Das Kind im Alter von 3,5 bis 4 Jahren
Im Alter von 3,5 bis vier Jahren lernen die meisten Kinder die Farben zu unterscheiden. Die Motorik hat sich nun soweit verbessert, dass das Kind den Stift richtig halten kann.
Die Feinmotorik verbessert sich
Zumindest die Grundfarben kennt ein Kind mit 3,5 bis vier Jahren. Viele Kinder können sogar auch schon die anderen Farben benennen und Dinge nach Farben und Größen sortieren.
Inzwischen hat sich auch die Feinmotorik des Kindergartenkindes deutlich verbessert, sodass es für die meisten nun kein Problem mehr ist, den Stift richtig zu halten und Formen wie z.B. einen Kreis abzumalen. Dank dieser Fingerfertigkeit kann das Kind sich nun auch schon sehr gut selbst anziehen, Bonbons aus dem Papier auswickeln oder einen Turm mit acht oder mehr Bausteinen bauen.
Ein paar Kinder werden nun auch schon Holzperlen auffädeln können. Und auch das Papierfalten ist mitunter schon möglich.
Beliebt sind ab diesem Alter Kopffüßler-Bilder: runde Gebilde mit vielen abstehenden Füßen, die der Nachwuchs gerne auf Papier bringt. Mit der Zeit verringert sich die Anzahl der Gliedmaßen; das Motiv wird mehr und mehr an ein menschliches Wesen erinnern.
Erlernte Bewegungsabläufe werden gefestigt. Dabei spielen Wiederholungen eine wichtige Rolle: je öfter eine Bewegung ausgeführt wird, desto besser wird die Feinmotorik entwickelt. Dies sorgt für
- eine Stärkung der Muskeln
- ein stabileres Nervensystem sowie
- einen ausgewogeneren Gleichgewichtssinn.
Körperliche Fortschritte machen sich bemerkbar
Auch körperlich hat sich einiges getan: Das Kind fällt nun beim Laufen nicht mehr hin und hat auch seine Vorliebe fürs Laufrad- oder Dreiradfahren entdeckt. Beim Dreirad kann es nun auch schon recht gut treten.
Aber auch das Treppensteigen klappt jetzt ohne Hilfe: Im Alter von 3,5 bis vier Jahren lernen die meisten Kinder, Treppen hinauf und hinunter zu gehen, ohne sich dabei festhalten zu müssen. Einige Kinder gehen jetzt sogar schon mit Wechselschritt. Hüpfen ist zudem eine beliebte Beschäftigung und viele Kinder lernen jetzt auch das Schwimmen.
Wortschatz erweitert sich
Im Alter von 3,5 Jahren hat sich der Sprachschatz soweit erweitert, dass das Kind von sich selber als "ich" spricht, andere Kinder mit "Du" anspricht und Spielsachen in "mein" und "dein" einteilt. Im Gespräch kann das Kindergartenkind nun schon gut und länger erzählen, was alles gemacht wurde und was es erlebt hat.
Auch einige Tiere kann das Kind jetzt aufzählen, wenn es darum gebeten wird. Außerdem weiß es inzwischen die Unterschiede zwischen rund und eckig, gerade und schief, hoch und tief.
Die Kombination von Verben und Nomen fällt immer leichter und auch das eigene Alter sowie sein Name werden nun schon genannt. Häufig wird bereits mit Betonungen gesprochen und ein paar Kinder schaffen es auch, Nebensätze zu bilden.
In diesem Alter nehmen Kinder sich selbst genauer wahr und möchten sich dementsprechend verständlich machen, was auf der seelischen Entwicklung basiert. Fehlen da mal die Worte oder läuft etwas nicht so, wie sie es sich vorstellen, kann es nicht selten zu Trotzphasen und Wutausbrüchen kommen.
Das Sauberwerden klappt bereits besser
Eigentlich gibt jedes Kind von sich aus das Zeichen zum Sauberwerden. Je weniger es gedrängt wird, desto einfacher geht es. Aber auch wenn das Kind von sich aus sagt, es möchte keine Windel mehr, so klappt das Klogehen doch nicht von einem Tag auf den anderen perfekt.
Immer wieder kann es passieren, dass das Kleinkind im vertieften Spiel vergisst, zur Toilette zu gehen. Und vor allem nachts schaffen es viele Kinder vor dem vierten Geburtstag noch nicht, aufzuwachen, wenn sie auf die Toilette müssen.
Soziale Kontakte
Kinder können nun auch mit anderen Kindern kommunizieren. Wenn sie miteinander spielen, wird kooperiert; es wird aber auch gerne mal der eigene Wille durchgesetzt - inklusive Eifersucht und Streit. Diese Entwicklungsphase ist sehr wichtig; der Nachwuchs lernt, auch mal warten zu müssen und nicht immer nur im Mittelpunkt zu stehen.
Des Weiteren bringen Kinder in diesem Alter andere Menschen gerne zum Lachen. Beim Spielen nehmen sie oftmals andere Rollen ein, wie etwa von Tieren, deren Laute dann auch nachgeahmt werden.
Generell werden jetzt erste Freundschaften geknüpft. Man lernt, zu Teilen und Dinge auch mal abzugeben, weil man weiß, dass man sie wiederbekommt. Wenige Kinder erreichen auch jetzt schon das Ende ihrer Trotzphase.
Förderungsmöglichkeiten
Mit Kindern, die nachts noch regelmäßig ins Bett machen, sollte keinesfalls geschimpft werden. Lieber weckt man die Kinder auf, wenn man selbst zu Bett geht und bringt sie nochmals zur Toilette.
Oder man verwendet Höschenwindeln, die das Kind wie eine Unterhose rauf- und runterziehen kann, wenn es zur Toilette muss. Wacht das Kind nicht rechtzeitig auf, ist schlimmstenfalls die Windel nass.
Regelmäßig Bücher vorlesen
Damit sich die Sprache des Kindes weiter verbessern kann, sollten die Eltern ihm regelmäßig Bücher vorlesen. Das Kind hat nun schon die Geduld, einige Zeit konzentriert zuzuhören, so dass auch einmal etwas längere Bücher vorgelesen werden können.
Vorsorgeuntersuchung U8
Vor dem vierten Geburtstag steht wieder eine Vorsorgeuntersuchung beim Kinderarzt an, die U8.