Mit Kindern Bilderbücher anschauen - Bedeutung, Wirkung und beliebte Themen
Bilderbücher prägen Kinder und sind ganz entscheidend an ihrer geistigen Entwicklung beteiligt.
Wirkung von Bilderbüchern
Fast jeder Mensch hat eine Kindheitserinnerung an sein liebstes Kinderbuch. Bilderbücher sind mehr als eine liebe Gewohnheit; für die meisten Kinder werden sie zu guten Freunden. Sie
- machen nicht nur Spaß,
- sondern fördern auch die Fähigkeiten Ihres Kindes.
Durch Bilderbücher werden Kinder schon auf das spätere Lesen vorbereitet.
Kindliche Fähigkeiten fordern und fördern
Die Bilderbücher sollten immer kind- und altersgemäß sein, um das Kind nicht zu überfordern. Inhaltlich anspruchsvolle Bilderbücher fordern und fördern die verschiedensten Fähigkeiten.
Die künstlerische und die sprachliche Qualität wirken auf das Kind ein. Beim gemeinsamen Lesen und Betrachten des Bilderbuches wird die Kommunikation zwischen den Betrachtern angeregt und ein Sozialverhalten geschult.
Bilderbücher schulen die sprachliche Entwicklung des kleinen Kindes und fördern die Vorstellungskraft. Sie erzählen in Bildern eine Geschichte, die auch das kleine Kind, wenn es noch nicht lesen kann, verfolgen kann.
Vertrauen und Gemeinsamkeit
Gemeinsam mit dem Kind ein Bilderbuch anzuschauen, ist ein lieb gewonnenes Ritual. Es schafft Vertrauen und Nähe und ist eine pädagogisch wertvolle Tätigkeit. Das Kind
- ist beschäftigt
- wird unterhalten
- erlebt die Gemeinsamkeit mit dem Erwachsenen
und
- seine Sinne werden angeregt.
Die Bilderbücher besitzen einen geringen Umfang, so dass das Kind nicht überfordert wird. Kinder mögen die Wiederholung und so wollen sie oft das gleiche Buch immer und immer wieder anschauen.
Durch Bilderbücher werden dem Kind in kindgemäßer Weise Informationen zugängig gemacht. Durch die vielen neuen Erfahrungen wird das Wissen entschieden erweitert:
Bei den Allerkleinsten wird durch das Hantieren mit dem Buch, wie das Umblättern, die Feinmotorik geschult.
Problemorientierte Bilderbücher wirken sich günstig auf die emotionale Entwicklung des Kindes aus.
Beim Zuhören wird der Sprachschatz erweitert und die Sprechfähigkeit geschult. Begriffe werden gebildet und vertieft.
Durch das wiederholende Lesen werden Kennen und Wiedererkennen gefördert.
Das aktive Zuhören schult die Aufmerksamkeit und schafft eine Bindung zwischen dem Vorleser und dem Kind.
Die Denk-, Sozial-, und Sprachentwicklung wird angeregt.
Schöner Moment für die Eltern
Auch für den Erwachsenen macht das Vorlesen Freude: Nie wieder erzielen Kinder so rasante Entwicklungsschritte wie in den ersten drei Lebensjahren. Dies zeigt sich auch im Bilderbuchanschauen und kann den Erwachsenen in Staunen versetzen.
Das Kleinkind beginnt
- zu entdecken
- sich zu konzentrieren und
- mit allen Sinnen zu empfinden;
dies dient der geistigen Entwicklung. Die ersten Worte werden gesprochen, die ersten Sätze gebildet, bis das Kind schließlich irgendwann eigenständig lesen kann und so erlebt auch der Erwachsenen bewegende Momente. Der Wissensdurst der Kleinen ist groß und die Bilderbücher begleiten bis zum eigenen Lesestart.
Fazit
Kinder werden durch das Miteinander früh gefördert und erleben eine altersgerechte Tätigkeit. Das Kind erfährt eine positive Aufmerksamkeit durch den Erwachsenen und dieser hat das Gefühl, dem Kind etwas zu geben.
Der pädagogische Aspekt ist also wesentlich und dient entwicklungspsychologisch dem Kind. Auch dem Erwachsenen werden diese schönen Momente mit dem Kind in Erinnerung bleiben.
