Die Schlüsselblume in der Natur und Heilkunde

Die echte Schlüsselblume bezeichnet man botanisch als Primula veris oder Primula officinalis, sie gehört zu der Familie der Primelgewächse. Volkstümlich gibt man ihr Namen wie

• Arznei-Schlüsselblume
• Auritzel
• Eieräuglein
• Eierkraut
• Frauenschlüssel
• Gichtblume
• Heiratsschlüssel
• Himmelsschlüssel
• Kraftblume
• Märzenblümli
• Mundfaulkraut
• Petriblume und
• Wiesen-Primel.

Merkmale

Die ausdauernde, krautige Pflanze wird etwa 20 Zentimeter groß. Sie gehört wild wachsend zu den selten gewordenen Frühblühern, weshalb sie auch unter Naturschutz steht und nicht gesammelt werden darf. Selbstverständlich kann man sie in Gärten kultivieren.

Im zeitigen Frühjahr treiben aus der Wurzel gezähnte wellige Blätter, in Bodennähe bildet sich eine Blattrosette aus ovalen Blättern. Die Oberseite der Blätter ist dunkelgrünen, sie wirken runzelig, die Unterseite ist heller grün. Ab März wächst der kahle Stängel, der im oberen Teil gebogen ist. Die endständigen, dottergelben und zarten Blüten erscheinen schon im März und blühen bis in den Mai hinein; sie verströmen einen angenehmen, honigähnlichen Duft. Sie bilden kleine Dolden, die leicht nach unten nicken.

Standorte

Die Schlüsselblume ist fast in ganz Europa und in Vorderasien beheimatet, ihre bevorzugten Standorte sind

• Waldränder
• Wiesen und
• Gebüsche,

wo sie zumeist in Gruppen anzutreffen ist. Am besten gedeiht die Schlüsselblume

• auf einem kalkreichen Boden.

Inhaltsstoffe

Zu ihren Hauptbestandteilen gehören

• ätherisches Öl
• Flavone
• Gerbstoff
• Kieselsäure
• Primulaverosid
• Primverosid und
• Phenolglykoside.

Medizinische Verwendung

Die Kräfte mit denen sie dem Winter so früh trotzt zeigen sich auch in ihrer Heilwirkung. Als Arzneipflanze hat die Schlüsselblume eine lange Tradition.

Anwendungsart

In der Volksmedizin kennt man

• den Schlüsselblumen-Tee und
• eine Schlüsselblumen-Tinktur,

in der Regel wird die Teezubereitung getrunken.

Wirkung

Die Schlüsselblume wirkt

• auswurffördernd
• beruhigend
• blutreinigend
• blutstillend
• entzündungshemmend
• harntreibend
• krampflösend
• schleimlösend
• schmerzlindernd und
• schweißtreibend.

Anwendungsgebiete

Ihre schleimlösenden Eigenschaften machen sie zu einem hervorragenden

• Hustenmittel

und sie findet sich auch in einigen Fertigarzneien bei

• Bronchitis.

Durch ihre entzündungshemmenden Eigenschaften hat sie Verwendung bei

• Entzündungen im Mund- und Rachenraum,

sowie bei

• Erkältungen.

Die Schlüsselblume lindert

• Migräne
• Kopfschmerzen und
• Schlafstörungen.

Sie

• regt den Stoffwechsel an

und hilft bei

• Verdauungsproblemen,

stärkt das Herz und hilft bei

• Neuralgien,
• Schwindel und
• rheumatischen Beschwerden.

Als Gewürzpflanze spielt die Schlüsselblume keine große Rolle, mancherorts werden mit ihr Ostereier gefärbt und junge frische Schlüsselbumenblättchen können zu einem Wildkräutersalat benutzt werden, aber eher zu dekorativen Zwecken.