Spenden - Arten wie Geldspenden, Sachspenden oder Zeitspenden und deren Vor- und Nachteile
Spenden gilt hierzulande als beliebte Möglichkeit, Hilfsbedürftigen zu helfen. Leider werden beim Spenden häufig Fehler gemacht, welche dafür sorgen, dass der Spendenbeitrag nicht optimal eingesetzt werden kann. Wissen Sie, was man beachten sollte, damit sichergestellt ist, dass die Spenden auch wirklich richtig ankommen? Und haben Sie eine Ahnung, wann Sachspenden sinnvoller sind, als Geldspenden? Wir verraten es Ihnen.
Bei einer Spende handelt es sich um eine freiwillige Zuwendung zu einem bestimmten Zweck, welcher
- gemeinnütziger
- religiöser
- kultureller
- wissenschaftlicher
- wirtschaftlicher oder
- politischer
Natur sein kann. Dabei kann es sich um Geld, aber auch um Sachleistungen und ebenso um eine Zeitspende, bei der man eine bestimmte Arbeit leistet, dabei jedoch auf Arbeitsentgelt verzichtet. Zu den möglichen Empfängern einer Spende können
- Hilfsorganisationen
- gemeinnützige Vereine
- Religionsgemeinschaften
- Stiftungen oder
- politische Parteien
zählen.
Spendenarten - Welche Spenden helfen am meisten?
Mit Spenden kann man vielerlei Projekte unterstützen und die Welt ein kleines Stück besser machen. Jedoch steht man beim Spenden stets vor der Entscheidung, ob man denn eine Geld- oder Sachspende tätigen will.
Bei einer Geldspende kann man unterscheiden in reine Geldspende in Form einer Überweisung oder Barzahlung sowie in Aufwands- bzw. Rückspende, bei welcher auf eine Vergütung verzichtet wird. Sachspenden können wiederum aus dem privaten oder betrieblichen Vermögen stammen.
Bei der Geldspende oder auch Vermögensspende sind folgende Gegenstände möglich:
- Geld
- Rechte mit Geldwert
- Wertpapiere
- Zinslose Darlehen
- Verzicht auf Honorar zugunsten des Sammlers (z.B. Rechtsanwalt, Notar)
- Wechselgeld- und Münzspenden (z.B. von Hotels, Flughäfen)
Bezüglich der Dauer kann es sich um eine Einmalspende, Dauerspende oder Patenschaft in Form einer Leibrentenzahlung handeln.
Sachspenden werden auch als Naturalspenden bezeichnet. Hierzu zählen zum Beispiel
- Kleidung
- Spielzeug
- Bücher
- Fahrräder
- Sportausrüstung
- Medikamente oder
- Möbel.
Sie lassen sich einmalig doer wiederkehrend spenden. Bei der Zeitspende kann es sich um
- Sozialarbeit
- Arbeit in Altenheimen
- humanitäre Auslandshilfe
- heilpädagogische/medizinische Tätigkeit
- Arbeit im Hilfswerk oder
- einen Fahrdienst
handeln. Des Weiteren gibt es Spenden mit Gegenleistungen, zum Beispiel der Kauf einer Eintrittskarte, deren Preis als Spende genutzt wird. Letztlich sind noch gemischte Spenden zu nennen, bei der etwa Gegenleistung und Spendenanteil mit Überhöhung des letzteren üblich ist (Beispiel: Abzeichen) oder bei der sich Sammelorganisationen zu einer Vergünstigung für den Spender verpflichten.
Doch welche Spendenform hilft den Betroffenen oder dem Ziel des Projekts mehr, damit man sich sicher sein kann, eine Sache auch wirklich sinnvoll unterstützt zu haben?
Vorzüge von Geldspenden
Pauschal kann gesagt werden, dass Geldspenden die bessere Spendenform sind. Zum einen können Geldspenden weitaus flexibler eingesetzt werden. So können die Helfer vor Ort entscheiden, welche Waren oder Geräte am dringendsten benötigt werden.
Bei einer Sachspende ist hingegen vielleicht der Erhalt der Ware gesichert. Allerdings können die Projektleiter dann nicht mehr flexibel auf die tatsächlichen Bedürfnisse eingehen.
Darüber hinaus sind Geldspenden auch aus zeitlicher Sicht viel flexibler einsetzbar. Schließlich verursachen diese keine Lagerkosten wie Sachspenden, sondern nützen der Hilfsorganisation sogar noch in Form von Zinsen.
Zu einer Ausgabe der Geldspende muss es zudem erst dann kommen, wenn es wirklich eine akute Notsituation oder ein ausgearbeitetes Projekt gibt, welches tatsächlich vom Spendengeld maximal profitiert. Des Weiteren verursachen Geldspenden keine Transportkosten. Insbesondere bei schwereren Gütern stellt sich bei Sachspenden häufig die Frage, inwiefern deren Transportkosten überhaupt den Nutzwert in der Zielregion rechtfertigen.
