Die drei Phasen der Pubertät - Veränderungen des Körpers und Verhaltens
Während der Pubertät kommt es zu gravierenden Veränderungen des Körpers und des Verhaltens. Sie wird in drei unterschiedliche Phasen eingeteilt.
Die Phasen der Pubertät
Die Pubertät bedeutet sowohl für Jungen als auch für Mädchen eine schwierige und zugleich aufregende Lebensphase. So kommt es nicht nur zu körperlichen Veränderungen, auch die Gefühle und das Verhalten ändern sich, was nicht selten zu Problemen führt.
Während bei Mädchen die Pubertät oft schon ab dem 10. Lebensjahr beginnt, setzt sie bei Jungen meist erst zwei Jahre später ein. Etwa im 20. Lebensjahr ist dieser wichtige Entwicklungsabschnitt dann abgeschlossen.
Die Pubertät kann in drei Phasen eingeteilt werden, dazu gehören:
- die Vorpubertät
- die Hochphase
- die Spätpubertät
1. Phase: die Vorpubertät
Die Vorpubertät setzt nach dem Latenzalter, mit dem die Zeitspanne zwischen dem 6. und dem 10. Lebensjahr gemeint ist, ein. Eingrenzt wird sie zwischen dem 11. und dem 14. Lebensjahr.
Zu den ersten pubertären Anzeichen kommt es zumeist gegen Ende der Grundschulzeit. Dann fangen Jungen und Mädchen allmählich damit an, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.
Die bis dahin geltenden Regeln der Eltern werden zunehmend angezweifelt. Dennoch sind die Eltern für ihre Kinder weiterhin wichtige Ansprechpartner, obwohl sie sich von diesen nicht mehr wie "kleine Kinder" behandeln lassen wollen.
Ein typisches Merkmal der Vorpubertät ist, dass sich das Kind zunehmend in sein Zimmer zurückzieht und seine beginnende Sexualität auch vor den Eltern verbirgt. Dieses Vorgehen bedeutet die allmähliche Eigenständigkeit des Kindes, das sich aber trotzdem häufig nach Nähe und familiärer Geborgenheit sehnt.
Normalerweise beträgt die Dauer der Vorpubertät ein bis zwei Jahre.
Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen
Je nach Geschlecht äußert sich die vorpubertäre Phase unterschiedlich.
So sind Jungen ständig in Bewegung, weil sie vor Energie und Tatendrang nur so strotzen. Daher messen sie sich oft mit gleichaltrigen Jungen beim Sport oder anderen Gelegenheiten. Dagegen fällt es vielen von ihnen schwer, lange sitzen zu bleiben.
Auch Mädchen verspüren einen größeren Drang zur Bewegung. Außerdem reden sie viel, tuscheln miteinander und kichern albern. Bevor die erste Menstruation einsetzt, leiden sie immer häufiger unter Stimmungsschwankungen.
Außerdem gebärden sie sich launisch. So sind sie manchmal lieber alleine und dann wieder gerne in Gesellschaft.
Die meiste Zeit bringen sie mit ihren Freundinnen zu, mit denen sie über Schwärmereien sprechen. Dabei können sie sowohl ältere Jungs als auch prominente Stars wie Sänger oder Schauspieler anhimmeln.
Mit der ersten Regelblutung endet die Vorpubertät bei Mädchen, während sie bei Jungen mit dem ersten Samenerguss zu Ende geht. Danach setzt die Hochphase der Pubertät ein.
2. Phase: die Hochphase der Pubertät
Bei der Hochphase, die zwischen dem 12. und dem 16. Lebensjahr stattfindet, handelt es sich um die eigentliche Pubertät. Diese Zeit bedeutet für Jungen und Mädchen eine schwierige Phase, in der sie zu sich selbst finden müssen.
Dabei kommt es zum Abnabelungsprozess von den Eltern sowie zu emotionalen, psychischen und sozialen Veränderungen, was nicht selten zu Konflikten führt. So lassen sich die Wünsche und Vorstellungen der Teenager häufig nicht in Einklang mit denen ihrer Eltern bringen.
Gleichzeitig stellt die Hochphase der Pubertät den Abschied von der Kindheit dar, was oft mit viel Leid und Ängsten verbunden ist.
Auch die sexuelle Entwicklung schreitet während der Hochphase stetig voran.
- Die Veränderungen am Körper werden von den Jugendlichen oft als peinlich empfunden.
- Außerdem vergleichen sie ihre physische Entwicklung häufig mit der von anderen Altersgenossen.
Diese stellen gleichzeitig wichtige Bezugspersonen dar. So hoffen die Teenager bei Gleichaltrigen Verständnis zu finden und wollen gemeinsam mit ihnen Dinge erleben.
Schließlich wird auch das andere Geschlecht im Laufe der Pubertät immer wichtiger. Dabei entdecken die Jugendlichen den Austausch von Zärtlichkeiten und erleben ihre erste Liebe oder sogar den ersten Geschlechtsverkehr.
Dadurch rückt auch das Thema Verhütung in den Mittelpunkt. Da die Eltern auf diese Entwicklung mit Sorge reagieren und viele Fragen über die Beziehung stellen, kommt es häufig zu Meinungsverschiedenheiten mit ihrem pubertierenden Kind.
Eine wichtige Rolle spielen dabei auch die Schule und die Finanzen. Da die Jugendlichen ihre Probleme jedoch lieber mit Gleichaltrigen besprechen und die Einmischung ihrer Eltern ablehnen, führt dies zu weiteren Konflikten.
3. Phase: die Spätpubertät
Die dritte und letzte Phase der Pubertät, die Spätpubertät, setzt ungefähr ab dem 16. Lebensjahr ein und dauert bis zum 18. Lebensjahr. In manchen Fällen kann sie aber auch erst ab dem 21. Lebensjahr beginnen und mit dem 24. Lebensjahr enden.
Die schlimmsten Konflikte sind dann bereits überstanden, da sich die Teenager an die neuen Entwicklungen gewöhnt haben und besser mit ihnen klarkommen. Auch die meisten Eltern haben inzwischen die Eigenständigkeit ihrer Kinder akzeptiert, wenngleich es durchaus noch zu Konflikten kommen kann.
In den meisten Familien entsteht jedoch eine freundschaftliche Beziehung zueinander. Die Jugendlichen entwickeln ihre eigene Identität weiter und wachsen zunehmend in die Gesellschaft hinein.
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