Kranke Kinder beschäftigen und unterhalten - Tipps und Ideen für ruhige Spiele und Co.
Kranken Kindern fällt es oft schwer, das Bett oder das Sofa zu hüten. Vor allem Kleinkinder möchten - sofern sie nicht zu geschwächt sind und sich nach Ruhe sehnen - schnell wieder aktiv sein und herumtoben. Für die Genesung ist dies meist nicht die beste Idee. Wie kann man Kindern das Kranksein so angenehm wie möglich machen? Jedenfalls nicht, indem man sie den ganzen Tag fernsehen lässt. Holen Sie sich Tipps zur Beschäftigung und Unterhaltung kranker Kinder.
Die Probleme kranker Kinder - Langeweile und Frustration
Während Erwachsene sich schnell damit arrangieren, bei Erkrankung zuhause bleiben und das Bett oder Sofa hüten zu müssen - und sie je nach Wohlbefinden dieser Situation auch etwas Gutes abgewinnen können - fällt es Kindern eher schwer, sich zu schonen, um möglichst schnell wieder gesund zu bleiben. Erkrankungen beim Nachwuchs gibt es viele und diese zeigen sich durch die unterschiedlichsten Symptome - nicht immer ist der Drang, herumzutoben und Freunde zu treffen, gegeben.
Doch oftmals sind Kinderleiden beispielsweise ansteckend und so bleibt den Kleinen nichts anderes übrig, als daheim zu bleiben. Vor allem wenn das Kranksein einige Tage andauert, kommt es beim Nachwuchs schnell zu Langeweile und Frust. Früher oder später wird es auch für Eltern oder Babysitter anstrengend, da das Kind sich irgendwann auch entsprechend beschweren wird.
Wie kann man Kindern das Kranksein möglichst angenehm machen?
Was also tun? Natürlich darf das Fernsehen auch mal zu den erlaubten Beschäftigungsmaßnahmen zählen. Als Dauerlösung sollte man dies jedoch nicht ansehen. Besser ist es, sich ein paar Gedanken zu machen, um das Kind sinnvoll zu beschäftigen, und zwar so, dass ihm das Kranksein so angenehm wie möglich gemacht wird.
Tipps für das Krankenzimmer eines Kindes
Eine wichtige Rolle bei der Genesung spielt auch das Krankenzimmer. So sollte die Raumtemperatur des Zimmers, in dem das erkrankte Kind liegt, ca. 20 Grad Celsius betragen.
Außerdem ist es wichtig, das Zimmer mehrere Male am Tag gründlich zu lüften. Schwitzt das Kind stark, sollte auch die Bettwäsche ausgewechselt werden.
In der kalten Jahreszeit empfiehlt es sich, das Kind während des Lüftens in einem anderen Zimmer unterzubringen. Dagegen kann man bei warmen Außentemperaturen das Fenster den ganzen Tag lang öffnen.
Muss das Kind strenge Bettruhe einhalten, führt dies meist zu Langeweile. Um dem Kind etwas Abwechslung zu verschaffen, kann man es auch für einige Zeit in einem anderen Zimmer, wie zum Beispiel im Wohnzimmer auf dem Sofa unterbringen.
Auf diese Weise bindet man das Kind in das Familienleben ein. Eine Ausnahme bilden jedoch ansteckende Krankheiten in der Akutphase. In diesem Fall ist es besser, das Kind in seinem Zimmer zu belassen.
Unterhaltung - Tipps gegen Langeweile beim kranken Kind
Damit sich das Kind wegen seiner Einschränkungen nicht langweilt, kann man es ruhig ein wenig verwöhnen und es beispielsweise Fernsehen oder Musik bzw. Hörspiele hören lassen. Ebenfalls mögen es viele Kinder, etwas vorgelesen zu bekommen.
Auch die Erfüllung des einen oder anderen Sonderwunsches trägt zu einer rascheren Genesung ein wenig bei. Allerdings sollte es sich dabei um Ausnahmen handeln, damit das Kind nicht freiwillig länger krank bleibt, weil es genießt, verwöhnt zu werden.
Geeignete Beschäftigungen und Spiele für das kranke Kind
Je nach Gesundheitszustand, Interessen und Alter des Kindes gibt es diverse Spiel- und Beschäftigungsidee. Zu diesen zählen beispielsweise
- Bilderbücher oder Bücher
- Malbücher
- Bastelideen
- Figuren formen aus Alufolie oder Pfeifenreinigern
- Handpuppen
- "Ich sehe was, was du nicht siehst"
- Schlaflieder
- Puzzles
- Rätselbücher
- Kneten
- Gesellschaftsspiele
Generell sollten Eltern ihren kranken Kindern so viel wie möglich an Zuneigung und Nähe schenken. Auf Spiele, bei denen herumgetobt wird, ist während der Genesungsphase zu verzichten.
Welche Ernährung ist für kranken Kinder die richtige?
