Wintergrün in der Natur und Heilkunde
Die Pflanze ist vom Aussterben bedroht und nur noch ganz selten anzutreffen. Wintergrün gehört nicht zu den populären Heilpflanzen, bescheiden und schlicht wie das gesamte Erscheinungsbild erstreckt sich auch die Heilwirkung auf ein begrenztes Gebiet.
Wintergrün heißt mit botanischem Namen Pyrola, es gehört zu den verschiedenen Arten wintergrüner krautiger Pflanzen und zu der Pflanzenfamilie der Heidekrautgewächse.
Das doldige Wintergrün, welches mit lateinischem Namen Pyrola umbellata heißt, kennt man volkstümlich auch unter den Namen
- Doldiges Winterlieb
- Gichtkraut
- Harnkraut
- Walddolde und
- Winterlieb.
Merkmale
Die ausdauernde und kleinwüchsige Pflanze bildet mit ihren Laubblättern eine Rosette in Bodennähe, diese bleibt, wie der Name schon vermuten lässt, auch im Winter. Die Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 20 Zentimetern und ist ein Halbstrauch.
Die eher dünne Wurzel kriecht weit und verzweigt sich stark. Die dunkelgrünen, ledrigen und glänzenden Blätter sind am Rand sehr scharf gesägt. Am Ende des Stängels sitzen in lockeren Doldentrauben die rosafarbenen nickenden Blüten.
Der grüne Griffel ist verdickt und fällt deutlich ins Auge. Wintergrün blüht von Ende Juni bis Anfang August.
Standorte
Das Doldige Winterlieb gehört zu den seltenen Pflanzen und gilt in Deutschland als "besonders geschützt"; in einigen Bundesländern, aber auch europaweit wird es als "stark gefährdet" eingestuft.
Wintergrün wächst hauptsächlich
- in Wäldern;
es bevorzugt einen
- schattigen Standort und
- feuchten, nährstoffarmen, aber basenreichen und humosen Boden.
Oft ist es in Gruppen anzutreffen. Wintergrün ist eher auf der nördlichen Erdhalbkugel in
- Europa
- Nordamerika und
- Asien
beheimatet.
Medizinische Verwendung
Zur medizinischen Verwendung kommt das Kraut von Pyrola umbellata.
Wirkung und Anwendungsgebiete
Wintergrün wirkt
- harntreibend
und dementsprechend ist sein Einsatzgebiet bei
- Blasen- und Nierenleiden.
Es hilft zudem bei
- Verstopfung
- Ödeme
- Wassersucht
- Prostatabeschwerden und
- rheumatischen Beschwerden.
Äußerliche Anwendung findet es bei
- schlecht heilenden Wunden und
- Geschwüren.
Anwendungsart
In der Regel wird Wintergrün
- als Teezubereitung
eingenommen, welcher kurativ getrunken wird. Geschnittenes und getrocknetes Wintergrün ist im Fachhandel und in Apotheken erhältlich.
Passend zum Thema
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- Das neue Handbuch der Heilpflanzen: Botanik, Drogen, Wirkstoffe, Anwendungen, Kosmos, 2004, ISBN 3440093875
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- Handbuch der Klosterheilkunde: Neues Wissen über die Wirkung der Heilpflanzen. Vorbeugen, behandeln und heilen, Zabert Sandmann, 2008, ISBN 3898832260
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