Das Kleinkind im 18. und 19. Monat
Mit 1,5 Jahren laufen die meisten Kleinkinder wie die Weltmeister. Die Motorik hat sich inzwischen so weit entwickelt, dass das Kind nun einen Stift halten und malen kann.
Motorische Entwicklung
Laufen, Hüpfen und Klettern - all das ist jetzt kein Problem mehr. Das Kleinkind kann nun mühelos ein Spielzeug vom Boden aufheben und sich wieder gerade aufrichten. Auch das Hinauf- und Hinunterklettern der Treppe klappt nun schon ganz gut, aber Mama oder Papa sollten trotzdem immer dahinter sein und an den Treppen Absperrgitter zur Sicherheit anbringen.
Stapeln und Strampeln gelingt immer besser
Einige Kleinkinder können mit 19 Monaten sogar schon vier Bausteine zum Turm stapeln und sind dann mächtig stolz, wenn er nicht von alleine umfällt. Nun ist das Kleinkind auch schon so weit, dass man es auf ein Dreirad setzen kann. Das Treten muss natürlich erst gelernt werden, aber eine kleine Ausfahrt macht dem 1,5-jährigen Kind auch jetzt schon Spaß.
Ohne größere Probleme wird das Kind jetzt auch rückwärts laufen können. Während das Hochklettern in der Regel ganz gut funktioniert, hat der Nachwuchs mit dem Hinunterklettern oftmals noch hier und da seine Probleme.
Mit 19 Monaten gelingt es ihm, beim Gehen etwas zu tragen. Es kann das Gleichgewicht somit schon ohne Unterstützung durch seine Arme halten. Auch, wenn es in die Hocke geht, verliert es seinen festen Stand nicht.
Beim Essen macht es ebenfalls Fortschritte: Es hat mittlerweile gelernt, sein Handgelenk zu drehen. Somit gelingt das selbstständige Essen mit einem Löffel ganz gut.
Verschlusskappen von Stiften können mit 19 Monaten abgenommen werden. Mit Absicht werden Bauklötze geworfen und ansonsten daraus hohe Türme gebaut.
Lieblingsbeschäftigungen
Die meisten Kinder entdecken jetzt den Spaß am Malen. Buntstifte eignen sich für die ersten Malversuche am besten, da diese auch keine Flecken auf der Kleidung hinterlassen. Beim Malen kann man mit dem Kind auch gleich die Farben üben, auch wenn es noch einige Zeit dauern wird, bis das Kind die verschiedenen Farben sicher erkennen kann.
Besonders begehrt in diesem Alter sind zudem Wiederholungen in Form von Reimen, Kinderliedern und Geschichten. Gibt es ein Lieblingsbuch, wird es jeden Tag auf's Neue angeschaut. Dabei wird viel erzählt, geraten und nachgefragt.
Mit 18 Monaten fangen Kinder an, die Gesellschaft anderer Kinder zu mögen. Miteinander spielen gehört aber noch nicht dazu.
Zu den Lieblingsspielzeugen gehören des Weiteren
- Klebebildchen
- Puzzles sowie
- detailreiches Spielzeug.
Gerne wird Neues ausprobiert - dies kann beispielsweise das Auf- und Zuziehen eines Reißverschlusses sein.
- Schaukelpferd
- Dreirad und
- Bauklötze
kommen weiterhin gut an und auch Spiele mit Wasser und Sand gehören dazu.
Förderungsmöglichkeiten
Die Fähigkeiten, die Kinder in diesem Alter neu erlernen, sollten sie auch ausleben dürfen. Zwar ist dies für die Eltern oftmals äußerst Nerven aufreibend, da der Nachwuchs in dieser Hinsicht sehr viel Ausdauer hat, doch ist es wichtig, um die Fertigkeiten zu perfektionieren.
Vor allem die Schulung von Feinmotorik und Geschicklichkeit nimmt einen bedeutenden Platz ein. Zu diesem Zweck sollte man dem Kind Bauklötze und Puzzles anbieten.
Es gilt weiterhin, seinen Nachwuchs in alltägliche Aktivitäten mit einzubeziehen. Kommt es zu kleinen Wutausbrüchen, weil etwas nicht gleich gelingt, sollte man Ruhe bewahren und Geduld zeigen.
In diesem Alter spielt das Nachahmen nach wie vor eine wichtige Rolle. Wer seinem Kind ein gutes Vorbild sein möchte, sollte diesbezüglich auch Gesten wie das Teilen von Dingen an den Tag legen. Hat es Fragen - welcher Art und wie oft auch immer - sollten diese in einfachen und kurzen Sätzen beantwortet werden.
Fernseherlaubnis? Länger als 15 Minuten täglich sollten Kinder in diesem Alter nicht fernsehen dürfen.
Händewaschen und Zähneputzen üben
Mit 18 und 19 Monaten braucht das Kleinkind noch viel Hilfe. Trotzdem ist es ganz stolz, wenn es mit Unterstützung der Eltern sich selbst die Hände waschen und abtrocknen oder die Zahnbürste selbst halten darf. Beim Zähneputzen müssen die Eltern natürlich nochmals gründlich nachputzen.
Will man als Elternteil dem Kind hingegen alles selbst machen, so kostet dies nun meist viele Diskussionen und viel Geduld, um das Kind zu überzeugen, warum es nicht mithelfen darf. Letztlich braucht man dadurch mehr Zeit - und vor allem Nerven -, als wenn das Kleinkind selbst "Hand anlegen" darf.
Das Kind nicht zum Essen drängen
Jedes Kind hat irgendwann die Phase, in der es nur sehr wenig isst. Je weniger man das Kleinkind zum Essen drängt, desto schneller isst es wieder normal.
Solange dem Kind immer wieder regelmäßig Essen angeboten wird, wird nichts Schlimmes passieren. Außerdem ist es völlig normal, dass das Kind im zweiten Lebensjahr weniger an Gewicht zunimmt, als im ersten.
Mit dem Töpfchentraining beginnen
Mit 19 Monaten sind bereits viele Kinder bereit, sich aufs Töpfchen zu setzen - in dem Fall ist es der richtige Zeitpunkt, um mit dem Töpfchentraining zu beginnen. Wenn es nicht klappt, sollte man nicht verzweifeln - der Zeitraum, in welchem Kinder trocken werden, variiert sehr stark.
Das Trockenwerden wird, wie vieles Weitere, durch Nachahmung gelernt. Dabei sollte man dem Kind unbedingt die Zeit geben, die es braucht. Erster Schritt bei der Sauberkeitserziehung ist es, dem Nachwuchs klar zu machen, dass er sich melden muss, sobald er auf die Toilette gehen muss.
Klappt es, sollte man das Kind loben. Nicht immer muss es zunächst das Töpfchen sein - viele Kinder bevorzugen von Anfang an die richtige Toilette.
Fernsehen nur in Maßen
In diesem Alter fängt das Kind mitunter schon an, sich für Fernsehsendungen wie etwa Zeichentrickfilme zu begeistern. Dabei müssen die Eltern selbst wissen und entscheiden, ob und in welchem Ausmaß sie dies ihrem Nachwuchs erlauben möchten.
Generell wird empfohlen, eine Zeitspanne von einer Viertelstunde nicht zu überziehen. Auch sollte der Nachwuchs niemals allein vor dem Fernseher sitzen gelassen werden.