Die Quecke in der Natur und Heilkunde als wertvolle Heil- und Arzneipflanze
Man nimmt die Quecke nicht unbedingt wahr, aber sie ist uns vor allem von Ackerrändern bekannt. Für die einen ist sie Unkraut, für die anderen ist die Quecke eine wertvolle Heil- und Arzneipflanze.
Die Quecke nennt man mit botanischem Namen Agropyron repens, man kennt sie auch als Gemeine Quecke und sie gehört zu der Familie der Süßgräser. Volkstümlich gab man ihr Namen wie
- Ackergras
- Heublume
- Knotengras
- Kriechweizen
- Laufquecke
- Saatgras
- Schließgras
- Schoßhalm und
- Spitzgras.
Merkmale
Die ausdauernde Pflanze kann eine Wuchshöhe bis zu 1,5 Meter erreichen. Sie bildet Ausläufer; die Halme wachsen aufrecht oder im unteren Bereich gebogen und sie sind kahl. Die Blätter haben ein helles, frisches Grün und sind schlaff. Die endständigen Ähren sind eher kurz und sehr schlank.
Erst im zweiten Jahr blüht die Quecke und da bildet sie auch um die 50 Samen aus, ihre Blütezeit ist von Juni bis August.
Arten
Zu den unterschiedlichen Arten der Quecke gehören
- die Kriech-Quecke (Gemeine Quecke)
- die Hunds-Quecke
- die Stumpfblütige Quecke
- die Graugrüne Quecke und
- die Dünen-Quecke.
Standorte
Die Quecke bevorzugt
- Ackerflächen
- nährstoffreiche Wiesen
- Weiden
- Wegränder und
- die Ufer von Gewässern.
Die Quecke ist eine Halblichtpflanze und gedeiht besonders
- auf einem stickstoffreichen Boden.
Die Quecke war ursprünglich auf der gesamten nördlichen Erdhalbkugel beheimatet, mittlerweile ist sie fast weltweit verbreitet. Für viele Landwirte ist die Quecke ein unliebsames Unkraut.
Inhaltsstoffe
Zur medizinischen Verwendung kommt der getrocknete Wurzelstock, dieser wird im Frühjahr noch vor der Entwicklung der Halme gesammelt, oder aber im Herbst. Er enthält
- wasserlösliche Polysaccharide
- Schleimstoffe
- Zuckeralkohole und
- Kieselsäure.
Das in geringen Mengen vorhandene
wirkt keimabtötend.
Medizinische Verwendung
Hauptsächlich finden Zubereitungen aus dem Wurzelstock Anwendung bei der Durchspülungstherapie bei
- entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege.
Die Schleimstoffe bedingen eine begleitende Behandlung
- leichterer entzündlicher Erkrankungen der oberen Atemwege.
Auch bei
findet die Quecke in der Naturheilkunde Verwendung.
In einigen Fertigarzneien die zu der Gruppe der Gallen- und Nierenmittel gehören, ist Queckenwurzel enthalten.
Mögliche Risiken
Bei Ödemen die aufgrund einer eingeschränkten Herz- oder Nierentätigkeit bestehen, sollte Quecke nicht angewendet werden.
Auch Schwangere und stillende Mütter sollten Zubereitungen aus der Quecke nur nach ärztlichem Ratschlag einnehmen. Auch bei bestehendem Bluthochdruck und bestehenden Herzerkrankungen sollte eine Behandlung nur auf Anraten des Arztes erfolgen.
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