unsere Heilpflanzen, Servus, 2019, ISBN 9783710401718
  • Vital Experts HEILPFLANZEN - Das Naturheilkunde Buch, 2019, ISBN 1713160064
  • Ursel Bühring Alles über Heilpflanzen: Erkennen, anwenden und gesund bleiben Kindle Ausgabe, Verlag Eugen Ulmer, 2007, ISBN 3800149796
  • Ursel Bühring Heilpflanzenrezepte: Die besten aus der Freiburger Heilpflanzenschule, Verlag Eugen Ulmer, 2014, ISBN 3800179962
  • Siegrid Hirsch Kräuter-Rezeptbuch: Hausmittel & Salben, Säfte & Marmeladen, Kräuterwein & Liköre, Essig & Öl, Freya, 2014, ISBN 3902540001
  • Peter Emmrich Kurzcharakteristik Die Kraft der Heilpflanzen, Weg zur Gesundheit, 2017, ISBN 3925207317
  • Peter Spiegel Das BLV Heilkräuter-Buch: Gesundheit aus der Natur, BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2013, ISBN 3835409751

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