Brauch und Symbolik des Verlobungsrings und Tipps zum Kauf

Wenn Mann oder Frau seiner/seinem Liebsten einen offiziellen Heiratsantrag machen möchte, gehört natürlich der perfekte Verlobungsring dazu. Verlobungsringe werden als Zeichen der Liebe und Verbundenheit getragen und symbolisieren das Eheversprechen. In welcher Form dieser alte Brauch heute umgesetzt wird, bleibt den individuellen Vorlieben des jeweiligen Paares überlassen. Beim Kauf gibt es einige Dinge zu beachten, damit der Ring auch ein perfekter Ring für den bevorstehenden Heiratsantrag wird. Informieren Sie sich über den Brauch sowie die Symbolik des Verlobungsrings und holen Sie sich Tipps zum Kauf.

Von Claudia Haut

Um jemandem das Versprechen zu geben, die Ehe mit dieser Person einzugehen, übergibt man ihm/ihr den Verlobungsring. Traditionell ist dieser Ring aus Gold, Silber oder Platin; es werden aber auch die Materialien Titan, Edelstahl sowie Wolframcarbid verarbeitet.

Brauch und Symbolik des Verlobungsrings

Ringe als Symbol der Zusammengehörigkeit eines Paares gab es bereits im alten Ägypten. Auch die Vorstellung, dass der Ring bricht, sollte die Treue gebrochen werden, lässt sich bis zu diesem Ursprung zurückverfolgen.

Papst Stephan I. gilt als Erfinder des Verlobungsrings; er glaubte an die Unauflöslichkeit einer Ehe. Der Ring sollte somit die gegenseitige Treue des Paars symbolisieren.

Im antiken Griechenland gab es den Betrothal-Ring, der als Zeichen der Zuneigung vor der Hochzeit verschenkt wurde. Die Römer sahen den Verlobungsring etwas weniger romantisch als eine Art Quittung für den Erhalt der Mitgift einer Braut.

Zum ersten Mal wurde ein Verlobungsring im Jahr 1477 überreicht. Erzherzog Maximilian I. von Habsburg ging dabei in die Verlobung mit Maria von Burgund ein.

Der Ring als traditionelles Zeichen der Verlobung
Der Ring als traditionelles Zeichen der Verlobung

Der Verlobungsring als Symbol der Liebe

Ein Ring hat weder Anfang noch Ende und gilt so als Symbol ewiger, niemals endender Liebe und Treue in einer Ehe. Traditionsgemäß wird der Verlobungsring am linken Ringfinger getragen. Zurückführen lässt sich das auf die antike Vorstellung, dass von hier aus eine Vene, die so genannte vena amoris, direkt zum Herzen als Sitz der Gefühle für den Partner führt.

Verlobungs- und Ehering

In der Vergangenheit war es üblich, dass der Bräutigam die Ringe kauft, heute brechen jedoch die meisten Paare mit dieser Tradition, sodass die Ringe gemeinsam ausgesucht und bezahlt werden können. Die Verlobungsringe werden als Zeichen der Verbundenheit und als Symbol des Eheversprechens von der Verlobung an von beiden Partnern getragen.

Im deutschen Sprachraum wechseln die Ringe mit der Hochzeit vom linken an den rechten Ringfinger; der Ehering ist also derselbe wie der Verlobungsring. Meist werden der Name des Partners und das Datum der Hochzeit innen in den Ring eingraviert.

Der Diamantring zur Verlobung

Der Diamantring als edler Zeuge der Verlobung
Der Diamantring als edler Zeuge der Verlobung

Dass viele Frauen einen schmalen Ring mit einem einzelnen, rund geschliffenen Diamanten als Verlobungsring schlechthin ansehen, mag am Einfluss der amerikanischen Kultur liegen, in der diese Art Ring tatsächlich sehr häufig mit dem Heiratsantrag verschenkt wird. Fans des Diamantrings können sich allerdings auch auf Maximilian I. von Habsburg berufen, der 1477 einen Diamantsolitär an seine spätere Frau Maria von Burgund verschenkte und so als Vater dieser Tradition gelten darf.

Weiterhin ist der Diamant der härteste unter den Edelsteinen und kann deshalb als Symbol für Beständigkeit und unverbrüchliche Liebe angesehen werden. Ein solcher Verlobungsring wird nur von der Braut getragen und dient in der Regel nach der Hochzeit nicht als Ehering, der ja meist für beide Partner derselbe sein soll. Viele Frauen tragen ihn nach der Hochzeit vor ihrem Ehering an der rechten Hand oder auch an einer Kette um den Hals, wenn er nicht gänzlich im Schmuckkästchen verschwinden soll.

