Bedeutung von Kinderspielen und welche Rolle Eltern dabei spielen

Spielen ist für Kinder ihre Haupttätigkeit und es ist ungemein wichtig für ihre Entwicklung. Zum Spielen gehört eine gehörige Portion Kreativität und die Eltern spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Von Claudia Rappold

Durch Spielen etwas lernen

Von Geburt an lieben Kinder das Spiel. Dabei vertreiben sie sich nicht nur die Zeit, sondern lernen auch eine Menge.

  • Beim Spiel alleine in ihrem Zimmer lernen sie, wie ihr Spielzeug funktioniert, sie üben Rollenspiele und kommen dabei auch zur Ruhe.
  • Bei Kinderspielen mit Gleichaltrigen lernen Kinder ebenfalls viele wichtige Dinge für ihre Entwicklung.

Selbstbewusstsein stärken

Spielen die Kinder beispielsweise Fangen, so wird das Selbstvertrauen des Kindes, das besonders schnell laufen kann, dadurch gefördert. Es ist schneller als das andere Kind und hat somit eine Fähigkeit, auf die es stolz sein kann.

Umgekehrt ist das andere Kinder aber vielleicht besonders kreativ, wenn es ums Verstecken geht. Es findet immer ein Versteck, bei dem die anderen Kinder lange suchen müssen.

Brett- und Rollenspiele

Auch Brett- oder Rollenspiele fördern das Selbstbewusstsein der Kinder auf ganz spielerische Weise. So trainieren die Kinder ganz gewöhnliche Alltagssituationen, wenn sie zusammen mit einem anderen Kind beispielsweise Kaufladen spielen.

Ein Kind kommt mit einem Einkaufskorb zum Kaufladen und kauft verschiedene Dinge fürs Abendessen ein. Es entscheidet hier selbst, was es einkaufen möchte. Das andere Kind "scannt" die Artikel ab und verlangt den entsprechenden Gesamtpreis.

Jedes Kind hat dabei eine Aufgabe und meistert diese auf eine eigene Art und Weise. Natürlich können auch Brettspiele wie "Mensch ärgere Dich nicht" das Selbstbewusstsein steigern, auch wenn man nicht immer der Sieger ist. Irgendwann im Spiel wird man immer die Gelegenheit haben, einen Gegner zu werfen, und dies erfüllt schon die Kleinen mit Befriedigung.

Sozialkompetenz fördern

Unabhängig davon, dass das Selbstbewusstsein durch Kinderspiele gefördert wird, ist das Spielen auch gut für die Sozialkompetenz der Kinder. Nur wenn sie mit anderen Kindern zusammen sind, können sie das Verhalten miteinander auch lernen.

Im Spiel miteinander müssen auch einmal Konflikte gelöst werden, wenn zum Beispiel jedes Kind der "Verkäufer" sein möchte.

Verlieren lernen

Und auch Niederlagen bei Brettspielen müssen verkraftet werden. Tröstet ein Kind das Verliererkind, so gibt es beiden ein gutes Gefühl und eine Grundlage für die weiteren Spiele.

Bildung unterstützen

Studien zufolge kann das Spielen auch etwas für die Bildung des Kindes tun; Spiele gelten als empfehlenswerte Ergänzung zum Schulunterricht. Spielend etwas zu lernen, bringt den Nachwuchs in seiner Entwicklung ein großes Stück weiter, denn dadurch, dass hierbei mehrere Sinne angesprochen werden, können sich die Kinder Neues besonders gut merken.

Untersuchungen aus dem Bereich der Hirnforschung zufolge macht das klassische Spielen schlau. Haptische und optische Reize bieten die Grundlage für eine kreative und bewegungsfreudige Entwicklung. Mit dem ständig wachsenden Konsum von Konsolenspielen, Fernsehen und PC-Spielen kann man durch Kinderspiele eine wichtige und vor allen Dingen gesündere Alternative anbieten.

Welche Rolle spielen Eltern bei Kinderspielen?

Den Eltern wird eine besondere Rolle zuteil, wenn es darum geht, die Entwicklung ihrer Kinder durch Spielen zu unterstützen.

Vorbildfunktion

Kinder lernen hauptsächlich durch Nachahmung; das was ihnen von den Eltern vorgelebt wird, ahmen sie im Spiel nach. Die Eltern sind auch zumeist diejenigen, die

  • ihnen die Spiele und Spielsachen anbieten
  • sich mit dem Kind beschäftigen und
  • ihm manchmal Vorgaben für das Spiel machen.

Denn auch Spielen will gelernt sein, dafür müssen von den Eltern der nötige Raum und die Möglichkeiten geschaffen werden.

