Die Lärche in der Natur und Heilkunde
Bei der Lärche hat man zuerst einmal einen wunderschönen dichten Nadelbaum vor Augen und denkt weniger an eine Heilpflanze.
Ihr botanischer Name lautet Larix decidua und die Lärche gehört zu der Familie der Kieferngewächse. Man kennt sie auch unter den volkstümlichen Namen
- Lärchtann
- Lörbaum
- Lorchbaum
- Lörtanne und
- Schönholz.
Sie kann eine stolze Wuchshöhe von bis zu 40 Meter erreichen, der Stammdurchmesser kann bis zu 1,5 Meter betragen.
Merkmale
In der Jugend investiert die Lärche ihre Kraft in ihr Längewachstum, erst im Alter verdichtet sie sich nach oben und wächst in die Breite. An dem geraden durchgehenden Stamm sind die abstehenden Äste locker angeordnet. Sie hat eine Sonderstellung unter den Nadelbäumen, denn wie ein Laubbaum verliert sie jedes Jahr ihre Nadeln. Diese wachsen dann im Frühjahr büschelweise neu.
Die Nadeln sind bis zu einem Zentimeter lang und eher flach, vorne stumpf oder nur wenig zugespitzt, und wachsen in dicken Büscheln. Während sie austreiben, sind sie hellgrün und dunklen später nach. Im Herbst färben sich die Nadeln goldgelb, um dann bald abzufallen.
Im März bis Mai, noch vor den Nadeln, blühen die männlichen gelben Blüten und später die rosafarbenen bis roten duftenden Blüten. Zur Herbstzeit entwickeln sich kleine Zapfen. Die Borke der jungen Lärche ist glatt und grün- bis graubraun, später wird sie dicker, schuppig mit tiefen rotbraunen Furchen. Die Lärche verwurzelt sich tief und gehört deshalb zu den sturmfesten Baumarten.
Lärchenholz ist ein begehrter Rohstoff und findet vielerlei Verwendung. Das Harz wird auch zur Herstellung von Klebestoffen und Lacken verwendet.
Arten
Neben der beschriebenen
- Europäischen Lärche
gibt es noch zahlreiche weitere Arten, darunter:
- die Dahurische Lärche
- die Sikkim-Lärche
- die Japanische Lärche
- die Sibirische Lärche
- die Ost- und Westamerikanische Lärche sowie
- die Felsengebirgs-Lärche.
Standorte
Die Lärche ist eher anspruchslos, aber sie braucht
- einen nährstoffreichen Boden
um zu gedeihen. Sie gilt als ausgesprochener Lichtbaum und verträgt keine Beschattung.
Zu ihren wichtigsten Inhaltsstoffen gehören hauptsächlich ätherisches Öl und Harzsäuren.
Medizinische Wirkung
Als Heilpflanze findet sie Anwendung gegen eine Vielzahl von Leiden, zur Verwendung kommt vorwiegend das Harzbalsam des Holzstammes. Es ist Quelle für das Lärchenterpentin oder, wie es noch genannt wird, Venezianisches Terpentin.
Einsatzgebiete
Die Heilwirkung der Lärche erstreckt sich auf
- vielerlei Hautleiden
- Atemwegsprobleme
- Probleme des Magen-Darmtraktes und
- des Harnapparates
- Nervenschmerzen
- rheumatische Beschwerden und
- schlecht heilende Wunden.
Wirkung
Sie wirkt
- durchblutungsfördernd
- erwärmend
- entzündungshemmend und
- harntreibend.
Anwendungsart
Das Öl wird selten innerlich eingenommen und äußerlich mit
- heißen Umschlägen und
- Einreibungen
angewendet. Durch die kräftigen Wirkstoffe sollte man bei der Dosierung behutsam sein. Besser ist es, auf
- Fertigarzneien
zurückzugreifen, in denen das ätherische Öl anteilig enthalten ist, wie in Gels, Salben und Ölen. Auch Naturarzneimittel gehören in die Hände von erfahrenen Behandlern. Larch, die Lärche, ist auch
- eine der 39 Bachblüten,
da stärkt sie das Selbstvertrauen, macht Mut und kann bei Prüfungsangst helfen. Auch in der anthroposophischen Medizin hat die Lärche ihren festen Platz.
Manche Menschen glauben generell an eine Heilwirkung und Energie, die von Bäumen ausgeht, und suchen deren Nähe. Das Lärchenharz ist auch Bestandteil von einigen Kosmetika.
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