Graubehaarte Zistrose (Cistus Incanus) - Merkmale, Pflege, Verwendung und Wirkung
Als Cistus incanus oder Graubehaarte Zistrose bezeichnet man eine Pflanzenart aus der Familie der Zistrosengewächse. Ihre Inhaltsstoffe kommen auch in Nahrungsergänzungsmitteln zur Anwendung. Sie kann sowohl im Freien als auch im Topf gepflanzt werden; dabei mag sie einen sonnigen Standort. Informieren Sie sich über die Wirkungsweise der Graubehaarten Zistrose und holen Sie sich Tipps zur Pflege.
Bei der Graubehaarten Zistrose (Cistus incanus) handelt es sich um eine altbewährte Heilpflanze. Sie zählt zur Familie der Zistrosengewächse (Cistaceae).
Merkmale und Vorkommen
Die Graubehaarte Zistrose kann Wuchshöhen zwischen 30 und 100 Zentimetern erreichen. Die grünen, gestielten Laubblätter der Pflanze haben eine Länge von 3-15 Millimetern.
Ihr Rand ist entweder glatt oder gewellt. Die Blüten weisen eine rosarote Färbung auf und erreichen einen Durchmesser von 4-6 Zentimetern. Die Blütezeit der Graubehaarten Zistrose verläuft von April bis Juni.
Ihren Ursprung hat die Cistus incanus in Griechenland. Mit Ausnahme der iberischen Halbinsel findet man sie fast im gesamten Mittelmeerraum. Sie gedeiht bevorzugt an sonnigen Plätzen.
Tipps zur Pflege
Wer die Graubehaarte Zistrose im Garten anbauen möchte, kann dies im Freien, aber auch im Topf tun. Die Pflanze mag einen sonnigen Platz.
Wird sie als Topfpflanze gehalten, muss man sie regelmäßig gießen; ein Austrocknen sollte man vermeiden. Jedoch gilt es hier, im maßvollen Umfang zu wässern.
Erst, wenn die oberste Schicht abgetrocknet ist, gießt man. Auf Staunässe ist unbedingt zu verzichten; darauf reagiert die Zistrose sehr empfindlich.
Von Frühling bis Ende Juli sollte die Pflanze nur gelegentlich, als Gartenpflanze überhaupt nicht gedüngt werden. Was den Boden angeht, wird ein nährstoffarmes Substrat bevorzugt.
Als beste Pflanzzeit für die Gartenhaltung bietet sich der Frühling an. Die Graubehaarte Zistrose ist nur mäßig winterfest: kurzzeitig hält sie Temperaturen bis - 15 Grad Celsius aus. Generell wird ein Winterschutz in Form von trockenem Laub oder einer Luftpolsterfolie empfohlen.
Kübelpflanzen sollten während der Winterzeit bei etwa 10 Grad gehalten und weniger gegossen werden. Der Standort sollte möglichst kühl sein. Auf eine Düngung ist während der Ruhephase in der kalten Jahreszeit zu verzichten.
Graubehaarte Zistrose als Heilpflanze
Verwendung als Heilpflanze findet die Graubehaarte Zistrose bereits seit dem 4. Jahrhundert vor Christus. So gehört sie zu den ältesten bekannten Heilpflanzen und wurde in früheren Zeiten vor allem im Mittelmeerraum, Nordafrika und dem Nahen Osten geschätzt. Die Inhaltsstoffe der Pflanze lassen sich auch als Tee genießen.
Anwendungsgebiete
Als Heilmittel kommt Cistus incanus traditionell bei
zur Anwendung. So wird sie von der griechischen Klostermedizin schon seit langer Zeit als Allzweckmittel für die unterschiedlichsten Beschwerden angesehen.
Verarbeitung
Als Heilmittel verwendet werden nur die geschnittenen Blätter der Pflanze, die man der Weiterverarbeitung unterzieht. Für diesen Vorgang sammelt man die Pflanzen von Hand und trocknet sie anschließend. Nach dem Reinigen und Schneiden der Blätter erfolgt ihre Weiterverarbeitung in einen flüssigen Sud.
Durchgeführt wird der Verarbeitungsprozess von namhaften Extrakterzeugern. Nach dem Trocknen füllt man den Pflanzenextrakt schließlich in Kapseln, die dann in den Handel gelangen.
Inhaltsstoffe und Wirkung
In den Blättern der Graubehaarten Zistrose befinden sich Polyphenole in hoher Anzahl. Diese haben die Eigenschaft, Viren zu inaktivieren.
Dazu blockieren sie die H- und N-Antennen, die das Andocken der Krankheitserreger an die Körperzellen ermöglichen. Auf diese Weise wird die unkontrollierte Vermehrung der Viren im Körper gestoppt. Dadurch lassen sich wiederum Infektionen schneller beseitigen.
Darüber hinaus verfügt Cistus incanus über eine antioxidative Wirkung. Das heißt, dass der Extrakt der Pflanze so genannte freie Radikale, die sich schädlich auf den Organismus auswirken, abwehrt und neutralisiert, womit zellschädigenden Oxidationsprozessen entgegengewirkt wird.
Beim Cistus incanus Extrakt wurde zudem eine antikanzerogene Wirkung festgestellt. So hemmt er nach Studienerkenntnissen das Wachstum von Brustkrebszellen.
Der hohe Polyphenolgehalt der Graubehaarten Zistrose wirkt sich auch positiv auf Herz und Gefäße aus. So lässt sich bei regelmäßiger Einnahme der Cholesterinhaushalt verbessern. Außerdem wird Bluthochdruck und Gefäßverengung vorgebeugt.
Weitere positive Aspekte der Heilpflanze sind
- die Stärkung des Immunsystems
- die Verbesserung der Knochendichte
- die Verlangsamung der Hautalterung
- die Sanierung der Darmflora
- Zellstoffwechselschutz sowie
- Karies- und Parodontoseprophylaxe.
Ferner schreibt man der Cistus incanus eine entgiftende, schleimlösende und entzündungshemmende Wirkung zu. Therapiebegleitend kommt sie zudem bei Krebserkrankungen zur Anwendung.
Cistus incanus als Nahrungsergänzungsmittel
Die Inhaltsstoffe der Graubehaarten Zistrose werden auch als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Diese zählen jedoch nicht zu den Arzneimitteln und können keine Heilprozesse einleiten.
Nahrungsergänzungsmittel sind zumeist in Form von Kapseln erhältlich. Mitunter werden sie auch kombiniert mit Vitamin C und Zink angeboten, um das Immunsystem zu stärken. Besonders zu empfehlen ist die Einnahme von Cistus incanus Sportlern und Rauchern sowie Menschen, die Medikamente einnehmen oder unter Stress stehen, damit sie sich einen vorbeugenden Zellschutz aufbauen können.
Nebenwirkungen der Cistus incanus sind nicht bekannt, sodass sich Nahrungsergänzungsmittel mit ihrem Extrakt gefahrlos auch über längere Zeit einnehmen lassen. Neben der Einnahme von Kapseln gibt es aber noch weitere Darreichungsformen.
Dazu gehören Sud, Tee oder Salbe. Kapseln lassen sich allerdings am leichtesten einnehmen. Darüber hinaus ist der Polyphenolgehalt in ihnen größer als in einem Aufguss.