Süßholz in der Natur, Heilkunde und Küche wie Lakritz
Im alten Ägypten, in der Antike und in der Klostermedizin findet das Süßholz bereits Erwähnung.
Das Süßholz heißt mit botanischem Namen Glycyrrhiza und gehört zu der Familie der Hülsenfrüchtler. Es gibt verschiedene Arten dieser langlebigen Staude, sie sind im Mittelmeerraum, in Asien und Australien zu Hause.
Merkmale
Die holzigen, ausdauernden krautigen Pflanzen haben wechselständige Laubblätter, die unpaarig gefiedert sind. In den Blattachseln erscheint im Frühsommer der Blütenstand, der traubig oder ährig und aufrecht wächst. Die kleinen Schmetterlingsblüten sind zumeist pastellviolett oder pastellblau.
Hülsenfrüchte, die wie längliche Schoten aussehen, bilden sich aus und tragen die Samen. Die Pflanze kann eine Wuchshöhe von eineinhalb Metern erreichen. Mit der Zeit entwickelt sich ein beachtlicher Wurzelstock mit vielen langen Ausläufern.
Aus dem Saft der Wurzel von Glycyrrhiza glabra wird Lakritze gewonnen. Bei uns kultiviert, ist das Süßholz winterhart, besonders gut gedeiht es auf einem nährstoffreichen und lehmigen Boden, es braucht viel Feuchte.
Inhaltsstoffe
Zu den Hauptbestandteilen der Süßholzwurzel gehören unter anderem
- Chalkone
- Cumarine
- Flavonoide
- Glycyrrhizin
- Isoflavonoide
- Saponine und
- Phytostereole.
Medizinische Verwendung
Süßholz ist eine vielseitige Arzneipflanze, hervorstechend ist ihre blutreinigende Wirkung.
Wirkung
Süßholz ist
- auswurffördernd
- entgiftend
- krampflösend
- verdauungsfördernd
- leicht abführend
- entzündungshemmend
- harntreibend und
- schmerzstillend.
Anwendungsgebiete
Ihr Haupteinsatzgebiet ist bei
da Süßholz eine stark schleimlösende Wirkung besitzt. Durch seine blutreinigenden Eigenschaften hilft es auch bei
Anwendung findet das Süßholz bei
- Bronchitis
- Sodbrennen
- Magen-Darmbeschwerden
- Gicht
- Kopfschmerzen und
- Migräne und
- es steigert den Blutdruck.
Anwendungsart
Zur medizinischen Verwendung kommt
- die geschälte oder ungeschälte getrocknete Wurzel.
Süßholz ist auch Bestandteil von einigen Fertigarzneien wie
- Magen- und Hustentees und
- Abführmitteln.
Die Droge trägt den pharmazeutischen Namen Liquiritiae radix oder Glycyrrhizae radix. Man bezeichnet sie auch als Süßholzwurzel oder Lakritzenwurzel. Seinen Namen hat es der Tatsache zu verdanken, dass es einen Stoff enthält der wesentlich süßer ist als Zucker.
Die Süßholzwurzel sollte nicht in hohen Dosen und nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.
Kochen mit Lakritz
Hört man Lakritz, so denkt man an die schwarzen Schnecken oder anders geformte Leckereien. Doch diese Leckereien werden auch mehr und mehr in der feinen Küche verwendet.
Dass Desserts mit Lakritz zubereitet werden, kann man sich vielleicht noch vorstellen. Doch dass Lakritz auch die Zutat deftiger Fisch-, Fleisch- oder Gemüsegerichte sein kann, ist vielen unbekannt.
Lakritz
Lakritz wird aus den Wurzeln des Süßholzstrauches hergestellt. Dieser wächst z.B. im warmen Mittelmeerraum. Nach dem Waschen dieser Wurzeln werden sie geschält und getrocknet und danach geraspelt. Kocht man sie anschließend in Wasser aus, so entsteht eine dickflüssige schwarze Masse, das Lakritz.
Lakritz kann sowohl süß als auch salzig schmecken, je nachdem, welche Zutaten bei der Herstellung hinzugefügt werden.
Sicher ist der Lakritzgeschmack im Essen nicht Jedermanns Sache. Man darf sich auch nicht vorstellen, dass ganze Lakritzblöcke mitgekocht werden. Man verwendet Lakritz nur ganz sparsam und in der Regel auch in Pulverform.
Internethändler, teilweise auch Apotheken und gut sortierte Supermärkte, halten aber nicht nur Lakritzpulver, sondern auch Lakritzsirup (süß und salzig), Lakritzsenf, Lakritzstreusel oder auch Lakritzkügelchen bereit.
Lakritz im Salatdressing und Nudelteig
So kann man beispielsweise eine Prise des Lakritzpulvers in ein Salatdressing rühren. Dosiert man Lakritz richtig, so gibt es dem Dressing das gewisse Etwas.
Eine weitere Möglichkeit der Verwendung ist aber auch das Verfeinern eines Nudelteiges. Dazu rührt man etwas Lakritzpulver in den selbst gemachten Nudelteig und bereitet die Nudeln dann weiter wie gewohnt zu.
Lakritz in Fleischgerichten
Möchte man Fleisch mit Lakritz würzen, so kann man das Pulver mit dem Paniermehl vermischen oder das Fleisch mit Lakritz und Mehl panieren. Und sogar einen deftigen Schweinebraten kann man mit Lakritz füllen. Der Fantasie sind hier kaum Grenzen gesetzt.
Bezüglich der verwendeten Lakritzmenge muss man allerdings etwas experimentieren, je nachdem, wie gerne man den Süßholzgeschmack mag.
Gesundheitswert von Lakritz
Die Süßholzwurzel enthält einen Stoff, das Glycyrrhizin, das früher und auch heute noch als Heilmittel verwendet wurde und wird. Dieser Stoff wirkt durchblutungsfördernd und wird zur Behandlung von Entzündungen eingesetzt.
Isst man jedoch zu viel Lakritz, so nimmt der Körper zu viel dieses Stoffes auf, was beispielsweise zu Bluthochdruck führen kann. Da Lakritz aber praktisch kein Fett enthält, ist es zumindest gut für die Figur und schadet in Maßen auch nicht der Gesundheit.
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