Kava in der Natur und Heilkunde

Der Kava Strauch wird auf den Inseln Polynesiens kultiviert. Die Kavapflanze ist als Heilmittel umstritten.

Von Claudia Rappold

Die Kava heißt mit botanischem Namen Piper methysticum und gehört zu der Familie der Pfeffergewächse (Piperaceae). Man kennt sie auch unter den Namen

  • Kava-Kava
  • Kawa-Kawa
  • Polynesischer Pfeffer und
  • Rauschpfeffer.

Merkmale

Der immergrüne und buschige Strauch erreicht eine Wuchshöhe von bis zu drei Metern. Die Stängel wachsen aufrecht und verholzen; die großen wechselständigen und hellgrünen Laubblätter sind herzförmig. Der grünlich-weiße Blütenstand ist ährenförmig angeordnet.

Die Kavapflanze hat Ähnlichkeit mit dem Schwarzen Pfeffer und ist mit diesem auch verwandt; beiden eigen ist der pfefferartige Geschmack. Der saftige, gelblich graue, holzige und leicht schwammige Wurzelstock kann bis zu zehn Kilo Gewicht erreichen.

Standorte

Kava wächst im gesamten südpazifischen Raum, sie bevorzugt Höhen von dreihundert Metern über dem Meeresspiegel. Sie gedeiht unter den Bedingungen des subtropischen Regenwaldes und ist schattenliebend. Es wird vermutet, dass die Pflanze ursprünglich von Inseln im südlichen Pazifik kommt.

Im westpazifischen Raum wird von ihr ein traditionelles Getränk zubereitet, welches hauptsächlich bei rituellen Zeremonien getrunken wird. Als Kava-Kava bezeichnet man sowohl die Pflanze als auch das Getränk, welches aus ihr gewonnen wird.

Inhaltsstoffe

Zu ihren Hauptbestandteilen gehören unter anderem

bei der Wurzel. Blätter und Rinde enthalten auch

  • Piperidin-Alkaloide.

Medizinische Verwendung

Zur medizinischen Verwertung kommen in der Regel Wurzel und Rinde.

Krampflösende Wirkung von Kava

Wirkung

Kava wirkt

  • krampflösend
  • schmerzstillend
  • stimmungsaufhellend

und hat

  • eine antioxidante Wirkung.

Auch die

  • entzündungshemmenden Eigenschaften

machte man sich zu Nutze.

Anwendungsgebiete

Kava löst

und mindert

  • Angst- und Spannungszustände.

Traditionell wurde sie auch bei

eingesetzt.

Anwendungsart

Bis zum Jahr 2002 waren Kava Präparate rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Doch dann vermutete man eine leberschädigende Wirkung eines in der Rinde enthaltenen Alkaloids. Sogar von drei Todesfällen war die Rede.

Die Zulassung ruhte und die Hersteller konnten keine Unbedenklichkeit nachweisen, so dass 2007 erneut die Zulassung vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) widerrufen wurde.

Seitdem ist Kava nur

erhältlich. Vor Pulver und anderen Erzeugnissen, die als Nahrungsergänzung angeboten werden, ist eher zu warnen, da keine Klarheit über die Inhaltsstoffe vorliegt.

Kava als religiöses und kulturelles Getränk

Auf seinen Heimatinseln wird Kava nach wie vor als Getränk konsumiert, man trinkt es zu sozialen, religiösen, kulturellen Anlässen und zu medizinischen Zwecken, selbst Kleinkindern wird es zur Beruhigung verabreicht.

Frische oder getrocknete Pflanzeteile, zumeist der Wurzelstock werden zerstoßen und mit heißem Wasser übergossen. Oft wird Kava aus Kokosnussschalen getrunken. Die Flüssigkeit hat eine graue bis grünliche Farbe. Die Schärfe und das Aroma variieren je nach verwendeten Pflanzenteilen.

Bei den Polynesier und Melanesier hat fast jeder Stamm sein eigenes Ritual zum Genuss von Kava dem Nationalgetränk.

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  • Peter Spiegel Das BLV Heilkräuter-Buch: Gesundheit aus der Natur, BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2013, ISBN 3835409751

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