Einbindung in den Alltag mit viel Anerkennung

Für kleine Kinder ist noch alles ein Spiel und sie lieben es, wenn sie in die alltäglichen Pflichten mit eingebunden werden. Ob beim

  • Staubsaugen oder
  • Aufräumen,

ihnen macht es noch Spaß und Freude, wenn man ein Spiel daraus macht.

sie sind gerne dabei und helfen mit. Das Kind setzt sich im Spiel gerne aktiv mit der Welt auseinander. Dies sollte aber immer ohne eine Leistungserwartung oder gar Druck und Zwang geschehen. Dafür braucht das Kind von den Eltern aber Zuwendung, Anerkennung und Lob.

Das Kind sammelt spielerisch Erfahrungen und stärkt damit seine Fähigkeiten, Fertigkeiten und sein Selbstvertrauen. Im Spiel lernt das Kind und verarbeitet Eindrücke.

Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit

Eltern geben dem Kind das Gefühl der Sicherheit und der Unterstützung, so kann das Kind zum Beispiel an der Hand der Mutter leichter einen Kontakt zu Gleichaltrigen knüpfen. Die Eltern bieten dem Kind den Rahmen, in dem es seine Erfahrungen machen kann.

  • Je bunter und abwechslungsreicher dieser ist, umso reichhaltiger sind die Eindrücke und die Entwicklungsmöglichkeiten des Kindes.

Kinder brauchen Eltern, die sich Zeit nehmen und sich mit dem Kind beschäftigen. Eltern, die dem Kind vermitteln, dass es ihnen wichtig ist und Eltern die mit ihm spielen. Um kreativ und phantasievoll spielen zu können, brauchen die Kinder ein Gefühl der Wärme und Geborgenheit; sie brauchen eine harmonische Atmosphäre, um sich frei entfalten zu können.

Ihnen dies zu bieten und sie dabei liebevoll anzunehmen, dafür sind die Eltern verantwortlich. Sie sollten die Spielfreude des Kindes begleiten und es bei seinen Aktivitäten unterstützen.

Weg vom PC - Wie Eltern ihre Kinder von Spielen in der Natur überzeugen

Kinder sitzen heutzutage viel zu viel vor dem PC. Doch wie lockt man seine Kinder von dort weg und überzeugt sie davon, dass man auch in der Natur tolle Dinge machen kann?

In praktisch jedem Haushalt ist heutzutage ein Computer vorhanden. Früher oder später entdecken auch die Kinder, dass man hier tolle Spiele spielen kann. Sitzen sie ab und zu eine halbe Stunde davor, so stellt dies noch kein Problem dar. Doch viele Kinder bekommt man gar nicht mehr weg vom PC.

Dabei ist frische Luft für die Kinder so wichtig, um

  • wieder klar denken zu können
  • sich zu bewegen und
  • ihre Motorik zu fördern.

Diese Gründe zählen jedoch für die meisten Kinder nicht, so dass sich die Eltern etwas einfallen lassen müssen, um ihren Nachwuchs von den Vorzügen der Natur zu überzeugen.

Bastelmaterial sammeln

Wohnt man nicht zu weit von einem Wald oder Park entfernt, so kann man mit den Kindern gemeinsam

  • Tannenzapfen
  • Stöcke
  • Eicheln

und ähnliche Dinge sammeln. Kleinere Kinder haben großen Spaß, sich ihr Bastelmaterial selbst zu suchen. Aus den gefundenen Dingen kann man dann später zu Hause etwas basteln.

Aber auch Kinder, die in der Stadt wohnen, müssen nicht darauf verzichten, ihr Bastelmaterial selbst zu suchen. Fast überall findet man Kastanienbäume. Wenn im Herbst die Kastanien herunterfallen, können die Kinder diese sammeln und zu Hause Kastanienmännchen oder Ketten aus Kastanien basteln.

Spielen und Picknick zelebrieren

Den meisten Kindern macht es großen Spaß, in der Natur zu spielen. Dieses Spiel kann man auch mit einem Picknick verbinden. Bei einem Ausflug in den nächsten Park, den Wald oder aufs Land kann man eine Decke mitnehmen und an einem schönen Plätzchen ausbreiten. Zu essen nimmt man Leckereien mit, die gesund sind und keine Kühlung brauchen.

So kann das Kind den ganzen Nachmittag in der Natur spielen und Mama und/oder Papa können auf der Decke gemütlich ein Buch lesen.

Freunde des Kindes mitnehmen

Wenn man regelmäßig mit den Kindern in die Natur geht, gibt es kaum ein Kind, dem dies nicht gefällt. Wird es doch einmal langweilig, so kann man auch die beste Freundin oder den besten Freund des Kindes mitnehmen. Zu zweit macht das Spielen gleich doppelt Spaß.

Werden auch die Eltern des Freundes bzw. der Freundin eingeladen, kann ein gemütliches abendliches Grillfest im Garten oder an erlaubten öffentlichen Plätzen den Tag abrunden.