Das Kleinkind im 12. und 13. Monat
Das Kind ist nun ein Kleinkind geworden. Mit zwölf oder dreizehn Monaten fangen viele Kinder an zu laufen.
Aus dem Baby wird langsam ein Kleinkind, welches neue Fähigkeiten erlernt und die Welt erkunden möchte. Sowohl körperlich, als auch geistlich entwickelt es sich immens weiter.
Laufen- und Sprechenlernen als individuelle Prozesse erkennen
Die meisten Kleinkinder machen um ihren ersten Geburtstag herum die ersten wackeligen Schrittchen. Einige Kinder laufen auch schon mit zehn Monaten oder erst mit 1,5 Jahren.
Egal ob das Kind jetzt schon läuft oder nicht, es ist auf jeden Fall so mobil, dass es den Wohnbereich unsicher machen kann. Die meisten Kleinkinder können inzwischen auch schon relativ sicher stehen, auch wenn sich viele dabei noch festhalten müssen.
Besonders beliebt in diesem Alter ist das Hochsteigen von Treppen. Besonders beim Runterklettern sollte man das Kind genau beobachten, denn schnell kann es dabei zu Stürzen kommen.
Klappt das mit dem Laufen halbwegs gut, wird es nicht lange dauern, bis das Kind auf neue Ideen kommt. So schiebt es schon mal gerne einen Stuhl durch den Raum. Wichtig ist, den Nachwuchs möglichst oft barfuß oder mit Anti-Rutsch-Socken laufen zu lassen, damit seine Fußmuskulatur gestärkt und die Tiefensensibilität des Fußes gefördert wird.
"Gehfaule" Kleinkinder können dafür jetzt vielleicht schon ohne große Überschwemmung alleine aus einer Tasse trinken. Was für Erwachsene selbstverständlich ist, ist für die Kinder eine große Anstrengung, für die sie unbedingt gelobt werden sollten.
Auch der Zangengriff wird in diesem Alter perfektioniert. Besonders beliebt ist es, Dinge aufzugreifen und sie dann wegzuwerfen.
Neben der körperlichen Entwicklung hat das einjährige Kind auch geistig einen großen Fortschritt gemacht: Einige Kinder sprechen jetzt schon ein paar Worte, andere hingegen legen mehr Wert auf die Fortbewegung und weniger auf das Sprechen. Alles ist normal.
Im 13. Lebensmonat kommt es bei vielen Kindern sprachlich zu einem großen Entwicklungssprung - sobald sie Dinge wiedererkennen, verwenden sie zum Beispiel gerne ein Wort für unterschiedliche, ähnlich geformte Gegenstände. Ein Stein wird dann beispielsweise zu einem Ball.
Spielerische Förderung
Einjährige beschäftigen sich in der Regel problemlos eine Weile lang alleine, besonders, wenn sie dafür das richtige Spielzeug haben. Steckspielzeuge, bei denen es darum geht, Formen zu sortieren, kommen gut an. Des Weiteren bereitet ihnen das Türmebauen mit Bauklötzen eine große Freude.
Beliebte Spielzeuge:
- Steckspielzeuge
- Bauklötze
- Spielsets
- Bilderbücher
- Fahrzeuge
- Tiere zum Ziehen
- Alltagsgegenstände
Nicht immer muss es aber spezielles Babyspielzeug sein - diverse Haushaltsgegenstände sind oftmals deutlich interessanter. So schnappen sich die Kleinen Kämme, Töpfe oder Schüsseln und schlagen diese gegeneinander. Auch das Nachahmen bestimmter Gesten, zum Beispiel die des Telefonierens, ist ein beliebter Zeitvertreib.
Kleinkinder mögen Musik und wenn sie bereits sicher stehen können, bewegen sie sich gerne dazu - man sollte es also ruhig mal mit Tanzen versuchen. Auch das Vorlesen oder das gemeinsame Anschauen von Bilderbüchern steht bei dem Nachwuchs nun hoch im Kurs.
Mit 13 Monaten mögen die Kleinen zudem Spielsets mit verschiedenem Zubehör, zum Beispiel eine Kinderküche. Auch Tiere oder Fahrzeuge, auf die man sich draufsetzen kann, werden mit Begeisterung angenommen, wie etwa
- ein Schaukelpferd
- ein Rutschauto oder
- ein Dreirad.
Auch Versteck- und Fangspiele sind eine beliebte Beschäftigung.
Wichtig ist, dem Kind möglichst viel Freiraum zu bieten. Es sollte die Möglichkeit bekommen, seine Umgebung ausgiebig zu erforschen. Vor allem die Teilnahme an Alltagsaktivitäten wirkt sich positiv auf die Entwicklung aus; Einkaufen, Wäschewaschen oder das Zubereiten von Speisen können besonders faszinierend sein.
In diesem Alter ist es auch wichtig, den Gleichgewichtssinn des Kindes zu trainieren, am besten, wenn es gerade steht und sich dabei irgendwo festhält. Nun kann man ihm ein besonders geliebtes Spielzeug reichen - der/die Kleine muss dafür das stützende Möbelstück loslassen und und dabei die Balance halten können, ebenfalls perfekt zum Laufenlernen.
Eltern sollten Kinder nicht vergleichen
Für die Entwicklung eines Kindes gibt es nichts Schlimmeres, als wenn Eltern es mit anderen Kindern vergleichen. Immer gibt es Kinder, die irgendetwas besser oder schneller können als das eigene.
Man kann jedoch nichts erzwingen. Auch wenn Eltern ihr Kind noch so oft auf die Beinchen stellen, es läuft deswegen nicht früher. Im Gegenteil: Man schadet der Gesundheit seines Kindes, wenn man es zum Laufen zwingen will. O-Beine können z.B. die Folge sein.
Jetzt, mit einem Jahr, sollten Eltern ihr Kleinkind lieber bei dem unterstützen, was es schon kann. Kindgerechtes Spielzeug wie z.B. eine Ente zum Hinterherziehen oder Holzbausteine fördern die Entwicklung positiv.
Das Kleinkind wächst nun langsamer
Im ersten Lebensjahr hat das Kind massiv an Gewicht und Körpergröße zugelegt. Beides verlangsamt sich jetzt deutlich.
So viel, wie das Kind bis zu seinem ersten Geburtstag gewachsen ist, wird es nun insgesamt bis zu seinem vierten Geburtstag wachsen. Demzufolge verlangsamt sich natürlich auch die Gewichtszunahme entsprechend.