Die gelungene Hochzeitsrede - Merkmale und Tipps zum Verfassen einer Hochzeitsrede
Hochzeitsreden sind ein nie versiegender Quell der Erheiterung. Denn sehr häufig bieten sie viel unfreiwillige Komik. Manche Hochzeitsreden jedoch leben auch von der beabsichtigten Komik. Egal wie - eine Hochzeitsrede muss gut geplant und auch durchdacht sein. Informieren Sie sich über die Merkmale einer Hochzeitsrede und lesen Sie, wie eine solche Rede entworfen werden kann.
Wer hält eine Hochzeitsrede?
Traditionell werden Hochzeitsreden vom Brautvater oder auch vom Vater des Bräutigams gehalten. Doch auch Freunde und Verwandte oder die Trauzeugen können eine Hochzeitsrede halten. Sind die einzelnen Beiträge dabei nicht zu ausufernd und zu lang, wird das Publikum den unterschiedlichen Rednern gerne zuhören.
Die übliche Ansprache, die der Bräutigam vor dem Festmahl hält, zählt nicht zu den offiziellen Hochzeitsreden. Hier übernimmt er die Rolle des Moderators, der seine Gäste - auch im Namen der Braut - offiziell begrüßt und ihnen für ihr Erscheinen, die Glückwünsche und die Geschenke dankt. Manchmal werden die Gäste in diesem Rahmen auch vorgestellt.
Die Hochzeitsreden der Väter
Wenn Sie eine Hochzeitsrede planen, so sollten Sie als Braut- oder Bräutigamsvater auf die humorische Komponente verzichten. Halten Sie Ihre Rede in einem würdevollen Ton und legen Sie viel Wert auf einen Ausblick in die Zukunft und darauf, das Paar und seine Zusammengehörigkeit zu beschreiben und zu loben. Damit liegen Sie immer richtig und erfüllen auch die Erwartungen, die man in Ihre Rede setzt.
Die Hochzeitsreden von Freunden
Sind Sie dagegen ein Freund, Bekannter oder Trauzeuge des Paares, so sollten Sie im Gegenzug auf den allzu würdevollen Part verzichten, und Ihre Rede auch erst dann anstimmen, wenn die Brautväter die ihrige bereits gehalten haben. Es wäre sehr unziemlich, den Brautvätern mit einer vorgezogenen Rede die Show zu stehlen.
Die Hochzeitsreden von Freunden werden daher am besten nach dem offiziellen Festessen untergebracht. Sie können so gehalten werden, dass das Publikum auch etwas zum Lachen hat.
Merkmale einer guten Rede
Um ein gutes Thema für die Rede zu finden und auch zu halten, sollten Sie sich einen roten Faden zurecht legen, der die Orientierung Ihrer Rede vorgibt. Die Wahl einer Symbolik, mit der die Ehe verglichen wird, ist in diesem Fall immer sehr hilfreich.
Ordnen Sie Stationen im Leben von Braut und Bräutigam chronologisch, und führen Sie deren Leben an einem bestimmten Punkt zusammen. Wenn Sie sich vorher Stichworte zu Ihrer Rede notieren, dann wird es Ihnen sehr leicht fallen, diese in logischer Abfolge auszuformulieren.
Vermeiden Sie allzu grobe Pointen, und lassen Sie mögliche kleine Spitzen eher andeutungsweise einfließen. Sparen Sie nicht mit Lob und guten Wünschen.
Vorbereitung: Ein Thema finden
Entscheidend ist, dass die Rede nich zu lang ausfällt. Um sich an diesen Punkt zu begeben, ist es zunächst jedoch erstmal wichtig, ein passendes Thema zu finden. Hierfür sind Notizen zu empfehlen: was möchte man in der Rede alles ansprechen? Möglich sind zum Beispiel
- die Geschichte darüber, wie das Brautpaar sich kennen gelernt hat
- der Antrag
- Charaktereigenschaften
- Zukunftswünsche
- Danksagungen oder
- amüsante und/oder berührende Anekdoten aus dem Leben des Paares.
Stil
Des Weiteren zu überlegen ist der Stil der Rede. Möchte man einen Fließtext oder sich reimende Verse formulieren? Nicht jedem liegt das Reimen; andere hingegen tendieren dazu, sich im Fließtext zu verlieren und somit abzuschweifen.
Reimreden sind in der Regel kürzer und heben sich auf prägnante Weise vom Fließtext ab. Fließexte sind dafür mitunter leichter, weil man freier in der Formulierung ist; zudem lassen sich Zitate einfacher mit einbringen.
Struktur
Die Rede sollte in eine Einleitung, einen Hauptteil sowie einen Schlussteil gegliedert werden. Zudem sollte man auf möglichst kurze Sätze achten.
In der Enleitung gilt es, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken; ein frecher, vielleicht überraschender Anfang kann hier hilfreich sein, ebenso ein Mittel der Übertreibung sowie ein humoriges Zitat. Bereits in den ersten Sekunden werden die Zuhörer unbewusst entscheiden, ob sie dem Redner zuhören möchten, oder nicht - eine witzige Anekdote kann dabei hilfreich sein.
Im Hauptteil kann man sich rednerisch austoben und Themen wie bestimmte Vorlieben, Analysen der Charaktere oder besondere Momente einbringen. Mit kleinen, stillen Momenten erzeugt man dabei Spannung. Ein abwechslungsreicher Wortschatz sowie die Kombination von Nachdenklichem und Amüsantem sind empfehlenswerte Mittel.
Im Schlussteil sollten auf jeden Fall liebevolle Zukunftswünsche an das Paar gerichtet werden; ein kurzes Resümee passt hier ebenso gut hin. Ziel ist ein Applaus der Gäste, bevor man das Glas auf das Brautpaar erhebt.
Auftritt proben
Bevor Sie Ihre Rede jedoch endgültig halten, sollten Sie Ihren Auftritt mehrmals proben. Denn nicht alles, was Sie so schön zu Papier gebracht haben, lässt sich auch ohne Stolperer vorlesen oder vortragen. Eliminieren Sie kritische Wortkombinationen und üben Sie Ihren Text so lange, bis Sie ihn fast frei vortragen können.
Der Text sollte in gut lesbarer Schrift(größe) in Absätzen auf Karteikarten geschrieben werden. Wichtige Worte hebt man hervor.
Für den Fall, dass der Mund trocken wird und man sich räuspern muss, sollte ein Glas Wasser bereitstehen. Am besten übt man vor dem Spiegel.
Das Reden sollte laut, deutlich und bewusst langsam erfolgen. Beim Vortragen sollte man sein Spiegelbild kontrollieren und auf seine Körpersprache achten: Mimik und Gesten sorgen für mehr Lebendigkeit. Auch der Blickkontakt zu den Gästen - schließlich soll man die Rede nicht einfach nur ablesen - sollte geübt werden; dafür lässt man seinen Blick von links außen über die Mitte bis nach rechts außen schweifen.
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