Tipps für die richtige Wahl der Trauzeugen und deren Aufgaben bei der Hochzeit

Auch wenn die Anwesenheit von Trauzeugen seit dem Jahr 1998 für eine standesamtliche Trauung nicht mehr erforderlich ist, hat sich der Brauch, einen Vertrauten an der Seite zu haben, der mit einem während der Hochzeitsvorbereitungen durch dick und dünn geht, etabliert. Wer katholisch heiraten möchte, benötigt ohnehin Trauzeugen - bei der protestantischen Trauung sind sie nicht notwendig, aber dennoch gern gesehen. Informieren Sie sich über die Aufgaben der Trauzeugen bei einer Hochzeit und lesen Sie, was bei der Wahl beachtet werden sollte.

Maria Perez
Von Maria Perez

Bei einem Trauzeugen handelt es sich um eine Person, die bei der Trauung zweier Menschen anwesend ist und diese durch seine Unterschrift bezeugt. Unterschrieben wird im Ehebuch sowie auf der Heiratsurkunde.

Zu den Trauzeugen besteht eine wichtige Vertrauensbindung, weshalb die Wahl auch zumeist auf ein Geschwisterkind oder den engsten Freund fällt. So beispielsweise ist die Kombination Schwester der Braut und bester Freund des Bräutigams möglich.

Konfessionszugehörigkeit und Geschlecht

Wer eine katholische Trauung wünscht, sollte darauf achten, dass auch die Trauzeugen der katholischen Konfession angehören - andernfalls sollte man vorher mit dem Geistlichen sprechen, ob dies ein Ausschlusskriterium darstellt. Ist einem der Trauzeuge lieb, kann man notfalls in einer anderen Kirche heiraten, denn die Konfessionszugehörigkeit wird von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich gehandhabt.

In der Regel wählt man gleichgeschlechtliche Trauzeugen, also die Braut eine Frau und der Bräutigam einen Mann. So kann die Trauzeugin auch an der Anprobe des Brautkleides teilnehmen, welches traditionellerweise kein Mann vor der Trauung zu Gesicht bekommen sollte - mit Ausnahme des Schneiders.

Organisatorische Aufgaben

Die Hauptaufgaben der Trauzeugen bestehen aber weniger in ihrer formellen Anwesenheit bei der Trauung und Unterschrift auf der Heiratsurkunde; vielmehr kommen ihnen im Vorfeld wesentliche organisatorische Aufgaben zu. Sie sollten deshalb nicht nur organisationsstark, sondern auch stressresistent sein.

Vom Jungesellenabschied zum Shoppingbegleiter

Vor allem organisieren sie all das, was das Brautpaar überraschen soll und demzufolge nicht von diesem selbst organisiert werden kann, wie etwa den Junggesellinnen- bzw. Junggesellenabschied. Darüber hinaus helfen die Trauzeugen bei den Hochzeitsvorbereitungen und stehen als eine Art moralische und psychologische SOS-Anlaufstelle zur Verfügung, beispielsweise in dem Falle, dass das Brautpaar von plötzlichen Zweifeln heimgesucht wird.

Auch zur Begleitung beim Unterwäschekauf sollte die Trauzeugin geeignet sein. Bei der Trauung selbst schlägt die große Stunde des männlichen Trauzeugen, denn dieser verwahrt in der Regel die Eheringe, bis das Brautpaar sie sich gegenseitig ansteckt. Auch sorgen die Trauzeugen für den reibungslosen Ablauf der Feierlichkeiten, weisen Besuchern den Weg und so fort.

Die Trauzeugin hilft der Braut meist beim anziehen und unterstützt sie moralisch
Die Trauzeugin hilft der Braut meist beim anziehen und unterstützt sie moralisch

Entertainer und Vertraute

Sie

  • haben zumeist die Spiele ausgesucht und vorbereitet, die auf der Hochzeit gespielt werden
  • halten die Glückwunschrede und
  • leisten, etwa mit einem satirischen Diavortrag oder der Herausgabe einer Hochzeitszeitung, einen wesentlichen Beitrag zur Unterhaltung des Brautpaares und der Gäste.
Der Trauzeuge verwahrt meist die Trauringe bis zum Tausch
Der Trauzeuge verwahrt meist die Trauringe bis zum Tausch

Bei der Hochzeitsrede ist es besonders schön, wenn sich die beiden Trauzeugen zusammentun und gemeinsam an ein paar besonders romantischen Worten feilen, welche dem Brautpaar noch lange in Erinnerung bleiben. Zudem sorgen die Trauzeugen in der Regel für weitere Erinnerungen, zum Beispiel, indem sie ein Gästebuch anlegen, in welches sich die anwensenden Gäste eintragen können.

Trauzeugen sollten dem Brautpaar auch nach der Hochzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Braut und Bräutigam jeweils die Person benennen, mit der sie schon eine jahrelange Vertrauensbasis verbindet und bei der es absehbar ist, dass sich dies auch zukünftig nicht ändert.

Geschwister sind aus diesem Grunde meist eine gute Wahl. Wer allerdings das Gefühl hat, einen bestimmten, nicht verwandten Menschen in der wichtigen Zeit der Hochzeitsvorbereitungen um sich haben zu wollen, sollte diesem Gefühl vertrauen.