Maiglöckchen in der Natur, Heilkunde und Parfumindustrie
Lustig nicken sie mit ihren kleinen weißen Köpfchen, sie verbreiten ihren angenehmen und wohlriechenden Duft und verkünden, dass der Sommer naht.
Maiglöckchen heißen mit botanischem Namen Convallaria majalis und gehören zu der Familie der Mäusedorngewächse. Man kennt sie auch unter den Namen
- Augenkraut
- Chaldron
- Faldron
- Maiblume
- Maienlilie
- Marienglöckchen
- Mairöschen
- Maischellen
- Niesekraut
- Schneetropfen und
- Tallilie.
Merkmale
Das Maiglöckchen ist eine ausdauernde und krautige Pflanze; der kantige und aufrecht wachsende Stängel wird in der Regel von zwei Laubblättern eingehüllt. Stängel und Blätter erreichen eine Wuchshöhe von 20cm, der Stängel trägt eine einseitige und hängende Traube von kleinen weißen Blüten, die wie kleine Glöckchen aussehen.
Die Blütezeit liegt zwischen April und Juni. Es entstehen fünf bis zehn Blüten, die einen intensiven und süßlichen Geruch verströmen und aus denen sich später helle rote Beeren, die Früchte, entwickeln. Bei der Blütenhülle gibt es keine Unterteilung in Krone und Kelch. In der Blüte befinden sich sowohl Frucht- als auch Staubblätter; man spricht von einer Zwittrigkeit.
Standorte
Das Maiglöckchen ist vorwiegend in Europa heimisch, in Nordamerika gilt es als eingebürgert. Es wächst gerne
- in Laubwäldern
und steht da zuweilen in großen Beständen. Das Maiglöckchen mag
- sommerwarme Klimalagen
und fühlt sich am wohlsten an
- einem halbschattigen Standort.
Es gedeiht auf
- saurem, aber auch auf kalkreichem Boden.
Maiglöckchen sind aber auch in vielen Gärten und in Parks zu finden. Kommerziell wird das Maiglöckchen kultiviert als Schnittblume oder für Topfpflanzen. Maiglöckchen stehen unter Naturschutz und dürfen in der freien Natur nicht gesammelt werden.
Inhaltsstoffe
Schon im Mittelalter wusste man um die hochwirksamen Inhaltsstoffe des Maiglöckchens, zur Verwendung kamen Auszüge aus den Blättern, den Blüten und der Wurzel. Doch wie viele herzwirksame Arzneipflanzen ist das Maiglöckchen sehr giftig. Zu seinen Hauptbestandteilen gehören
- Asparagin
- Digitalis-Glykoside
- Convallarin
- Convallatoxin
- Convallatoxol
- Flavonoide und
- Saponine.
Medizinische Verwendung
Maiglöckchen sind sowohl Gift- als auch Heilpflanze und sollten nur als Fertigpräparate aus der Apotheke Verwendung finden.
Wirkung und Anwendungsgebiete
Maiglöckchen soll
- das Herz stärken und
- bei Herzrhythmusstörungen helfen,
es kann
- einem Schlaganfall vorbeugen,
- wirkt sich aber auch günstig bei niedrigem Blutdruck aus.
- Bei Nervenschwäche wirkt es stärkend,
ist aber hauptsächlich ein Herzmittel.
Anwendungsart
Es ist
- in einigen Fertigarzneien
enthalten und man kann es auch
anwenden.
Vergiftungserscheinungen
Beim Verzehr von Maiglöckchen-Pflanzenteilen kann es zu Vergiftungserscheinungen kommen, diese äußern sich unter anderem in
In diesem Fall ist unverzüglich ein Notarzt zu verständigen und die Giftnotrufzentrale zu kontaktieren. Die Giftwirkung verliert sich auch kaum bei getrockneten Pflanzenteilen.
Verwendung in der Parfumindustrie
In der Parfumindustrie ist das Blütenöl des Maiglöckchens eine oft und gerne verwendete florale Duftkomponente und wird von Parfumeuren geschätzt. Auch Seifenmanufakturen nutzen den intensiven Duft.
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