Arten

Es gibt verschiedene Arten und Stile, sodass für jeden Typ der passende Verlobungsring zu finden sein sollte. Zeitlos schön und mit der beliebteste Ring ist ein Modell mit einem Solitärdiamanten. Mit dieser Wahl kann man(n) eigentlich nichts schief machen, spricht der Ring doch für klassische Eleganz.

Modern und raffiniert kommt ein Spannring daher: der Brillant ist so auf diesem aufgesetzt, als würde er schweben, da die Fassung fehlt. Wer sich nicht wirklich entscheiden kann, ob er lieber ein Solitär oder ein Memoire-Modell, also eines mit vielen kleineren Steinchen wählen möchte, findet Ringe, die beide Seiten enthalten - der einzelne Diamant sitzt wie beim klassischen Solitärmodell mittig, während der Rand mit den kleinen Steinchen besetzt ist.

Im Princess Style wartet ein Modell auf, welches noch ein wenig pompöser ist. Hier ist der Rand des Rings deutlich breiter, sodass der Solitärdiamant in der Mitte noch von deutlich mehr Diamanten umrundet werden kann.

Der Memoire- oder Bandring zählt zu den moderneren Ringarten, gleichzeitig ist er in seiner Optik aber auch klassisch und nicht zu aufdringlich. Bei diesem Ring sind Stein an Stein aneinandergereiht.

Wer auf Vintage-Accessoires steht, findet auch in diesem Bereich den passenden Ring. Diesbezüglich beliebt ist beispielsweise ein Solitär, welcher aus einem rechteckigen Smaragd besteht. Wem der klassische Solitär-Ring zu kostspielig ist, findet auch eine Variante mit kleinerem, eingesetzten Diamant, welcher wiederum aus mehreren kleinen Steinchen besteht.

Tipps zum Kauf eines Verlobungsrings

Natürlich kann heutzutage auch die Frau dem Mann die allesentscheidende Frage stellen, die unbedingt mit "Ja" beantwortet werden soll. Doch die meisten Frauen sind diesbezüglich altmodisch und überlassen den Heiratsantrag gerne ihrem Partner.

Wenn dieser für sich die Frage nach dem "Wie mache ich den Heiratsantrag?" beantwortet hat, geht die Suche nach dem perfekten Verlobungsring los. Viele entscheiden sich mittlerweile dazu, einen Ring im Internet zu bestellen.

Dies ist natürlich möglich und vermutlich hat man so auch ein größeres Angebot zur Auswahl. Allerdings kann gerade dies auch für Überforderung sorgen; außerdem ist es immer lohnenswert, einen fachkundigen Berater zur Seite zu haben. Und wenn man den Gang zum Juwelier antritt, ist auch immer deutlich mehr Spannung dabei - ein Gefühl, das man sich nicht nehmen lassen sollte.

Kauf vom Verlobungsring

Der Verlobungsring - damit der Heiratsantrag ein voller Erfolg wird.

  • Silhouette eines Pärchens am Strand im Sonnenuntergang, er macht ihr einen Heiratsantrag

    © Antonioguillem - www.fotolia.de

  • Mann im Anzug versteckt ein rotes Schmuckkästchen hinter dem Rücken vor seiner Partnerin

    © Syda Productions - www.fotolia.de

  • Junges Paar in einer Fußgängerzone, er kniet vor ihr nieder und hält ihr einen Verlobungsring hin

    © Antonioguillem - www.fotolia.de

  • Mann streift einer blonden Frau einen Diamantring über den Finger

    © Syda Productions - www.fotolia.de

Preis und Material

Im Handel und im Internet gibt es unzählige unterschiedlichste Ringe, die sich als Verlobungsringe eignen. Zum einen sollte man nun entscheiden, wie viel Geld man ausgeben möchte.

Je nach Preisspanne kann man dann überlegen, aus welchem Material der Ring sein soll:

  • Mag die Partnerin gerne Goldschmuck oder doch lieber Silber?
  • Trägt sie schlichten Schmuck oder auffällige und große Schmuckstücke?

Im Zweifel hilft ein Blick in das Schmuckkästchen der Partnerin - heimlich natürlich. Und wenn mann sich dann immer noch nicht sicher ist, wie der perfekte Verlobungsring aussehen soll, kann die beste Freundin der Partnerin sicher weiterhelfen. Diese kennt den Geschmack meist ganz genau und ist zudem so verschwiegen, dass sie sich nicht verplappern wird und der Heiratsantrag eine Überraschung bleibt.

