Das Kind in der vierten Klasse
Die vierte Klasse ist die letzte Grundschulklasse. Der Übertritt steht kurz bevor, und der Leistungsdruck für die Schüler steigt nochmals.
Schulische Entwicklung
Kinder, die in den ersten drei Grundschuljahren schon sehr gute Leistungen erzielt haben, werden dies vermutlich auch in der vierten Klasse erreichen. Der Leistungsdruck ist bei diesen Kindern deutlich geringer als denjenigen, die mittelmäßige Leistungen erzielen.
In der vierten Klasse entscheidet sich - je nach Bundesland - ob das Kind auf eine weiterführende Schule gehen kann. Nicht nur viele Eltern setzen ihr Kind nun sehr unter Leistungsdruck, sondern auch die Kinder selbst. Sie wollen mit Freunden zusammenbleiben und werden aber möglicherweise getrennt, wenn verschiedene Schulen nach der vierten Klasse besucht werden.
Lehrinhalte werden zunehmend komplexer
Im Fach Mathematik lernt der Viertklässler nun
- geometrische Formen
- die Benutzung des Geo-Dreiecks, um z.B. parallele Linien zu zeichnen und
- das Rechnen mit Klammern.
In Deutsch stehen
- Vergangenheitsformen
- Diktate
- Aufsätze und
- die Vertiefung der Rechtschreibung
auf dem Lehrplan. Eltern können die Kinder unterstützen, indem sie sich mit ihnen gemeinsam auf Referate etc. vorbereiten. Sicherlich haben sie noch einige Tricks auf Lager, die sich der Nachwuchs von ihnen abschauen kann.
Bitte nicht überfordern! In der vierten Klasse bereitet sich das Kind bereits auf die weitere Schullaufbahn vor - Die Schulauswahl sollte unbedingt ohne Druck erfolgen!
Ein wichtiges Thema in der vierten Klasse ist die Recherche im Internet, um beispielsweise Hausaufgaben bearbeiten zu können. Zunächst sollte der Schüler eine Liste mit Punkten, die er herausfinden muss, erstellen. Dann schaut man, ob man beispielsweise schon zuvor - etwa in einem Lexikon - etwas darüber erfahren kann; dies hilft auch bei der späteren Stichwortsuche im Netz.
Natürlich sollte auch die ausgewählte Internetseite seriös sein. Diesbezüglich sollte man als Elternteil einen Blick drauf werfen und das Kind im sicheren Umgang mit dem Internet schulen.
Hinweise zur Wahl der weiterführenden Schule
Während es für viele Eltern und Schüler klar ist, welche Schule der Nachwuchs nach der vierten Klasse besuchen soll und möchte, machen manche schulischen Leistungen die Entscheidung nicht ganz so leicht. Bei der Auswahl sollten mehrere Faktoren berücksichtigt werden.
Zunächst wäre da die Empfehlung der Grundschule. Am Ende des vierten Schuljahres bekommen die Eltern diese ausgehändigt; dabei basiert sie in erster Linie auf den Noten.
Des Weiteren wird in der Regel ein Gespräch mit dem Klassenlehrer geführt. Dieser geht in der Beurteilung der schulischen Leistung des Kindes einen Schritt weiter und bringt zudem eine objektivere Einschätzung mit, als die Eltern des Kindes.
Neben den erzielten Noten spielen noch weitere Faktoren eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, die passende Schule auszuwählen;
- Aufmerksamkeit
- Ehrgeiz und
- Konzentrationsfähigkeit
sollten in diesem Zusammenhang beispielsweise genannt werden. Und schließlich ist auch der Wille des Kindes zu berücksichtigen. Ist der Nachwuchs mit der Auswahl der Eltern partout nicht einverstanden, wird er es auf dieser Schule schwer haben. Doch mitunter helfen auch ein paar ruhige Gespräche, um das Kind zu überzeugen.
Entwicklung des Schulkindes
Die meisten Viertklässler sind nun in der Lage, ihren Schulranzen für den nächsten Schultag selbstständig zu packen und ggfs. z.B. auch an die benötigten Sportsachen zu denken.
Freunde werden immer wichtiger
Die neun- bis zehnjährigen Schüler gehen nun mit Vorliebe alleine mit den Freunden ins Schwimmbad oder zum Schlittschuhlaufen oder unternehmen andere Dinge zusammen. Dabei bleiben Mädchen und Jungen noch gerne unter sich und veräppeln das andere Geschlecht.
Pubertät
Trotzdem sind schon etliche Viertklässler - besonders Mädchen - in der Pubertät. Wenige Mädchen hatten vielleicht auch schon ihre erste Regelblutung.
Erziehungstipps
So wichtig das vierte Grundschuljahr für die weitere schulische Laufbahn eines Kindes ist, so sehr sollten sich Eltern auch bemühen, das Kind nicht zu sehr unter Druck zu setzen. Erreicht das Kind jetzt noch nicht die Leistungen, die notwendig sind, um auf die Realschule oder das Gymnasium zu gehen, so gibt es heutzutage auch auf dem zweiten Bildungsweg noch viele verschiedene Möglichkeiten, die zum Ziel führen. Nicht jedes Kind ist für das Gymnasium geeignet, und auch wenn die Leistungen ausreichen, so sollten Eltern genau abwägen, ob ihr Kind diesem Stress im Gymnasium auch emotional gewachsen ist.
Wie viel Taschengeld?
Mit den zehn Euro Taschengeld, die ein Viertklässler im Schnitt von seinen Eltern erhält, gehen die Kinder nun z.B. gerne Eis essen mit der besten Freundin oder den Kumpels.
Ablösungsprozess verstärkt sich
Die Kinder kapseln sich dabei bewusst von ihren Eltern ab, was jedoch die Eltern-Kind-Beziehung nicht stören sollte.
Die Entfernung von den Eltern ist ein wichtiger Entwicklungsschritt und hat nichts damit zu tun, dass das Kind seine Eltern nun weniger liebt als noch vor ein paar Jahren.