Die passende Einrichtung für das Baby- und Kinderzimmer

Das Kinderzimmer ist ein ganz besonderer Raum, seine liebevolle Gestaltung beeinflusst die gesamte gesunde Entwicklung des Kindes.

Von Claudia Rappold

Generelle Tipps in Sachen Kinderzimmereinrichtung

  • Das Kinderzimmer darf nicht nur zweckmäßig sein, es muss auch einen gemütlichen Charakter haben.

  • Die Einrichtung eines Kinderzimmers muss schon einiges aushalten können, deshalb sollten die Möbel robust und stabil sein.

  • Sicherheit im Kinderzimmer ist das oberste Gebot, deshalb sollte man auf Möbel mit scharfen Ecken und Kanten verzichten, auch Klapptüren können für kleine Kinderfinger zur Gefahr werden.

  • Die Kinderzimmermöbel sollten schadstoffgeprüft sein, um ungesunde Ausdünstungen zu vermeiden. Unbehandeltes, vielleicht gewachstes Holz, bei dem man auf gesundheitsschädliche Lacke verzichtet hat, ist für ein Kinderzimmer ideal. Außerdem ist Holz ein nachwachsendes Naturprodukt und Holz ist warm und sorgt für eine schöne Atmosphäre.

Wohlfühlfaktor besonders wichtig

Kinder, egal welchen Alters, müssen sich in ihrem Zimmer wohl fühlen. Mit höherem Alter kann man seine Wünsche und Vorstellungen aufgreifen und mit einbeziehen.

Eine liebevoll gestaltete Umgebung ist für die gesunde Entwicklung des Kindes sehr wichtig. Dabei muss ein klug eingerichtetes Kinderzimmer aber auch durch seine Funktionalität überzeugen. Damit es den unterschiedlichen Ansprüchen gerecht werden kann.

Tipps zur Wand- und Raumgestaltung

Die Kinder bekommen auch besonders viel Bezug zu ihrem Zimmer, wenn sie die Wandgestaltung selbst übernehmen dürfen. Wird beispielsweise ein selbst gemaltes oder gebasteltes Kunstwerk im Kinderzimmer aufgehängt, so können die Kinder damit besser umgehen als mit einer Comicfigur in Wandgröße.

Bezüglich der Dekoration des Kinderzimmers kann man sich an den Jahreszeiten orientieren und mit den Kindern gemeinsam etwas basteln, das dann aufgehängt oder aufs Fensterbrett gestellt wird.

Hält ein Kind sich ungern im eigenen Zimmer auf, so sollten sich Eltern das Zimmer einmal näher ansehen. Sehr häufig kann man feststellen, dass das Kind in seinem Zimmer einer Reizüberflutung ausgesetzt ist und deshalb dort nicht spielen kann. Es zieht sich daher lieber mit einem Spielzeug ins Wohnzimmer zurück.

Altersgerechte Einrichtung

Das eigene kleine Reich ist für das Kind ungemein wichtig, dabei sollte es kind- und altersgerecht gestaltet werden. Je nach Alter haben die Kinder unterschiedliche Ansprüche und Bedürfnisse.

Einrichtung eines Babyzimmers

In den ersten Lebensmonaten braucht ein Baby noch nicht zwingend ein eigenes Zimmer. Trotzdem richten die meisten werdenden Eltern mit großer Begeisterung schon in der Schwangerschaft das Babyzimmer ein.

Das Baby braucht:

Das Babybett

Jedes Baby benötigt ein Gitterbettchen, wobei in den ersten Lebensmonaten alternativ auch eine Wiege oder ein Stubenwagen angeschafft werden kann. Wiege und Stubenwagen haben den Vorteil, dass sie meist Rollen haben und herumgeschoben werden können.

  • Sowohl hier als auch bei den Gitterbettchen sollten die Eltern darauf achten, dass das Baby auf einer qualitativ hochwertigen Matratze schlafen kann. Schließlich wird schon im Babyalter der Grundstock für einen gesunden Rücken gelegt.

  • Damit auch der Rücken von Mama und Papa nicht zu sehr belastet wird, haben die meisten Babybettchen eine verstellbare Liegefläche. Solange das Baby sich noch nicht drehen und hochziehen kann, schläft es in der obersten Position, sodass sich die Eltern nicht so weit nach unten bücken müssen, wenn sie ihr Baby herausheben möchten.

