Pestwurz in der Natur und Heilkunde als natürliches Mittel in der Migränetherapie
Die Pestwurz gehört nicht zu den bekannten Pflanzen, aber ihr ausgefallenes Erscheinungsbild macht sie zu einem besonderen Blickfang. Schon in der Antike wurde die Pestwurz als Schmerz- und Krampfmittel eingesetzt und wie der Name schon vermuten lässt, glaubte man im Mittelalter in ihr ein Mittel gegen die Pest zu besitzen.
Merkmale
Sie nennt sich mit botanischem Namen Petasites und gehört zu der Familie der Korbblütler. Die ausdauernde, krautige Pflanze ist mehrjährig. Im zeitigen Frühjahr zeigen sich die ersten Blüten, die in traubenartiger Form aufrecht wachsen. Ihre Blütezeit ist in den Monaten März und April.
Das ungewöhnliche Aussehen der Blüten verleiht der Pflanze einen ganz eigenen Zauber. Erst nach dem Verblühen wachsen die grundständigen Blätter. Diese werden bis zu 60 cm breit; sie wirken an der Unterseite grau-verfilzt und ihr Stängel ist dick, kurz und hohl.
Arten
Es gibt mehrere Arten, die zur Gattung der Pestwurz gehören. Dazu zählen:
- die Weiße Pestwurz
- die Gewöhnliche Pestwurz
- die Alpen-Pestwurz und
- die Filzige Pestwurz.
Standorte
Die Pestwurz ist fast in ganz Europa beheimatet, da sie feuchte Standorte bevorzugt, wächst sie gerne
- an Gewässern und Flussufern.
Sie mag auch
- feuchte Wiesen
mit einem
- kalkhaltigen Boden.
Selbst in Höhen bis zu 1.500 Metern ist sie noch anzutreffen. Häufig tritt die Pflanze in dichten Beständen auf.
Inhaltsstoffe
Die Pestwurz verströmt einen starken und sehr widerlichen Geruch, dieser sollte die Pest vertreiben. Zu ihren wichtigsten Inhaltsstoffen gehören
- Fukinolsäure
- Petaslignolid A
- Polyphenolen
- Sesquiterpene und
- Triterpenglykoside.
Medizinische Verwendung
Heutzutage ist die Pestwurz das bekannteste pflanzliche Migränemittel, weshalb sie auch intensiv erforscht wird. Die Droge stammt ausschließlich aus Wildsammlung und wird nicht kultiviert. Die Pestwurz besitzt auch toxische Inhaltsstoffe, weshalb man nur auf Fertigarzneien zurückgreifen sollte, da diese davon befreit sind.
Wirkung und Anwendungsgebiete
Die Pestwurz besitzt tatsächlich
- krampflösende
Eigenschaften, deshalb hilft sie auch bei
- Magen- und Darmbeschwerden
- Menstruationsbeschwerden und
- Krampfhusten.
Sie besitzt eine
- schmerzlindernde
- entzündungshemmende
- schleimlösende und
- beruhigende
Wirkung.
Anwendungsart
Äußerliche Anwendung findet sie bei der Wundbehandlung und gegen Hauterkrankungen. Man erhält die Pestwurz als
- Kapseln
- Dragees oder
- Extrakt.
Pestwurz als natürliches Mittel in der Migränetherapie
Migräne ist inzwischen eine Volkskrankheit, die jeden Menschen unabhängig von Altersgruppe, Geschlecht und Berufsgruppe treffen kann. Aktuell leiden acht Millionen Menschen in Deutschland an Migräne; viele davon wünschen sich eine natürliche Behandlungsmethode für ihr Leiden.
Die Pestwurz (Petasites hybridus) ist seit der Antike als krampflösendes und entzündungshemmendes Naturheilmittel bekannt. Sie ist in Europa heimisch und gehört zu den Korbblütlern. Die darin wirksam werdenden Inhaltsstoffe sind Petasin und Isopetasin. Die Pflanze wird in erster Linie zur Vorbeugung von Migräneattacken eingesetzt.
Neben der Anwendung in klassischen schmerzlösenden Arzneimitteln wird Pestwurz auch in stark verdünnter Form in der Homöopathie eingesetzt. Das Positive an diesem Naturheilmittel sind seine nur geringfügigen Nebenwirkungen. Im Augenblick wird es auch als Kombinationspräparat zu herkömmlichen Schmerzmitteln erforscht.
Dem bisher erhältlichen Arzneimittel Petadolex wurde nun aus formalen Gründen die Nachzulassung versagt. Alternativ gibt es beispielsweise aus Großbritannien Petasites Kapseln, die auch in Deutschland bezogen werden können.
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