Das Kind im Alter von 5,5 bis 6 Jahren
Das Kind bereitet sich auf die Schulzeit vor. Dazu müssen die Eltern mit ihm den Schulweg üben und auf Gefahren hinweisen.
Die Sprachentwicklung ist jetzt abgeschlossen
Mit knapp sechs Jahren kann ein Kind alle Laute aussprechen und in grammatikalisch richtigen Sätzen sprechen. Das Kind spricht deutlich und kann auch den Erzählungen von Erwachsenen gut folgen. Es kann berichten, was es im Kindergarten gespielt hat und was es morgen unternehmen wird.
Bilder werden detaillierter
Betrachtet man sich ein gemaltes Bild eines knapp sechsjährigen Kindes, so kann man hier deutliche Unterschiede im Vergleich zu einem Bild z.B. eines Vierjährigen feststellen. Während Vierjährige meist noch so genannte Kopffüßler (die Beine setzen direkt am Kopf des gemalten Männchens an) malen, kann man bei Kindern im Alter von 5,5 Jahren schon den Hals, den Bauch, die Beine sowie die Füße und Arme erkennen.
Alle Dinge werden nun richtig angeordnet und nicht mehr wahllos gezeichnet. Das Kind malt:
- die Sonne und den Himmel oben
- die Blumen unten
- das Haus auf der Wiese
- die Vögel im Himmel
Eigenständiges Anziehen klappt problemlos
Kurz vor Eintritt in die Schule können sich die Kinder selbstständig anziehen. Viele Kinder beherrschen nun auch schon das Schuhebinden. Anderenfalls sollte man den Kindern für die Schule erst einmal Schuhe mit Klettverschlüssen kaufen.
Körperliche Fähigkeiten
Viele Kinder in diesem Alter haben einen großen Bewegungsdrang, der sie kaum stillsitzen lässt. Beliebt ist das Herumdüsen auf Rollern und Dreirädern und auch das Herumklettern auf Bäumen macht vielen Kindern Spaß.
Ballspiele zählen hier weiterhin zu den Lieblingsspielzeugen. Des Weiteren wird die Balance so oft wie möglich geschult, wie etwa durch das Stehen auf einem Bein oder dem Laufen auf Zehenspitzen.
Kinder sollten unbedingt die Möglichkeit bekommen, ihre Lebhaftigkeit auszuleben. Mitunter ist das Beitreten in einem Sportverein eine gute Möglichkeit; hier kann sich der Nachwuchs beweisen und gleichzeitig wird die Teamfähigkeit geschult.
Doch in erster Linie sollte die Sporart natürlich Spaß machen. Bestenfalls überlässt man dem Nachwuchs selbst die Entscheidung, welcher Verein es werden soll.
Selbstüberschätzung ist typisch
So energiegeladen, wie die Kleinen sich zeigen, so groß ist auch ihr Eifer, etwas Neues zu lernen. Oftmals überschätzen sie sich dabei in ihren körperlichen Fähigkeiten.
Das Erproben des eigenen Körpers und dem eigenen Können gehört zu den wichtigen Entwicklungsschritten. Gleichzeitig muss der Nachwuchs aber auch lernen, mögliche Gefahren zu erkennen. Werden ihm diesbezüglich Grenzen aufgelegt, muss er auch diese akzeptieren.
In dieser Phase kann es schon mal zu kleineren Unfällen, wie etwa einem Sturz, kommen. Auch im Straßenverkehr sind mitunter Risiken zu finden, beispielsweise, wenn ein Kind einem Ball hinterherläuft, ohne dabei auf die Straße zu achten.
Sich an Regeln zu halten, fällt vielen Kindern in dieser Entwicklungsphase schwer. Als Elternteil sollte man Geduld bewahren und ihnen erklären, dass die Sicherheit in diesem Fall oberste Priorität hat.
Ein neuer Lebensabschnitt steht bevor: die Schulzeit
Je nachdem, wann das Kind Geburtstag hat, kommt es nun vielleicht schon bald in die Schule. Viele Kinder haben Angst davor, aus ihrer gewohnten Umgebung, nämlich dem Kindergarten, herausgerissen zu werden. Andere wiederum freuen sich auf die neue Herausforderung und sind mit Begeisterung dabei, wenn es um das Kaufen des Schulranzens und der Schulsachen geht.
Förderungsmöglichkeiten
Jedes Kind hat seine eigene Entwicklung und so geht es auch in der Schule weiter. Eltern sollten ihre Kinder nicht schon vor Schulbeginn unter Druck setzen, sondern die Vorfreude der Kinder auf die Schule erhalten. Wenn ein Kind dennoch Angst hat, so muss es ermuntert werden.
Vielen Kindern hilft es, wenn sie sich ihre Schule schon einmal anschauen dürfen. Dazu fahren die meisten Kindergärten mit den Vorschulkindern in die Schule, nehmen einen Tag am Unterricht teil und schauen sich hier alles genau an.