Daneben führt die Alternative - eine Geldspende mit anschließendem Kauf der Waren in der Zielregion - auch noch zu einer Unterstützung und damit Stabilisierung der Wirtschaft des jeweiligen Landes, was auch im Interesse des Spenders liegen dürfte.
Wann Sachspenden sinnvoll sind
Trotz all dieser Vorzüge von Geldspenden gibt es auch eine Voraussetzung, wann Sachspenden ebenso in Erwägung gezogen werden können bzw. eine sinnvolle Alternative darstellen. Dies wäre bei lokalen Spendenprojekten der Fall, wo die gespendeten Sachgüter Bedürftigen in Deutschland zugutekommen.
Darüber hinaus können Sachspenden Sinn machen, wenn es sich bei den zu spendenden Gütern um Gegenstände handelt, welche anderweitig ohnehin nur weggeworfen würden. Dies wäre beispielsweise bei Altkleidersammlungen der Fall. Bevor man demnach seine alten Kleidungsstücke in den Müll gibt, können diese gespendet werden und so noch Menschen helfen.
Vor- und Nachteile einer Zeitspende
Schaut man sich die Zeitspende etwas genauer an, so lassen sich folgende Vorteile erkennen:
- Persönlicher Kontakt zum Spendenempfänger
- Persönliche Einbindung in den Prozess der Spende
- Die Möglichkeit, seine Erfahrungen und Kenntnisse mit einzubringen
- Der sichtbare Nutzen für den Empfänger der Spende
Doch ebenso gibt es Nachteile; so ist diese Spendenform deutlich aufwendiger und zudem ist der Bereich, in dem die Spende möglich ist, deutlich eingeschränkt.
Fazit
Insgesamt sind Geldspenden die allgemein sinnvollere Spendenvariante. Dies liegt allein schon an der Tatsache, dass diese absolut flexibel eingesetzt werden können und keine weiteren Kosten verursachen.
Um welche Form es sich auch handelt - wie kann man sichergehen, dass diese auch wirklich da ankommen, wo man sie benötigt?
So kommen Spenden richtig an
Zunächst einmal sollte natürlich überprüft werden, ob es sich tatsächlich um eine seriöse Spendenorganisation handelt. Aus diesem Grund sollte am ehesten bei großen Organisationen gespendet werden, bei welchen sichergestellt ist, dass nur ein geringer Anteil der Spendengelder an die Betreiber der Organisation selbst fließt.
Besonders aufpassen sollte man hingegen bei Vereinen, welche übermäßig mit dem Elend der Betroffenen oder stark aufdringlich werben. Hier handelt es sich dann oft um Betrüger oder zumindest um Institutionen, bei welchen nur ein geringer Anteil der Spenden für den eigentlichen Spendenzweck eingesetzt werden.
Großspenden sind sinnvoller
Des Weiteren ist es stets sinnvoller, eine Großspende zu tätigen, als regelmäßig kleinere Beträge zu spenden. Schließlich zieht jede Spende auch Verwaltungskosten nach sich, welche im Falle häufiger Spenden bei unterschiedlichen Organisationen nennenswerte Beträge ausmachen können. Durch eine Großspende stellt man hingegen sicher, dass ein hoher Anteil der Spende richtig ankommt.
Patenschaften eingehen?
Darüber hinaus sollte auch von Patenschaften Abstand genommen werden. Eine solche Patenschaft mag zwar motivieren und befriedigend wirken, da man genau sieht, für welchen guten Zweck das eigene Geld eingesetzt wird. Um aber allein schon die regelmäßige Kontaktaufnahme zu ermöglichen und überhaupt herzustellen, muss die Hilfsorganisationen wieder Geld aufbringen, was anderweitig besser eingesetzt werden könnte.
Altkleidersammlungen nur an seriöse Organisationen geben
Viele hilfsbereite Menschen nehmen zudem an Altkleidersammlungen teil. Eben solche Unternehmungen sind aber auch zweischneidig zu sehen. Zwar mag es tatsächlich so sein, dass die Hilfsorganisation zahlreiche Kleidungsstücke in Krisenregionen bringt, um dort die Menschen mit dem Nötigsten auszustatten.
Allerdings gibt es auch Fälle, wo Teile der Altkleider einfach direkt hierzulande oder in der Dritten Welt verkauft werden. In einem solchen Fall verliert nicht nur der Spendenwert seine Wirkung, sondern es können auch ausländische Märkte negativ beeinträchtigt werden. Altkleider sollten deshalb nur an große und seriöse Organisationen abgegeben werden.
Spenden mit Zweckverbindung: besser nicht
Letztlich sollte man noch davon Abstand nehmen, Spenden mit einer Zweckbindung zu tätigen. Zwar weiß man dann genau, wo und inwiefern die eigenen Spendengelder zum Einsatz kommen. Allerdings nimmt man den Hilfsorganisationen so auch die Freiheit, das Geld flexibel an Stellen einzusetzen, welche vielleicht gerade viel dringender wären.
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