Schafgarbe in der Natur und Heilkunde
Die Schafgarbe ist eine bekannte Pflanze in unserer heimischen Flora, selbst Pflanzenlaien erkennen sie zumeist.
Die Schafgarbe heißt mit botanischem Namen Achillea millefolium und gehört zu der Familie der Korbblütler. Volkstümlich nennt man sie auch
- Venusaugenbrauen
- Balsamkraut
- Bauchwehkraut
- Blutkraut
- Blutstillkraut
- Frauenkraut
- Frauendank
- Gotteshand
- Grillengras
- Katzenkraut
- Margaretenkraut
- Lämmerzunge
- Schafzunge
- Tausendblatt und
- Teekraut.
Merkmale
Sie erreicht eine Wuchshöhe bis 80 Zentimeter. Ihre Wurzeln können bis zu einem Meter lang werden. Im zeitigen Frühjahr treibt der Wurzelstock eine Rosette aus. Die Laubblätter sind wechselständig und gefiedert, später dann wächst der Stängel, der kantig und robust und innen markhaltig ist.
Im oberen Bereich ist er verzweigt, Blätter und Stängel sind behaart. Auf dem Stängel erscheint der Blütenstand, der eine Scheindolde bildet. Er besteht aus vielen kleinen weißen Blütenkörbchen. Die Schafgarbe blüht von Mai bis Oktober und sie verströmt einen angenehmen Geruch.
Arten
Zu den Arten der Schafgarbe gehören etwa 115 bis 200 Arten, darunter:
- die Gewöhnliche Wiesen-Schafgarbe
- die Bittere Schafgarbe
- die Clusius-Schafgarbe
- die Gold-Schafgarbe
- die Großblättrige Schafgarbe
- die Sumpf-Schafgarbe und
- die Zwerg-Schafgarbe.
Standorte
Die mehrjährige und ausdauernde krautige Pflanze ist in ganz Europa heimisch, man findet sie auch noch in den Alpen in Höhenlagen bis 2.500 Meter und am Polarkreis.
Die anspruchslose Schafgarbe bevorzugt
- sonnige und trockene Standorte
und wächst
- auf Wiesen
- Weiden
- an Wegrändern
- Böschungen und
- in Gräben.
Ihr Name lässt darauf schließen, dass sie
- auf Schafweiden
wächst. Sie gedeiht am besten
- auf stickstoffhaltigen Böden.
Inhaltsstoffe
Zu den Hauptbestandteilen gehören unter anderem
- ätherisches Öl
- Azulen
- Bitterstoffe
- Flavone
- Gerbstoffe und
- verschiedene Mineralstoffe.
Medizinische Verwendung
In der Antike und im Mittelalter fand die Schafgarbe als Wundheilmittel Verwendung.
Anwendungsart
Zu Heilzwecken werden
- das in der Blütezeit gesammelte und getrocknete Kraut und
- die getrockneten Blütendolden
verwendet. Bei bekannter Korbblütlerallergie muss auf die Schafgarbe verzichtet werden. Ansonsten wird die Schafgarbe
- als Teezubereitung
getrunken. Man kennt auch
- die Schafgarbentinktur und
- das ätherische Öl,
äußerlich findet sie Anwendung durch
- Badezusätze
- Waschungen oder
- Kompressen.
Schafgarbe ist in einigen
- Fertigarzneien
enthalten und in
- Magenbittern.
Schafgarbe findet sich in einigen Naturkosmetika und Bädern.
Wirkung
Die Schafgarbe wirkt
- blutreinigend
- blutstillend und
- krampflösend.
Anwendungsgebiete
Ihr Hauptanwendungsbereich ist bei allen Frauenleiden von
Sie findet zudem Verwendung bei
- Magen-Darmproblemen
- Verdauungsschwäche und
- Appetitlosigkeit
- Gallen- Nieren- und Leberbeschwerden,
- sie stärkt das Herz- Kreislaufsystem
- lindert Kopfschmerzen und Trigeminusneuralgien
- hilft bei der Wundheilung und
- bei Hautproblemen.
Als Gewürzpflanze spielt sie keine große Rolle, sie soll aber die Verdauung anregen und schwere Speisen bekömmlicher machen. Für viele Gärtner jedoch stellt die Schafgarbe eher ein Unkraut dar.
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