    Später kann die Liegefläche dann weiter nach unten gestellt werden, damit dem Baby auch nichts passieren kann, wenn es sich an den Gitterstäben hochzieht.

Der Wickeltisch

Neben einem schönen Schlafplatz muss ein Baby aber auch regelmäßig gewickelt werden. Die Wickelkommode kann entweder im Badezimmer oder gleich im Babyzimmer aufgebaut werden. Auch die Wickelkommode sollte eine rückenfreundliche Höhe und viele Fächer haben, sodass

Platz finden.

  • Beim Kauf sollten werdende Eltern zusätzlich darauf achten, dass sich seitlich an der Wickelauflage ein Schutz befindet, der das Baby gegen Herunterfallen schützen kann.

  • Trotzdem darf ein Baby niemals unbeaufsichtigt auf der Wickelkommode liegen. Der beste Schutz kann ein Baby nicht davor bewahren, beim Drehen herunterzufallen.

Wärmelampe und Wickeleimer

Oberhalb der Wickelkommode haben sich Wärmelampen als sehr praktisch erwiesen, damit das nackte Baby beim Wickeln nicht friert. Die benutzten Windeln sollten übrigens nicht unbedingt im Babyzimmer gesammelt werden, bis man den Windeleimer ausleert. Stattdessen sollte der Eimer lieber im Bad oder in einer Abstellkammer stehen.

Kleiderschrank und sonstige Möbel

Nicht unbedingt notwendig ist ein Kleiderschrank. Die kleinen Babyklamotten finden in der Regel in der Wickelkommode oder im Kleiderschrank der Eltern Platz. Trotzdem braucht ein Kind früher oder später einen eigenen Schrank, sodass es nicht verkehrt ist, ihn gleich beim Einrichten des Babysimmers zu kaufen.

Für die Spielsachen empfiehlt sich ein offenes Regal, in das Kuscheltiere und Greifspielzeug gut einsortiert werden können.

Ebenfalls praktisch, aber nicht zwingend notwendig, ist ein bequemer Stuhl, in den sich Mama oder Papa beim Stillen bzw. Fläschchengeben setzen können.

Ein weicher Teppich, auf den das Baby zum Strampeln gelegt werden kann, macht das Babyzimmer perfekt. Als Bodenbelag hat sich übrigens Kork bewährt.

Einrichtung eines Zimmers für Kleinkinder

Das Kleinkind benötigt:

Mitwachsende Möbel

Ein Kinderzimmer ist dann gut gestaltet, wenn es über die Wachstumsphasen des Kindes hinweg immer wieder angepasst und geändert werden kann. Je nach Alter ändern sich der Geschmack, die Vorstellungen der Kinder und auch ihre Bedürfnisse.

Optimal sind mitwachsende Möbel, die sich der Entwicklung des Kindes anpassen. So kann das Gitterbettchen des Babys zu einem kleinen Kinderbett umgebaut werden.

Einrichtung eines Jugendzimmers

Ältere Kinder benötigen noch:

Jugendliche haben wieder ganz andere Ansprüche, sie wollen ihr Zimmer selbst gestalten und können dabei ihre Kreativität und Fantasie ausleben. In der Gestaltung wollen sie sich ausdrücken und zeigen auch ihre Vorlieben und Ideale.

Meist haben Jugendliche auch schon ihren ganz eigenen Geschmack was Möbel angeht, sie brauchen dann auch noch

wenn Freunde zu Besuch kommen.

Die Wahl der passenden Wandfarbe

Ab dem Kleinkindalter kann man das Kinderzimmer gemeinsam mit dem Kind einrichten. Werden die Wände neu gestrichen und/oder tapeziert, so sollte man darauf achten, nicht alle Wände in grell bunten Farben zu streichen oder an allen Wänden eine bunte Kindertapete aufzukleben. Stattdessen ist es besser, eine Wand zu betonen und die übrigen Wände in hellen, warmen Farben zu streichen oder zu tapezieren.

Dabei kann man schon durch die Wahl der Farben beeinflussen, wie sich das Kind in seinem Kinderzimmer verhalten wird.

  • Gelbe Farben wirken beispielsweise fröhlich
  • orange Wände vermitteln Gemütlichkeit
  • eine knallrote Wand wirkt belebend
  • eine blaue Wand hingegen beruhigend.