Den richtigen Verlobungsring zu finden ist ein spannendes Unterfangen
Den richtigen Verlobungsring zu finden ist ein spannendes Unterfangen

Aussehen

Wenn grundsätzlich klar ist, aus welchem Material der Verlobungsring sein soll und wie viel er kosten darf, muss dann "nur" noch die Entscheidung getroffen werden, wie genau der Ring aussehen soll:

  • breit oder schmal
  • auffällig oder schlicht
  • mit oder ohne Stein(e)

Gerade für die Steine kann man nochmals viel Geld ausgeben, wenn man dies möchte. Wer sich diesbezüglich nicht sicher ist und auch im Schmuckkästchen seiner Liebsten keine eindeutigen Anzeichen findet, kann sich auch einmal bei der besten Freundin oder Mutter umhören. Nicht selten hat man das Thema hier schon längst besprochen und somit wissen die beiden bereits, was für eine Art von Ring die angehende Verlobte sich wünscht.

Kriterien eines qualitativ hochwertigen Diamantrings

Ist klar, dass es ein Diamantring werden soll, sollte man auf bestimmte Merkmale achten. Dazu zählen

  • Schliff
  • Farbe
  • Reinheit und
  • Karat.
Die Qualität eines Diamanten wird anhand von Schliff, Reinheit, Farbe und Karat beurteilt
Die Qualität eines Diamanten wird anhand von Schliff, Reinheit, Farbe und Karat beurteilt

Je nach Art von Schliff funkelt der Diamant auf unterschiedliche Art und Weise. Auf dem ersten Platz steht dabei der Brillantschilff. Weitere Arten sind:

  • Radiant
  • Princess
  • Marquise
  • Tropfen
  • Cushion
  • Smaragd
  • Quadratschliff
  • Asscher
  • Herzschliff

Um die richtige Wahl zu treffen, sollte man sich vom Juwelier Idealscope-Bilder zeigen lassen.

Das Gewicht bzw. die Diamantgröße wird mit Karat angegeben. Je höher dieser Wert ist, desto größer und kostspieliger ist der Stein. Was die Farbe angeht, so entscheiden sich die meisten Menschen für einen farblosen Stein.

Die Angabe der Grade wird in Buchstaben angegeben. Als gute Qualität werden Ringe mit den Buchstaben F bis H angesehen. Ein Modell mit einem Farbgrad unter H sollte vermieden werden, da sie einen sichtbaren Gelbstich aufweisen.

Bei der Reinheit geht es darum, einen Diamanten ohne Fehler zu wählen. Denn hat er diese - dabei handelt es sich um kleinste Verunreinigungen - dann wird er nicht so schön funkeln. Man sollte hierbei wissen, dass man Diamanten ohne jegliche Fehler kaum finden wird.

Den Ring gemeinsam aussuchen

Sicher ist es schön und besonders romantisch, wenn man seine Liebste mit dem Antrag total überrascht und ihr gleichzeitig mit einem passenden Ring eine riesige Freude machen kann. Allerdings ist man sich in vielen Fällen letztendlich doch nicht sicher, ob es wirklich der Ring ist, den sie haben will.

Für die Angebetete wird das Gefühl, verlobt zu sein, erst dann richtig schön, wenn sie einen Ring tragen kann, der ihr zu 100 Prozent gefällt und auch passt. Die Enttäuschung wäre groß, würde sie ihrem Partner sagen, dass sie ihn zwar heiraten möchte, der Ring aber alles andere als zu ihrem Stil passt.

Man sollte also auch in Betracht ziehen, den Ring zusammen auszusuchen. Der Antrag kann auch ohne Ring und/oder mit einem Platzhalter unvergesslich werden. Geht man unmittelbar danach oder am nächsten Morgen zum Schmuckgeschäft, in dem sie sich einen Ring aussuchen darf, hält die Spannung der Verlobung sogar noch ein bisschen länger an.

Um den Geschmack der Zukünftigen zu treffen kann es sich lohnen Hilfe von deren besten Freundin anzunehmen
Um den Geschmack der Zukünftigen zu treffen kann es sich lohnen Hilfe von deren besten Freundin anzunehmen

Richtige Ringgröße

Bevor man aber den Verlobungsring kaufen kann, braucht der Juwelier die genaue Ringgröße der Partnerin bzw. des Partners. Dazu nimmt man am besten heimlich einen Ring mit zum Juwelier, der bisher regelmäßig getragen wurde. So kann der Juwelier die richtige Ringgröße ermitteln. Der Verlobungsring soll natürlich passen, damit der Heiratsantrag auch perfekt werden kann.

Gravur

Zu guter Letzt kann man noch Namen und Datum des Verlobungstages eingravieren lassen. Doch Vorsicht: Wird das konkrete Datum eingraviert, dann darf der Heiratsantrag nicht verschoben werden!