Themenvielfalt erweitert den Horizont
Problemorientierte Bilderbücher greifen Themen wie Eifersucht bei Geschwisterkindern, Scheidung und ähnliches auf und bieten dem Kind eventuell Lösungsvorschläge, um mit einer bestimmten belastenden Situation besser umgehen lernen zu können.
Es gibt viele verschiedene Arten und Formen des Bilderbuches, dementsprechend unterschiedlich sind die Lernmöglichkeiten:
Phantastische Bilderbücher regen hauptsächlich die Phantasie an und fördern diese.
Sach- und Tierbücher erweitern den Horizont des Kindes und lassen es neues hinzulernen.
Bei allen Bilderbüchern wird die Neugierde des Kindes geweckt und sie kommen seinem Wissensdurst entgegen.
Beliebte Themen
Qualitativ gibt es große Unterschiede zwischen den Bilderbüchern und bestimmte Klassiker kommen nie aus der Mode und bleiben Dauerrenner. Interessant sind auch immer Themen wie:
- Feuerwehr
- Bauernhof
- Tierkinder im Zoo
Bücher, bei denen man raten muss, stellen für die Kleinen immer eine lustige Herausforderung dar. Da man als Elternteil die Vorlieben des Kindes am besten kennt, sollte man den Bilderbuchmarkt einmal in Ruhe zu durchstöbern. Es gibt wirklich viele schöne und anspruchsvolle Bilderbücher, mit denen man jedem Kind einen Gefallen tut.
Jedes Kind lernt anders und unterschiedlich, da muss man einfach verschiedene Angebote machen und meist findet man schnell heraus, welches Bilderbuch zum Lieblingsbuch erkoren wird.
Mit dem Kind Bilderbücher anschauen
Im Folgenden ein paar Tipps, wie das gemeinsame Anschauen eines Bilderbuchs mit Ihrem Kind zu einem besonders schönen Erlebnis wird.
Bilder gemeinsam betrachten
Bilderbücher enthalten gar keinen oder nur sehr wenig Text. Auch wenn Sie Bilderbücher mit Text besitzen, legen Sie den Fokus nicht auf das Vorlesen.
- Betrachten Sie die Bilder zusammen mit Ihren Kindern und lassen Sie sie Ihnen ihre eigene Sicht auf die Bilder mitteilen.
Allzu häufig werden nur die Sätze unter den Bildern vorgelesen und die Seite schnell umgeblättert. Doch das ist nicht Sinn und Zweck des gemeinsamen "Lesens".
- Die Kinder sollen die Geschichte in ihre eigene Gedankenwelt übertragen und lernen, das Gesehene auszudrücken.
Betrachten Sie mit Ihrem Kind zusammen die Bilder. Zeigen Sie auf bestimmte Dinge und sagen Sie ein paar Sätze zu dem Bild. Sie können Ihrem Kind auch Fragen zu bestimmten Bildaspekten stellen oder kleine Ratespiele einbauen.
Vielleicht möchte Ihr Kind auch von sich aus etwas zu dem Bild erzählen. Möglicherweise hat es ähnliche Dinge schon einmal gesehen oder eine Situation selber erlebt.
- Lassen Sie sich und Ihrem Kind genug Zeit für die Betrachtung der Bilder.
Kinder brauchen Ihre Zeit, um das Bild im Ganzen wahrzunehmen und dementsprechend Reaktionen darauf zu zeigen. Sie müssen ein Bilderbuch ja auch nicht an einem Abend "durchlesen".
Die ideale Atmosphäre schaffen
Suchen Sie sich eine gemütliche Ecke mit gutem Licht. Ideal ist ein Platz, auf dem Sie und Ihr Kind gemeinsam sitzen können (z.B. auf dem Sofa oder im Bett), denn das Lesen des Bilderbuchs sollte auch als Kontaktmöglichkeit genutzt werden. Zudem gibt der Körperkontakt dem Kind Sicherheit und in einem geschützten Raum fällt es den Kindern viel leichter, sich auf die Bildergeschichte einzulassen.
- Malen Sie sich mit Ihrem Kind zusammen aus, wie die Geschichte weitergehen könnte.
Vielleicht möchte Ihr Kind seine Eindrücke auch kreativ wiedergeben. Hierfür eignen sich zum Beispiel Mal- oder Bastelaktionen oder auch ein Rollenspiel.