Das Kleinkind im 14. und 15. Monat
Mit vierzehn Monaten essen die meisten Kleinkinder am liebsten mit den Fingern. Das Laufen verbessert sich weiter und einige Kinder können sogar schon Treppensteigen.
Das Kind will selbst essen
Auch wenn es meistens viel schneller geht, wenn Mama oder Papa das Kind füttern, so ist es doch für die Entwicklung wichtig, dass das Kleinkind selbst ausprobieren darf, z.B. den Löffel zu halten. Übung macht den Meister und nur so lernt das Kind das selbstständige Essen.
Trotzdem ist das Essen mit den Fingern im Alter von 14 und 15 Monaten immer noch dominierend. Als Eltern sollte man über die schmutzigen Fingerchen hinwegsehen. Wichtig ist, dass das Kind Spaß am Essen hat und die Nahrungsaufnahme nicht als Pflicht ansieht.
Sprechen und Spielen
Viele Kinder plappern jetzt schon fröhlich drauf los. Einige besonders redegewandte Kinder können vielleicht schon fünf Worte sprechen, darunter die Klassiker wie "Mama", "Papa" und "Auto".
Wurde zuvor auf Dinge gezeit, die das Kind gerne hätte, versucht es nun, diese auch zu benennen. Besonders beliebt sind jetzt Spielzeugtelefone, in die der Nachwuchs belustigt hineinplappert.
Ist das Kind 15 Monate alt, haben Eltern zum Teil den Eindruck, es hätte manche bereits erlernte Wörter wieder verlernt. Dabei konzentriert es sich lediglich auf neue Informationen, sodass die bekannten Dinge dabei ein wenig in den Hintergrund rücken können. Bekommt es einen entsprechenden Anreiz, "kramt" es die bekannten Ausdrücke aber wieder heraus.
Ihm noch unbekannte Gegenstände bekommen einen eigens überlegten Namen. Kann der Nachwuchs sich mal nicht so ausdrücken, wie er möchte, kann er auch schon mal anfangen zu meckern.
Im Bereich des Spielzeugs findet das Kleinkind jetzt auch Bälle besonders interessant. Wenn man dem Kind den Ball zurollt, kann es ihn vielleicht schon fangen und zurückrollen.
Zu Beginn des 15. Lebensmonats können die Kleinen kleine Gegenstände schon sicher in der Hand halten. Dies kann man zum Beispiel nutzen, um sie ein Bild auf einem Blatt Papier malen zu lassen - bestenfalls nimmt man dafür Wachsmalstifte; deren Farbe kann zumindest nicht auf der Haut landen.
Lärm zu machen, gehört nach wie vor zu den Lieblingsbeschäftigungen der Kinder im 14. und 15. Lebensmonat. Dafür nutzen sie alles, was sie zu fassen bekommen und finden es besonders interessant, wenn dies eine Reaktion bei den Erwachsenen auslöst.
Besondere Interessen
Je nachdem, wie mobil das Kind jetzt schon ist, hat es vielleicht auch schon seine Vorliebe fürs Klettern entdeckt. Dann ist besondere Vorsicht geboten und das Kleinkind muss immer beobachtet werden. Schnell kann es dann nämlich passieren, dass das es von der Couch herunterfällt und gegen die Kante des Couchtisches oder eines anderen Gegenstandes fällt.
Mit 14 Monaten laufen Kinder in der Regel sehr gerne und nutzen auch jede Möglichkeit. Sie haben einen breitbeinigen Gang und setzen dabei jeweils den ganzen Fuß auf.
In diesem Alter nimmt das Interesse an unterschiedlichen Formen zu - Kreise, Dreiecke oder Vierecke können langsam voneinander abgegrenzt werden. Schon bald ist es möglich, dass das Kind gerne mit anderen Kindern spielen möchte, doch immer wieder geht es bewusst auf die Eltern zu, wenn es Hilfe benötigt.
Generell ist es deutlich neugieriger geworden. Das Schlafbedürfnis rückt ein wenig in den Hintergrund; dafür möchte der Nachwuchs die Welt genauer entdecken.
Förderungsmöglichkeiten
Kinder in einem Alter von 14 und 15 Monaten kann man auf unterschiedliche Art und Weise in ihrer Entwicklung fördern. Das Laufen lässt sich unterstützen, indem man das Kind darum bittet, einen Gegenstand zu holen. Auch diverse Bewegungsspiele bieten sich an.
Viel Lob ist wichtig: Ein Kind in diesem Alter braucht viel Lob und aufmunternde Worte!
Viel mit dem Kind sprechen
Damit der Nachwuchs richtig gut sprechen lernt, muss es die Worte immer wieder hören. Dazu ist es wichtig, dass man viel mit dem Kind spricht.
Fördern kann man das Sprechen auch durch das Ansehen von Bilderbüchern. Dies macht den Eltern und dem Kind Spaß und fördert seine geistige Reife.
Dabei sollte man jedoch bedenken, dass ein Kind mit 14 oder 15 Monaten noch nicht die Geduld hat, eine halbe Stunde still zu sitzen. Lieber mehrmals am Tag nur ein Buch anschauen.
Ruhig bleiben und loben
Wenn das Kind zum wiederholten Male sein Lieblingswort "nein" ausspricht, sollten die Eltern versuchen, ruhig zu bleiben. Mit Gewalt und Geschrei kann man die Situation nicht entschärfen.
Fasst der oder die Kleine zum wiederholten Male etwas an, das er/sie nicht darf, so sollte man das Kind hochheben und wegtragen. So wird die Situation entschärft und man kann dem Sprössling nochmals ruhig erklären, warum es vielleicht gefährlich ist, dieses Teil anzufassen.
Hat der Nachwuchs Gegenstände im Bilderbuch richtig erkannt, ist er ein paar Schritte mehr gelaufen oder hat selbstständig gegessen, sollte man ihn dafür loben und ihn ermutigen. Das Kind sollte so oft wie möglich die Gelegenheit bekommen, Dinge auszuprobieren und auch, dass mal etwas schiefgeht, gehört zur Entwicklung dazu.
Es muss die Möglichkeit bekommen, etwas alleine zu schaffen. Klappt es, vielleicht erst nach ein paar Versuchen, wird es mächtig stolz auf sich sein - eine wichtige Erfahrung, die es unbedingt braucht. Kinder brauchen zudem die Gewissheit, dass die Eltern sie stets unterstützen und für sie da sind.