Das Kind im Alter von 4 bis 4,5 Jahren
Zwischen vier und 4,5 Jahren werden die meisten Kinder auch nachts trocken. Das Kind kann nun schon etwas zählen und versteht die Bedeutung von "morgens" und "abends".
Aussprache verbessert sich weiter
Mit einem vierjährigen Kind kann man sich nun schon recht gut unterhalten. Wenn auch einige Laute noch nicht absolut korrekt ausgesprochen werden, so wird es nicht mehr lange dauern, bis das Kind auch diese sprechen kann.
Zu den schwierigsten Lauten, die viele Kinder erst kurz vor dem fünften Geburtstag lernen, gehören "ch", "schp", "ng" oder "tr". Neben der Verbesserung der Aussprache können viele Vierjährige jetzt schon ein bisschen zählen und verstehen den Unterschied zwischen "einem" Baustein und "zwei" Bausteinen. Einige Kinder können jetzt schon ihren Namen und ihre Adresse sagen.
Gegenstände können nun immer leichter differenziert werden. Auch die eigenen Gefühle werden unterschieden; so kann das Kind mitteilen, ob es fröhlich, wütend oder traurig ist. Wie im vergangenen Jahr, werden auch jetzt noch fleißig viele Fragen gestellt, um den hohen Wissensdurst zu stillen.
Bedürfnisse mitteilen klappt besser
Daneben kann ein vierjähriges Kind seinen Eltern auch mitteilen, ob es müde ist oder Durst hat. Wenn man dem Kind erklärt, dass z.B. der Papa erst abends von der Arbeit nach Hause kommt, so versteht das Kind jetzt, was der Zeitbegriff bedeutet.
Freundschaften werden immer wichtiger
Beim Spiel mit anderen Kindern kann das vierjährige Kind nun schon gut unterschieden, ob es mit einem Mädchen oder einem Jungen spielt. Meist werden jetzt auch innige Freundschaften geknüpft. Die Kinder spielen gerne draußen und wollen sich austoben.
Motorische Fähigkeiten
Genauso gerne sitzen sie aber auch an ihrem kleinen Maltisch und
- verbinden zwei Punkte miteinander
- schneiden mit der Schere
- kneten oder
- malen ein Bild.
Auf dem Bild können die Kinder nun genau benennen, wo Tiere und wo Menschen sind und was diese jeweils tun.
Die meisten Kinder halten ihre Stifte jetzt mit einem 3-Punkt-Griff. Buchstaben werden nachgezeichnet; erste Bilder, die an menschliche Wesen erinnern, werden gemalt. Der Nachwuchs baut beeindruckend große Türme aus Bausteinen und kann auch einfache Konstruktionen nachbauen.
Ballspiele: Sowohl die körperlichen als auch die motorischen Fähigkeiten lassen sich mit Ballspielen fördern!
Körperliche Fähigkeiten
Kinder in diesem Alter sind energiegeladen und möchten sich auch entsprechend austoben. Sie starten Experimente und probieren aus, wie weit sie springen, wie hoch sie klettern oder wie schnell sie laufen können.
Treppen werden mittlerweile teils mit einem Fuß je Stufe hochgestiegen; beim Runtergehen nutzt man sicherheitshalber noch zwei Füße. Des Weiteren fahren Vierjährige gerne Dreirad.
Die meisten Kinder sind jetzt auch nachts trocken
Nachts haben die meisten Kinder ihre Blase jetzt so weit unter Kontrolle, dass sie aufwachen, wenn sie zur Toilette müssen. Trotzdem kann natürlich immer noch etwas daneben gehen.
Kinder wollen alles selbst machen
So praktisch es ist, wenn sich das Kind nun selbst anziehen und Zähneputzen kann, so müssen die Eltern trotzdem immer wieder nachkontrollieren, ob das Kind z.B. frische Wäsche und Socken angezogen hat und ob auch alle Zähne geputzt wurden.
Das Kind mag diese Kontrolle natürlich nicht besonders, trotzdem ist vor allem das Zähneputzen wichtig. Nur wenn dem Kind immer wieder gezeigt wird, wie das Putzen richtig funktioniert, kann es dies in einigen Jahren wirklich selbstständig und korrekt.
Förderungsmöglichkeiten
Auch wenn ein Kind mit vier oder 4,5 Jahren nicht mehr ständig kontrolliert und beobachtet werden muss, so braucht es trotzdem noch intensive Betreuung und Aufmerksamkeit. Trotzdem ist ein Kind in diesem Alter durchaus in der Lage, alleine zum Nachbarskind zu gehen.
Dabei muss dem Kind natürlich vorher erklärt werden, dass es z.B. nur auf dem Gehweg gehen darf und auf die Autos aufpassen muss. So lernt das Kind frühzeitig Verantwortung und wird ganz stolz sein, wenn es später auch alleine vom Spielen wieder nach Hause kommen darf.
Hilfreich ist zudem, die Kinder in die täglichen Abläufe mit einzubeziehen. Sie freuen sich, wenn sie mit kleinen Aufgaben, die sie erledigen können, im Haushalt helfen dürfen. Dadurch wird die Motorik weiter geschult; gleichzeitig erfüllt es sie mit Stolz und gibt ihnen das Gefühl, ein wichtiger Teil der Familie zu sein.
Um die Sprache zu fördern, sollte man sich viel und häufig mit seinem Kind unterhalten. Hierbei kann es durchaus schon mal vorkommen, dass man bei den vielen Fragen seines Sprösslings die Geduld verliert. Es gilt jedoch, diese ernst zu nehmen und leicht verständliche, klare Antworten zu geben.
Das Kind möchte die Welt um sich herum verstehen und seine Eltern keineswegs damit nerven. Auch wenn das Austesten der Grenzen in diesem Alter weiterhin dazugehört.
Motorik und Konzentrationsfähigkeit lassen sich am besten mit Ballspielen fördern. Für die meisten Kindern ist das Werfen und Fangen von Bällen mittlerweile problemlos möglich, sodass sie mit großem Spaß an die Sache herangehen werden.