Ebenfalls wichtig für die Genesung ist die richtige Ernährung des erkrankten Kindes. So ist es ratsam, ihm Mahlzeiten zuzubereiten, die reich an Vitaminen und leicht zu verdauen sind. Verspürt das Kind keinen Appetit, darf es nicht zum Essen gezwungen werden.
Zeitweilige Appetitlosigkeit ist bei kranken Kindern nicht weiter tragisch, da sie dabei auch mit weniger Nahrung auskommen. Gewichtsverlust wird in der Regel rasch wieder ausgeglichen.
Bei manchen Erkrankungen kann auch eine vom Arzt verordnete spezielle Diät erforderlich sein. In diesem Fall erhält man vom Arzt einen Diätplan, den man auch konsequent einhalten sollte.
Wie so eine Krankenkost aussehen kann, zeigen wir im Folgenden...
Krankenkost für Kinder: Die Grundregeln - Trinken nicht vergessen!
Fragt man ein krankes Kind, was es essen möchte, bekommt man oft ein "Garnichts!" zu hören. Die mit Krankheiten oft einhergehende Appetitlosigkeit sollte respektiert werden, denn auf diese Weise wird der Stoffwechsel von der Verdauungstätigkeit weitgehend entlastet.
Aus diesem Grund sollte man darauf verzichten, das Kind zum Essen zu drängen. Ein oder zwei freiwillige Fastentage sind in der Regel kein Grund zur Besorgnis, und auch danach sollten dem Kind keine allzu üppigen Portionen vorgesetzt werden, die es nur überfordern würden.
Sehr wichtig ist allerdings, dass das Kind ausreichend trinkt, denn sowohl Durchfall-Erkrankungen als auch das mit Fieber einhergehende starke Schwitzen entziehen dem Körper Flüssigkeit und Elektrolyte.
Man sollte Kindern also immer, auch in der Nacht, Getränke zur Verfügung stellen und sie nötigenfalls auch ans Trinken erinnern. Geeignet sind
- Wasser
- Kräuter- und Früchtetees oder
- Saftschorlen;
eventuell ist auch eine Elektrolyt-Glucose-Lösung aus der Apotheke sinnvoll.
Krankenkost bei Fieber und Erkältungen
Bei fiebrigen Erkältungen ist eine Hühnersuppe mit Nudeln die ideale Krankenkost: Sie liefert zusätzliche Flüssigkeit, ist leicht verdaulich und enthält entzündungshemmende, abschwellend wirkende Stoffe - allerdings nur, wenn sie nicht aus dem Tütchen stammt, sondern selbst gekocht wurde. Gut geeignet ist auch Obst, denn es liefert viele Vitamine und auch einige Mineralstoffe.
Geht die Erkältung mit einem entzündeten Hals einher, ist allerdings Vorsicht geboten, denn die im Obst enthaltenen Fruchtsäuren können zusätzliche Schmerzen verursachen und die gereizten Schleimhäute weiter angreifen. Insbesondere Zitrusfrüchte und Beeren sind in diesem Fall tabu.
Bei Halsschmerzen ist alles willkommen, was sich leicht schlucken lässt, beispielsweise
- Joghurt
- Pudding
- Grießbrei oder
- Kartoffelbrei.
Wenn das Kind möchte, ist auch ein Eis erlaubt, denn die Kälte kann Entzündungen entgegenwirken und beruhigt den schmerzenden Hals.
Krankenkost bei Durchfall
Durchfälle kommen bei Kindern recht häufig vor und werden bisweilen auch heute noch mit den alten Hausmitteln Cola und Salzstangen behandelt - obwohl diese den Verlauf der Erkrankung in keiner Weise positiv beeinflussen. Eine längere Fastenpause mit Tee ist ebenfalls nicht unbedingt nötig und sollte nur dann eingelegt werden, wenn das Kind von sich aus nichts essen möchte.
Sehr gut geeignet sind bei Durchfall eine zerdrückte Banane oder ein geriebener Apfel; beide wirken stuhlfestigend. Karotte, ob gerieben, als Gemüse oder als Suppe zubereitet, verhindert, dass sich die Krankheitserreger an der Darmwand anlagern. Haferbrei und Zwieback entlasten Magen und Darm.
Auf dem Weg der Besserung
Ist die akute Phase der Erkrankung vorbei, kann langsam mit der Aufbaukost begonnen werden. Diese sollte leicht verdaulich und somit möglichst nicht allzu fett- und zuckerhaltig sein.
Reis und Kartoffeln machen sich sehr gut auf dem Speiseplan, letztere allerdings nicht gerade in Form von Pommes frites oder Bratkartoffeln. Auch Gemüse und Milchprodukte können nun langsam wieder eingeführt werden.
Das beste Zeichen, dass das Kind sich auf dem Weg der Besserung befindet, ist die Frage nach dem Lieblingsessen. Allerdings sollten zumindest drei beschwerdefreie Tage vergangen sein, bevor auf dem Teller wieder alles erlaubt ist.