Die Wand hinter der Kuschelecke kann also beispielsweise orange gestrichen werden, während das Bett vor einer hellblauen Wand stehen kann.

Das Spielzeugangebot

Unabhängig von den Farben erleben Kinder aber auch eine Reizüberflutung durch ihre Spielsachen. Befindet sich zu viel Spielzeug im Kinderzimmer, so sind die meisten Kinder damit derart überfordert, dass sie mit gar nichts spielen.

Eltern sollten also gemeinsam mit ihren Kindern die Spielsachen durchsehen und entscheiden, welche Dinge im Zimmer bleiben und welche für einige Zeit in den Keller geräumt werden.

Auf zu viele Geräuschkulissen unbedingt verzichten

Gerade in einem Baby- und Kleinkindzimmer ist es auch wichtig, dass sich hier nicht zu viele Spielsachen mit Geräuschen oder Musik befinden. Ertönt aus jeder Ecke eine andere Musik, so verwirrt dies die kleinen Kinder mehr als es ihnen nützt.

Außerdem muss auch nicht jedes Spielzeug ein Geräusch machen, um es für die Kinder interessant zu machen. Ein Holzmobile über dem Wickeltisch finden Babys äußerst faszinierend, ohne dies zu viele Reize verursacht. Es muss also nicht immer das Plastikmobile mit den Tierstimmen sein.

Das Spielhaus im Kinderzimmer - Tipps und Hinweise zur Planung und Umsetzung

Spielhäuser gibt es inzwischen nicht nur für den Garten, sondern auch fürs Kinderzimmer. Bevor man voreilig ein solches Haus kauft, sollte man jedoch einige Dinge überlegen.

So sollte man beispielsweise bedenken, wie viel Platz man eigentlich im Kinderzimmer hat bzw. welche Fläche mit dem Spielhaus gefüllt werden soll. Ein riesengroßes Spielhaus in einem kleinen Zimmer macht schließlich keinen Sinn. Die Händler bieten natürlich für jede Zimmergröße das passende Spielhaus an: Eckig, rund, halbrund - für jedes Kinderzimmer das passende Haus.

Spielhäuser aus Stoff oder Plastik

Am praktischsten sind Spielhäuser aus Stoff, da diese schnell aufgebaut sind und auch problemlos im Zimmer verschoben werden können. Und wenn die Kinder nicht mehr damit spielen, ist ein Spielhaus aus Stoff auch schnell wieder weggeräumt. Außerdem ist auch der Preis ein klarer Vorteil des Stoffhauses.

Aber auch Spielhäuer aus Plastik müssen nicht zwangsläufig ein Vermögen kosten. Diese haben dafür noch eine Ausstattung zu bieten wie z.B.:

  • eine integrierte Spielküche
  • ein Spieltelefon
  • eine Tür
  • Fensterläden zum Auf- und Zumachen

Spielhäuser aus Holz

Deutlich teurer sind Spielhäuser aus Holz, dafür wirken diese im Kinderzimmer aber auch viel edler und detailgetreuer. Außerdem integrieren sie sich oft besser in die Kinderzimmereinrichtung, da die Möbel wie Bett und Schrank in der Regel ebenfalls aus Holz gefertigt sind.

Lässt man ein Holzspielhaus vom Schreiner fertigen, so kostet dies zwar je nach Größe ein kleines Vermögen, dafür kann man die genaun Maße angeben, die es später haben soll. Der Platz im Kinderzimmer wird so optimal ausgenutzt.

Themen-Häuser

Egal für welche Art von Spielhaus man sich entscheidet, vor dem Kauf hat man immer noch die Qual der Wahl, ob man ein eher neutral gehaltenes Häuschen vielleicht in Form eines Zirkus kauft, ein Prinzessinnenschloss für Mädchen oder eine Ritterburg für Jungen.

Große Spielhäuser kosten zwar deutlich mehr als kleine, dafür können sie gleichzeitig auch Stauraum für Spielsachen bieten. Und was nützt ein kleines günstiges Spielhaus, das unbenutzt in der Ecke steht, weil die Kinder darin keinen Platz zum Spielen haben?

