Nachtschatten in der Natur und Heilkunde
Nachtschatten haben als Nahrungsmittel, als Arzneipflanzen oder als Zierpflanzen Bedeutung. Die Giftigkeit des Schwarzen Nachtschattens ist und bleibt umstritten, daher sollte man dieser Pflanze mit dem nötigen Respekt begegnen.
Nachtschatten heißen mit wissenschaftlichem Namen Solanum und gehören zu der Familie der Nachtschattengewächse. Es gibt viele tausend verschiedene Arten, einige Nachtschatten sind giftig oder haben giftige Pflanzenteile.
Die Nachtschatten sind fast weltweit verbreitet. Ein bekannter Vertreter ist der Schwarze Nachtschatten, der mit botanischem Namen Solanum nigrum heißt. Umgangssprachlich nennt man ihn auch
- Giftbeere
- Hundsbeere
- Hundskraut
- Mondscheinkraut
- Nachtbeere und
- Teufelskirsch.
Merkmale
Der Schwarze Nachtschatten ist eine einjährige, krautige Pflanze, er kann eine Wuchshöhe von fast einem Meter erreichen. Der reich verzweigte Stängel wächst entweder am Boden entlang oder aufrecht.
Er trägt auffallend dunkelgrün gefärbte Laubblätter; diese sind oval, lanzettlich oder oval-rhombisch geformt. Der Blattrand ist ganzrandig oder geschwungen gezähnt, die Blätter stehen an drehrunden Blattstielen.
Im Hochsommer blüht der Schwarze Nachtschatten. Seine unscheinbaren, blassgelben Blüten wachsen in Trauben nach unten hängend. Aus den Blüten entwickeln sich durch Selbstbefruchtung die Früchte, die kleinen schwarzen und glänzenden Beeren.
Standorte
Der Schwarze Nachtschatten bevorzugt
- einen nährstoffreichen Boden,
gedeiht aber auch unter kargen Bedingungen. Man findet ihn
- an Wegrändern
- auf Böschungen
- als Gartenunkraut und auch
- auf Schuttplätzen.
Inhaltsstoffe
Alle Pflanzenteile enthalten die den Glycoalkaloiden zugerechneten Steroidaklaloide
- Solanin
- Solasonin
- Solamargin und
- Chaconin.
Die Konzentration dieser Stoffe schwankt und nimmt mit dem Alter der Pflanze ab. Dies erklärt, warum die Pflanze zum einen als Giftpflanze deklariert wird, in manchen Gegenden aber die reifen Beeren verzehrt werden. Die reifen Früchte sollen nur noch gering giftig sein.
Medizinische Verwendung
Anwendungsart und -gebiete
In Bezug auf die Giftigkeit ist es ratsam, den Schwarzen Nachtschatten nur
zu verwenden; hier ist er ein Mittel, was hauptsächlich
- auf das zentrale Nervensystem wirkt.
Auch eine äußerliche Anwendung scheint unbedenklich zu sein, da soll der Schwarze Nachtschatten bei
helfen.
Vergiftungserscheinungen
Mögliche Vergiftungserscheinungen sind
- Erbrechen und Durchfall
- Kopfschmerzen
- Pulsbeschleunigung und
- Pupillenerweiterung.
In diesem Fall ist unverzüglich ein Notarzt zu verständigen und Kontakt mit der Giftnotrufzentrale aufzunehmen.
- Das neue Handbuch der Heilpflanzen: Botanik, Drogen, Wirkstoffe, Anwendungen, Kosmos, 2004, ISBN 3440093875
- Das große Buch der Heilpflanzen: Gesund durch die Heilkräfte der Natur, Nikol Verlagsgesellschaft, 2013, ISBN 3868201912
- Das große Lexikon der Heilpflanzen: 550 Pflanzen und ihre Anwendungen, Dorling Kindersley Verlag GmbH, 2017, ISBN 3831032327
- Handbuch der Klosterheilkunde: Neues Wissen über die Wirkung der Heilpflanzen. Vorbeugen, behandeln und heilen, Zabert Sandmann, 2008, ISBN 3898832260
- Die Natur-Apotheke: Das überlieferte und neue Wissen über unsere Heilpflanzen, Servus, 2019, ISBN 9783710401718
- HEILPFLANZEN - Das Naturheilkunde Buch, 2019, ISBN 1713160064
- Alles über Heilpflanzen: Erkennen, anwenden und gesund bleiben Kindle Ausgabe, Verlag Eugen Ulmer, 2007, ISBN 3800149796
- Heilpflanzenrezepte: Die besten aus der Freiburger Heilpflanzenschule, Verlag Eugen Ulmer, 2014, ISBN 3800179962
- Kräuter-Rezeptbuch: Hausmittel & Salben, Säfte & Marmeladen, Kräuterwein & Liköre, Essig & Öl, Freya, 2014, ISBN 3902540001
- Kurzcharakteristik Die Kraft der Heilpflanzen, Weg zur Gesundheit, 2017, ISBN 3925207317
- Das BLV Heilkräuter-Buch: Gesundheit aus der Natur, BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2013, ISBN 3835409751
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