Das Kind im Alter von 3 bis 3,5 Jahren
Mit drei Jahren erkennt das Kind die eigenen Gegenstände oder das eigene Wohnhaus wieder. Außerdem entwickeln die Kinder in diesem Alter ihren ganz eigenen Willen.
Das Kind kennt nun die eigenen Sachen
Das Kleinkind hat nun einen so großen Entwicklungssprung gemacht, dass es seine eigenen Spielsachen aus einem Berg anderer Spielsachen heraussuchen kann. Es weiß auch, welche Anziehsachen und Schuhe ihm gehören.
Gerade diese Fähigkeit ist nun für den Einstieg in den Kindergarten sehr wichtig. Trotzdem schadet es nicht, wenn man die Kleidungsstücke beschriftet.
Auch das Haus, in dem das Kind lebt, erkennt es nun sicher wieder, und einige Kinder wissen sogar schon, wie die Straße heißt, in der sie wohnen.
Zwischen drei und 3,5 Jahren lernen die Kindergartenkinder auch, Dinge nach der Größe zu sortieren. Zu Hause hilft das Kind jetzt vielleicht schon fleißig mit, große (Ess-)Löffel und kleine (Kaffee-)Löffel richtig in die Besteckschublade zu sortieren. Dabei weiß das Kind nun, dass es einen Unterschied gibt zwischen nur "einem Löffel" und "vielen Löffeln".
Sprachliche Fähigkeiten verbessern sich
Schauen die Eltern nun ein Bilderbuch mit ihrem Kind an, so kann es nun - je nach seinen sprachlichen Fähigkeiten - schon recht gut erzählen, was auf dem Bild zu sehen ist bzw. was dort geschieht. Nach und nach verbessert sich nun auch die Aussprache.
Es kommen die Buchstaben "r", "sch", "s", "z" und "x" dazu. Mit drei Jahren sprechen die meisten Kinder nun mindestens einen Satz mit drei Worten, viele jedoch auch schon ganze Sätze, und die Kinder bezeichnen sich im Satz selbst mit "ich" und nennen sich nicht mehr beim Namen.
Die Artikulation umfasst bis zu 200 Wörter; verstehen können Kinder über 1.000. In der Regel reden sie in diesem Alter besonders viel, gerne auch mit sich selbst. Taten und Gegenstände werden benannt und der Nachwuchs übt sich fleißig darin, sich seinen Mitmenschen verständlich zu machen.
Auch wenn komplexe Zusammenhänge jetzt noch nicht gänzlich begriffen werden und es grammatikalisch hier und da hapert - es ist umso wichtiger, sich mit seinem Kind zu unterhalten, denn auf diese Weise bekommt es später auch weniger sprachliche Probleme.
Das Kind entwickelt einen eigenen Kleidungsstil
Das dreijährige Kindergartenkind will nun mitbestimmen, welche Kleidungsstücke angezogen werden. So will es dann auch mal im Winter ein T-Shirt anziehen, das vielleicht auch so gar nicht zur Hose passt. Im Großen und Ganzen klappt das Anziehen nun schon ganz gut, lediglich bei Reißverschlüssen und Knöpfen muss noch geholfen werden.
Trockenwerden wird zum Thema
Trockenwerden: Je weniger man ein Kind dazu drängt, desto eher wird es auf Toilette gehen und auf Windeln verzichten können.
Die meisten Kinder sind nun schon zumindest tagsüber sauber. Dennoch ist es auch völlig normal, wenn sich ein Kind von seiner Windel noch nicht trennen kann oder will. Je weniger es zum Klogehen gedrängt wird, desto schneller wird es sauber.
Trotzdem können die Eltern ihr Kind immer mit zur Toilette nehmen, wenn sie selbst gehen. So sieht das Kind, dass nichts Schlimmes passiert und es völlig normal ist, dass man auf die Toilette geht und nicht in die Windel macht.
Bewegung steht an erster Stelle
Zu merken, dass das Kind immer mobiler wird, macht nicht nur den Eltern eine große Freude, sondern auch dem Kind selbst. Es wird immer selbstbewusster und probiert neue Dinge aus. Kann es sicher laufen, wird diese Fähigkeit auch ausgiebig genutzt - Eltern sollten hier an die nötigen Sicherheitsvorkehrungen in der Wohnung achten.
Förderungsmöglichkeiten
Sicher sind die Diskussionen für die Eltern nervenaufreibend, wenn das Kind bei winterlichen Temperaturen nur mit einem T-Shirt das Haus verlassen möchte. Helfen alle Diskussionen nichts, sollte man das Kind kurzärmelig nach draußen gehen lassen. Spätestens dann merkt es, dass Mama und Papa Recht haben und eine Jacke nicht schadet.
Wenn das Kind nun ständig "Warum-Fragen" stellt, dann sollte es von den Eltern möglichst viele Antworten darauf erhalten. Es hinterfragt alles, und nur wenn es umfassende Antworten erhält, kann es daraus auch lernen.
Selbst hingegen sollte man seinem Sprössling nicht allzu viele Fragen stellen, ansonsten kann es sich überfordert fühlen und abweisend reagieren. Man sollte hierbei stets auf den Umfang des Wortschatzes achten; hilfreich ist das simple Erzählen von Etwas - auf diese Weise wird das Kind ganz locker zum Sprechen angeregt.
Ängste nehmen
Dieses Alter ist auch ganz typisch für die Entwicklung von diversen Ängsten - wie etwa vor dem Alleineschlafen oder dem berühmten Monster unter dem Bett. Fürchtet sich der Nachwuchs in der Dunkelheit, hilft man ihm am besten, indem man seine Ängste ernstnimmt und ihm in einem ruhigen Moment erklärt bzw. auch zeigt, dass es sich vor nichts fürchten muss und dass es kein Monster gibt. Hilfreich ist auch das Aufstellen eines kleinen Nachtlichts neben dem Bett.
Grenzen aufzeigen
Kinder im dritten Lebensjahr sollten unbedingt die Möglichkeit bekommen, ausreichend neue Erfahrungen zu sammeln - dafür sind Freiräume wichtig. Allerdings testen sie jetzt auch häufig Grenzen aus; läuft etwas nicht so, wie sie es sich vorstellen, reagieren sie schnell mit Wutausbrüchen und trotzigen Reaktionen.
Auch diese Erfahrung sollten sie machen, allerdings benötigen sie auch Regeln - diese müssen sie kennen und im von den Eltern gewünschten Moment auch befolgen. Es geht keinesfalls darum, das Kind zu bestrafen; vielmehr soll es lernen, dass bestimmte Verhaltensweisen mit bestimmten Konsequenzen verbunden sind. Außerdem geben Regeln den Kindern Sicherheit.