Raumgestaltung - kuschelig und kreativ

Kleine Kinder mögen es kuschelig und suchen noch die Nestwärme. Ein Himmel oder ein Baldachin, viele Kissen und Decken zum Höhlen bauen schaffen eine heimelige Atmosphäre. Das Kind braucht das Zimmer nicht nur zum Spielen, sondern auch um eine Rückzugsmöglichkeit zu haben.

Schön ist es auch, wenn man das Zimmer unter einem bestimmten Motto einrichtet, etwa ein Prinzessinnenzimmer oder ein Piraten- oder Ritterburgzimmer. Dabei sollte man die Vorlieben des Kindes berücksichtigen.

Der Schlafplatz soll dem Kind schützende Geborgenheit geben, die Wiege hat noch den Himmel und auch bei dem kleineren Kind kann man ein Stoffdach über dem Bett anbringen, um für die nötige Behaglichkeit zu sorgen. Auch die richtige Beleuchtung ist für das Kinderzimmer enorm wichtig.

Fazit

Im Kinderzimmer wird geschlafen, gespielt, gelernt, gebastelt, das Kind geht seinen Hobbys nach, Freunde werden empfangen und so weiter. So muss ein Raum viele unterschiedliche Bedürfnisse erfüllen und letztendlich ist es noch der Rückzugs- und Zufluchtsort. All dies muss man bei einer Kinderzimmerplanung mit einbeziehen.

Reizüberflutung vermeiden

Man muss aber auch aufpassen, dass es nicht zuviel des Guten wird, sonst kann das Zimmer schnell überladen wirken. Ein Zuviel überfordert das Kind und bringt Unruhe.

Kinder zum Aufräumen motivieren

Das Kinderzimmer ist der Ort, an dem sich das Kind wohl fühlen sollte. Ein heilloses Durcheinander und Chaos schafft Unruhe und sorgt dafür, dass sich das Kind unwohl fühlt.

Stauraum schaffen

Doch Aufräumen will gelernt sein, dafür braucht das Kind die richtigen Voraussetzungen. Es muss die richtigen Möbel haben, Regale und Kisten, wo es die Spielsachen verstauen kannund auch größere Spielsachen brauchen einen Platz, wo sie untergebracht werden können. Holzstapelkisten sind ideal für kleinere Spielzeuge. Kinder brauchen Ordnung und Struktur, das gibt ihnen Sicherheit.

Zusammen aufräumen

Aber man darf Kinder nicht überfordern. Ganz kleine Kinder können noch nicht selbstständig aufräumen, dies müssen sie erst lernen. Deshalb muss man sie am Anfang dabei unterstützen.

Am besten wählt man einen bestimmten Zeitpunkt am Tag, vielleicht am frühen Abend vor dem Geschichtevorlesen, wo man zusammen mit ihnen aufräumt. Dabei sollte eine bestimmte Ordnung beibehalten werden. So weiß das Kind dann irgendwann, was wo hingehört und kann auch schon alleine einräumen.

Spielerisch aufräumen

Aufräumen sollte nie mit Druck oder Zwang geschehen, sondern man kann ein Spiel daraus machen, dann macht es dem Kind auch Freude:

  • Autos müssen in die Garage
  • Puppen und Kuscheltiere wollen ins Bett gelegt werden
  • Bauklötze und ähnliches kommen in die Holzstapelkiste

So findet alles seinen Platz und dem Kind wird es ohne große Probleme zur Gewohnheit.

Tagsüber spielen, abends aufräumen

Kinder lernen vor allen Dingen durch Nachahmung, wenn wir wollen, dass sie aufräumen, so müssen wir es vormachen. Aber wenn das Kind spielt, darf auch alles wieder aus den Kisten geholt werden, denn tagsüber muss das Kinderzimmer nicht aufgeräumt sein, wenn das Kind im Spiel vertieft ist.

Im Kinderzimmer herrscht Leben, es ist kunterbunt und fröhlich. Am Abend herrscht wieder Ordnung, so kann man sich spätere Machtkämpfe ersparen.

Während des Spielens herrscht oft ein wildes Durcheinander und das muss man den Kindern auch lassen. Bei älteren Kindern wird auch schon einmal etwas aufgebaut, mit Legosteinen oder Playmobil, und das darf dann auf keinen Fall abgebaut werden. Dies sollte man respektieren und die Kreativität des Kindes nicht unterdrücken.